Donnerstag, 17. Dezember 2015

Abgründige Weihnachten - die wahre Geschichte eines ganz und gar unheiligen Festes

Dieses Büchlein hatte ich - es schlummerte schon seit seinem Erscheinen auf meiner Wunschliste - in dieser Vorweihnachtszeit mal wieder einfach dazwischen geschoben. Es scheint mir eine schöne Tradition geworden zu sein, im Advent etwas über das Fest oder auch die Rauhnächte zu lesen. Allerdings muß ich leider vorwarnen dass es sich hierbei thematisch zu 75% um den Fliegenpilz (seine psychoaktive Wirkungsweise und seinen Bezug zu alten schamanischen Kulturen auf der ganzen Welt) handelt und Weihnachten meiner Meinung nach ein wenig in den Hintergrund rückt. Selbstverständlich werden da immer wieder Bezüge hergestellt. Aber im Großen und Ganzen kennen doch die meisten von uns die tatsächlichen Wurzeln des heut zu Tage christlichen Weihnachtsfestes. Wir wissen um die Wintersonnenwende, die (Wieder-)Geburt des Sonnengottes und dass nun wieder das Licht die Oberhand über die Dunkelheit gewinnen wird, an Mittwinter. Dazu hätte ich die Ausführungen von Rätsch über Wotan bzw. Odin und seine Wilde Jagd nicht unbedingt gebraucht. Dennoch ist das Buch sehr unterhaltsam geschrieben und war für mich tatsächlich auch sehr lehrreich. Schaut mal > hier bei den Amazonen <, dort habe ich meine übliche Rezension hinterlassen. Aber einige Zitate habe ich auch dieses Mal wieder raus gezogen, die eine oder andere von Euch wird es bestimmt interessieren.

Offen gestanden fängt man ja, wenn man sich im Hexentum zuhause fühlt und sich über die Jahre mit den verschiedensten Methoden beschäftigt, irgendwann auch an zu überlegen, in wie fern Substanzen wie eben der Fliegenpilz oder einige der anderen bekannten "legalen Drogen" eine Trancereise oder ein Ritual bereichern könnten. Aber ganz ohne Anleitung würde ich sowas echt nie machen. Und ehrlich gesagt weiß ich gar nicht ob ich mich da ran trauen würde. Sei es jetzt im Rahmen einer Räucherung, verbacken, in Alkohol ausgezogen oder wie auch immer. Wir sind ja doch keine 18 mehr. Früher war man doch häufig gedankenloser, hat einfach ausprobiert. Heut zu Tage mit all den Zipperlein und der Reife des Alters ;) da hätte ich doch Bammel. Gerade mit meinen Rhythmusstörungen und so. Weiß man ja nie wie sich sowas da auswirken kann. Wobei ich weiß dass Hexen da schon teilweise experimentieren und beeindruckende Erfahrungen gesammelt haben.

Ich glaube - ganz im Sinne von Schuster, bleib bei Deinen Leisten - ich halte mich vorerst weiter an meine selbst angesetzten Kräuterschnäpse, Kräutertees und eigene Räuchermischungen. Aber ich will ja nicht abschweifen, zurück zum Buch:

"Das Himmelreich steht uns viel näher
und es ist viel leichter zu erreichen,
als man uns bisher weisgemacht hat.
Und es ist den Trip dorthin sicher Wert."

"Wotan war der Gott der Ekstase.
Sein Name bedeutet auf Deutsch wörtlich Der Berauschte.
Er war ein Schamane, ein Zauberer, ein Seelengeleiter,
ein Heilkundiger und ein in allen Welten Wandernder."

"Dieser Pilz kann dem wissenden Nutzer im schamanischen Kontext
das Glück der Hellsichtigkeit, der Gottesnähe,
der Einigkeit mit der universellen Natur und die Erkenntnis
der Seele eines jeden Gegenstandes oder Lebewesens geben."

"Das Glück des Fliegenpilzes ereignet sich in einem veränderten
Bewußtseinszustand und wirkt stark auf den emotionalen Bereich."

"Ursprünglich hieß es in der christlichen Kirche,
dass der Geburtstag von Jesus Christus im Wonnemonat Mai
gelegen habe. Erst seit dem 6. Jahrhundert behauptet die Kirche,
dass Jesus am 24. Dezember, an Heiligabend,
geboren worden sei."

"Der 24. Dezember war auch im antiken Rom ein heiliger Tag.
An ihm wurde die Wiedergeburt des Sonnengottes
Sol Invictus (Lateinisch für die unbesiegbare Sonne) gefeiert."

"Unser Weihnachtsbaum ist natürlich ein Symbol
des schamanischen Weltenbaums,
eines gewöhnlich unsichtbaren Baums in der Mitte des Universums,
der Weltenachse - auch wenn uns das
nicht mehr bewußt ist."

"Das Räucherwerk dient in allen Kulturen der Herstellung
eines Kontakts zu den unsichtbaren Wesen.
Der Rauch gilt als Nahrung der Götter, Geister und Dämonen.
Mit ihm macht man die Andersweltwesen auf sich aufmerksam,
und der Duft zieht sie dann an."

"Wenn man dem philosophischen Imperativ
Erkenne Dich selbst
folgt, begibt man sich auf den Weg zum Glück.
Glück zu erleben ist die höchste Form 
(heidnischer) Spiritualität. Denn es ist unser Geist,
der Glück erzeugen, erkennen und genießen kann." 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen