Montag, 31. August 2015

Das Meer in deinem Namen

Noch immer ist Sommer - heute ist noch Sommer - und noch immer ist deshalb Lesezeit. Daher folgt auch heute wieder eine absolute Leseliebe-Vorstellung bei mir. Wozu ich nur sagen kann: Lest es! Lest es, freut Euch des Lebens, laßt Euch mitreißen, Treiben, verliert Euch und findet Euch wieder. Denn genau so ein Buch ist das. Ich habe es so sehr hinausgezögert, aber auch das schönste Vergnügen geht vorbei und gestern habe ich es ausgelesen. Ich kann kaum erwarten dass der Folgeband Ende nächsten Monats erscheint, so hingerissen bin ich von der Geschichte. Ganz ehrlich. Sie ist so leicht, so poetisch, so lebendig und einfach wunderschön. Ein Familiendrama, eine Romanze, eine Hommage an die Freundschaft, das Meer und die Freiheit, eine Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen mit fabelhaft einfachen Charaktären, in die man hinein hüpft und dann mit ihnen den Sommer am Meer verbringt. Und alle paar Kapitel gibt es übrigens sogar noch tolle Rezepte, die mitten aus der Handlung stammen, die schon beim Durchlesen nach Küste schmecken und die man unbedingt nachmachen sollte, um die Stimmung zu erhalten. Aber genug, wenn Ihr mögt lest noch > meine Rezi < bei den Amazonen. Ein paar Zitate lasse ich natürlich auch da, um ein wenig das Gefühl für die Story zu transportieren:

"Der hohe, ungebrochene Himmel, die gleißende,
in der Hitze schimmernde stille Weite und der ferne,
gerade Horizont jenes lang vergangenen Sommernachmittags:
Das hätte ihr Angst gemacht. Ihre Alpträume waren voll von
grellem Licht gewesen, nicht dunkel."

 "Er war eine unvergängliche, besondere Liebe,
der zu begegnen man das erstaunliche Glück haben kann
und deren Glanz und Schmerzlichkeit gleichermaßen
gegenwärtig bleiben."

"Nasser Tang, vom Meeresgrund losgerissen und von den Wellen
dem Land vor die Füße geworfen: Diesen modrigen, salzigen,
dunkelgrünen, geheimnisvollen Duft nach Leben
hatte sie nicht vergessen."

"Das Meer hat auf alles eine Antwort. Aber es hat auch sehr viel Zeit.
Es dauert, ehe man sie hören kann."

"Von dieser feinen, melancholischen Musik am Ende des Sommers
konnte sie nie genug bekommen. Als sie die Tür aufschloss,
hatte sie das Gefühl, noch nie an einem Ort und in einer Zeit
so tief zuhause gewesen zu sein."

"Nachdenklich schlenderte Carly die Grabreihen entlang.
Sie hatte soviel anderes zu tun, aber es schwer,
sich auf die Gegenwart zu konzentrieren,
wenn die Vergangenheit Briefe schrieb."

"Der Wind ist so scharf und salzig, der pustet dir alle Spinnweben
aus dem Gehirn, alle Müdigkeit und wirren Gedanken.
Wenn Ebbe ist, kannst du auf dem Meeresboden laufen, stundenlang.
Da kommt man der Wirklichkeit ganz nahe, ohne dass sie wehtut."

"So oder so würden sie sich nicht allzu fern der Gegenwart treffen,
draußen im Meer, wo sich alles traf - die Flüsse, die Enden aller Tage
und die gelebten Leben - und in einem ewigen Tanz
unter dem Himmel wogte und strömte."

 "Aber dass sie hierbleiben würde, weiter jeden Morgen
das Meer hinter den Dünen flüstern hören durfte
und den Wind in den Silberpappeln, diese Aussicht hatte sie genossen.
Die schmeckte nach Salz und Glück."


Montag, 24. August 2015

Ein Tag am Meer

Eine Weile schon kribbelte es mich in den Füßen, hatte ich Sehnsucht nach dem Meer. Zumal ich einen Großteil der Sommer meiner Kindheit an der Nordsee verbracht habe und die Erinnerungen aktuell wieder in stärkeren Intervallen angespült werden. Also fiel die Überlegung in den letzten Tagen gar nicht schwer, wohin wir denn mal wieder einen schönen Tagesausflug unternehmen könnten. Das genaue Ziel jedoch war schwieriger ausfindig zu machen. Sollten wir nach Cuxhaven fahren, Bensersiel, nach Ostfriesland, woran ich so viele wunderbare Erinnerungen habe? Oder doch mal einen Ort ansteuern, an dem wir beide noch nicht gewesen waren? Nach ein wenig Meinungen im Bekanntenkreis einholen und Rumsurfen im Netz trafen wir unsere Entscheidung für das holländische Zandvoort...


Und wir waren beide überaus zufrieden mit unserer Wahl! Dort sind wir definitiv nicht das letzte Mal gewesen! Das  Örtchen ist urig und maritim anheimelnd, richtig schön. Ein kleines Küstenstädtchen halt, das mit seinen vielen Pensionen, Hotels und Restaurants schon sehr auf viele Touristen ausgelegt ist. Aber das tut seinem Charme nun echt keinen Abbruch. Wenn wir natürlich auch nicht allzuviele Details davon gesehen haben, denn wir wollten schon ans Wasser und so haben wir unseren Tag am Strand verbracht. Aber wir möchten Zandvoort wieder besuchen und gern auch mal für zwei oder drei Nächte da unterkommen.


Der Strand ist wunderbar sauber, besteht durch und durch aus feinem Pudersand. Wo man hinschaut findet man unzählige Massen von Muscheln - natürlich habe ich reichlich zugeschlagen! Heute abend werde ich erstmal meine Ausbeute sichten, abwaschen und zum Trocknen legen, bevor es in den nächsten Tagen ans Dekorieren damit geht. Hach, war das ein Spaß! 


Beim Plantschen durch das angenehm kühle Wasser, das nicht wirklich kalt gewesen ist, fühlte ich mich wirklich regelrecht in meine Kindheit zurück versetzt. Einen fetten Patzer hatte ich bei meiner Planung allerdings gemacht: Ich war in Jeans gefahren! :-P Die Hitze dort hatte ich sowas von unterschätzt. Eine Wetterapp hatte vorab 27°C und prallen Sonnenschein gemeldet, die andere 22°C und Wind angesagt. Das ist natürlich an der Küste immer so eine Sache. Da kann es einer schnell richtig kalt werden, wenn die steifen Briesen durch und durch gehen. Aber wir sind ja flexibel: Auf der glücklicher Weise sehr sauberen Toilette hatte ich mich fix meines Unterhemdes entledigt und in meinem dünnen Blüschen ließ es sich dann gut aushalten. Hosenbeine ein wenig hoch gekrempelt und beherzt ins Wasser gewatet, da kommt die Abkühlung dann von ganz allein. Ehrlich gesagt muß ich dennoch einräumen dass Bikinitop und ein kurzer Rock oder Shorts angebrachter gewesen wären. Die Freude hat es jedoch nicht getrübt und von daher relativierte sich das auch schnell wieder. Ebenso wie meine Frisur übrigens, denn mega windig war es trotzdem, da blieb keine Strähne, wo sie hin gehörte.


Aber wen juckt das schon noch, wenn man am Meer ist? ;) Ein Haargummi und einige Haarnadeln haben mich gerettet, ebenso wie der Strandverkauf, wo ich eine Sonnenbrille ergattern konnte - meine hatte ich nämlich tatsächlich auch noch zuhause vergessen! Und das wäre dann doch echt ein ziemliches Problem geworden. Es war gleißend hell und wahnsinnig heiß. Ohne den Wind und das Wasser wären wir ganz schön eingegangen. So jedoch war es einfach perfekt und wir haben den Tag in vollen Zügen  genossen!


Insbesondere die Möwen sind ja seit je her meine Kumpels :) Ich liebe diese frechen, gewitzten Vögel einfach! Sie sind cool, unterhaltsam, clever und unerschrocken, einfach klasse. Und wie sie so sind, direkt am Strand, haben sie sich natürlich längst an all die Menschen gewöhnt. Es macht ihnen keine Angst, wenn man neben ihnen her oder auf sie zu läuft und das liebe ich! Sie kreisen über deinem Kopf und kreischen, schießen blitzschnell nach unten auf den Boden oder die Wasseroberfläche zu. Manchmal kommen sie dermaßen angesaust, dass man echt denken könnte sie wollten auf dem Kopf landen oder zuschnappen. Aber das machen sie nicht. Hätte ich jedenfalls noch nie erlebt.


Mein Mann kann mit den lustigen Zeitgenossen eher nicht wirklich was anfangen. Da geht es ihm allerdings mit den allermeisten Vogelarten so. Bis auf majestätische Raub- und Greifvögel empfindet er sie irgendwie alle als lästig, nervig und irgendwie dreckig. Ich jedoch hatte meine wahre Freude an diesen Stimmungskanonen der Küsten und hab mich gut mit ihnen amüsiert. Dieses ganze losgelöste Feeling gestern war so unbeschreiblich schön. Damit meine ich nicht nur die Kindheitserinnerungen an meinen Winddrachen Konfetti, an Sandburgen, Fischbuden und Camping am Meer. Wir haben uns darüber unterhalten und einstimmig entschieden daß an der Küste schlicht ein ganz anderes Lebensgefühl herrscht. Es fällt schon schwer auf negative Gedanken zu kommen oder Sorgen und Probleme zu wälzen, wenn die Sonne scheint und die Welle rauschen, ganz ehrlich. Das kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen. Wenn keine anderen Menschen dort sind, der Himmel bedeckt ist und Stille herrscht, dann mag das noch was anderes sein und die Gedanken könnten tiefgründiger werden. Aber an einem solchen Badetag herrscht pure Lebenslust, die geradezu von einem zum anderen hüpft. Wenn man also dort lebt, an einem solchen Urlaubs- und Badeort, dann muß die Lebensqualität doch eigentlich eine ganz andere sein. Gelassener irgendwie und leichter. Kann doch alle Schwere eigentlich dem Meer übergeben werden...


Das Meer vermag ja alles zu heilen, sagt man. Und ich glaube was es nicht be-reinigen oder heilen kann, das nimmt es in sich auf und trägt es fort. Das Meer kennt die Antwort auf jede Frage und so mancher hat dort mehr gefunden, als er eigentlich suchte. All dies ist wahr, davon bin ich fest überzeugt. Eine solche Naturgewalt, derart zeitlos, ewig und immer-während gültig... Was bedeutet da schon Zeit? Oder Schmerz? Leid? Das Meer ist recht gleichgültig, neige ich zu glauben. Womöglich auch launisch. Es kann sehr viel geben, aber manchmal nimmt es auch. Und nicht alles, was es nimmt, das gibt es wieder zurück. Dafür jedoch teilweise etwas anderes. Seine Winde blasen den Kopf durch, spülen die Gedanken, füllen die Batterien regelrecht auf. Angesichts einer solchen Weite kann doch kein Mensch unberührt bleiben, kein Herz seinen Trott beibehalten.


Da paßt mein aktuelles Buch natürlich wie die Faust aufs Auge ins Bild! Das ist soooo toll! *schmacht* Es ist maritim, spannend, herzlich, voller Leben und einfach wie Balsam für die Seele. Ich hatte kürzlich eine Kritik darüber gelesen, ich glaube vom Fokus oder Stern oder so, da stand es wäre ein Wellness-Buch, das jeden anspricht und einfach mitnimmt, begeistern kann. Das stimmt. Punkt. Ich habe fast Angst es auszulesen, denn eigentlich hätte ich das längst tun können, weil es einfach so wundervoll ist. Aber der zweite Band der Ostsee-Trilogie erscheint ja erst im September irgendwann und ich will mir die Zeit bis dahin nicht zu lang werden lassen ;) Außerdem ist es als hätte die Autorin den Sommer zwischen den Seiten eingefangen und jeder Satz, den ich lese, macht mich ein Stück weit friedlich. Macht mich heil und ganz. Das klingt mal schnulzig, was? Is aber so! Und gestern hatte ich den passenden Tag mit meinem liebsten Menschen an diesem wundervollen Strand. Das ist der Stoff aus dem die Träume sind *-*


Die Preise sind dort natürlich übrigens ordentlich, kann man sich bestimmt schon denken. Eine Sonnenliege kostet 7,-€ und der Sonnenschirm / Sonnenschutz dazu stolze 5,-€. Das heißt dafür hätten wir direkt mal 19,-€ hingelegt und das wäre mir entschieden zuviel gewesen, dazu stehe ich auch. Insofern hatten wir Glück dass niemand zum Kassieren kam, solange wir unsere Liegen in Beschlag genommen hatten und wir wissen vom Nachfragen her daß es vielen anderen Touris dort genauso ging, hehe. Mit unseren Strandhandtüchern allein wären wir allerdings auch nicht allzu weit gekommen, dafür brannte die Sonne schlicht zu erbarmungslos. Nicht schlimm also daß ich mein Buch von vorn herein zuhause gelassen hatte. Schließlich wollten wir was vom Meer haben und nicht einfach rumliegen die ganze Zeit, das können wir ja auch auf der heimischen Terrasse zur Genüge. Wobei wir gesagt haben daß wir uns zur nächsten Fahrt dorthin besser ausrüsten werden. Mit Kissen, Schwimmsachen, Lesestoff & Co. Dann kommen wir aber auch noch früher und bleiben etwas länger. Am besten unter der Woche, außerhalb der Ferien. Es war nämlich nicht wirklich überfüllt und darüber waren wir auch froh. Aber menscheleer wäre auch was anderes gewesen.


Das Strandcafe war übrigens große Klasse. Die Preise für eher normale Bistro-Küche waren zwar haltlos überzogen. Kaffee und kalte Getränke hingegen gab es zum sehr fairen Kurs, das Alles in entspannter Beach-Club-Atmosphäre. Dann wollten wir unbedingt stil-echt essen und machten uns auf zur nächsten Fischbude. Leider war die dann aber doch etwas anders geraten als in meiner zugegeben nostalgischen Erinnerung. Zahlung per EC-Karte möglich (was natürlich sehr praktisch ist), eine Horde Personal hinter dem Thresen um die noch größere Meute hungriger Touristen satt zu kriegen. Das grenzte schon sehr an Massenabfertigung und der Fisch war dann auch heillos tot-frittiert worden. Die Salate und Soßen schwammen ebenfalls in Mayo und / oder Sahne, das konnte ja nur auf den Magen schlagen. Noch dazu hatte ich ein gemischtes Menü gewählt, da waren schon einige sehr merkwürdig aussehende Sachen auf meinem Teller gelandet... Ich hab alles tapfer aufgegessen und das leider auch sehr bald bereut. Auf der Rückfahrt fing es nämlich an mit ganz extremen Magenkrämpfen, richtig Aua, Durchfall und Übelkeit. Bis heute mittag hatte sich das hartnäckig gehalten und von Fisch möchte ich erstmal für die nächsten paar Wochen wohl nix hören oder sehen >.< Aber na ja, bin ich wohl selbst Schuld. Früher war das alles doch noch ein bißchen anders...


Der tolle Ausflug ist es aber auf jeden Fall wert gewesen und wir möchten keine Minute davon missen! Obwohl ich außer des verdorbenen Magens auch noch ziemliche Schmerzen in der linken Wade mitgebracht habe... :-/ Ich merke mir mein Alter deutlich an, hatte ich das bereits erwähnt?! Ich vermute mal dass die ungewohnte Anstrengung beim Vorwärtswaten durch den weichen Sand ganz schön reingehauen hat. Mein Mann meinte schon es könnte eine Zerrung oder sowas sein. Na ja, so lange es nur das ist und in ein paar Tagen alles wieder okay ist ;-) Meine überzogene Paranoia schreit zwar schon wieder ganz laut Thrombose & Co., aber ich versuche sie zum Schweigen zu bringen und so lange das Bein "weich" bleibt warte ich erstmal ab. Etwas Salbe und ein entkrampfendes Bad werden sicher wahre Wunder wirken...


So einen Tagesausflug zum Meer, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen, kann ich jedenfalls einfach nur wärmstens empfehlen. Schließlich bekommt man nicht nur einen Tapetenwechsel und einige Stunden Auszeit vom Alltag. Die vielen ungewohnten Eindrücke heben einfach die Stimmung, schaffen bleibende Erinnerungen und machen den Kopf frei. Wann kriege ich hier im Ruhrgebiet schon mal Möwen zu sehen? Oder Sandstrand? Eben. Meer macht einfach gute Laune und wir können uns vorstellen daß es sogar im Herbst schön dort sein wird. Sicher bläst der Wind dann rauher und an Bikini ist nicht zu denken. Aber ein heißer Grog und die frische Meeresluft sind trotzdem herrlich, egal zu welcher Jahreszeit. Vielleicht dauert es von daher gar nicht so lange, bis Zandvoort uns wieder sieht...


Für die Hin- und Rückfahrt haben wir jeweils ca. zwei einhalb Stunden gebraucht. Das ist natürlich kein Pappenstiel. Aber dafür wurden wir ja auch mit soviel Weite und Herrlichkeit reichlich entlohnt. Das Problem ist mit dass nach der niederländischen Grenze nicht mehr als 120km/h gefahren werden darf, auf großen Teilen der Strecke noch weniger. Und in unserem Fall hatten wir mehr Weg in Holland zurück zu legen, als eben in Deutschland. Da dauert die Fahrt schon mal was. Womöglich steuern wir also doch noch mal einen der deutschen Nordsee-Strände an. Das war zwar alles von der Kilometerzahl her weiter weg gelegen, aber man kommt dafür auch mit anderen Geschwindigkeiten voran. Um uns die Fahrt angenhem zu gestalten hatte ich morgens ein gekühltes Picknick zusammen gestellt. So konnten wir unterwegs frühstücken, weil wir Schnittchen, kaltes Mineralwasser, gekochte Eier, Bifis, Knoppers, Balisto & Co. mit dabei hatten. Meine Kühlakkus leisteten bis zur Heimkehr gute Dienste, so dass alle Lebensmittel auch während der Heimreise noch frisch und kühl geblieben waren. Was wiederum gut für die Laune ist und den Geldbeutel sogar noch schont.


Für leidenschaftliche Muschelsucher wie mich ist so ein Strand natürlich das reinste Paradies! Ich fand sehr hübsche, ungewöhnliche Schätze, auch Steine und mit kleinen Muscheln bewachsenes Treibholz. Mit jeder Welle klirrte es geradezu, wenn wieder unzählige Muschelschalen an Land getrieben wurden und andere dem Sog des Meeres wieder anheim fielen. Sogar etliche kleine Krebse wurden angespült und Quallen waren satt zu finden. Ich habe immer auf den Boden gesehen und aufgepaßt, dass ich ja auf keine drauf trete. Ich gehe ja mal davon aus, daß die zum größten Teil noch leben? Außerdem soll es ja bei einigen Arten sehr unangenehm und sehr schmerzhaft sein, das wollte ich gerne vermeiden.


Wie ich in meinem Krafttier-Buch nachlesen konnte, muß dieser putzige Kerl hier wohl eine Jung-Möwe sein. Was sich anscheinend an dem bräunlich-getupften Gefieder erkennen läßt. War mir gar nicht klar gewesen. Aber ich fand ihn so niedlich, weil er einfach anders aussah als die anderen und irgendwie hatte er eine drollige Art an sich :) Im Zuge dessen und weil die Möwen mir öfter mal im Kopf herum schwirren, hab ich einfach mal einen näheren Blick drauf geworfen, was sie denn als Botentiere so zu sagen haben. Einmal mehr sind die Assoziationen sehr interessant für mich gewesen:

Zunächst mal sind die Möwen bei den Griechen der Aphrodite geweiht. Was ich sehr passend finde und in diesem Monat ist das ja sogar meine Begleiterin aus dem Göttinnenspiel. Sie stehen für Hoffnung, den Wunsch nach Erholung, haben aber ja auch eine sehr zänkische Seite an sich, die ich allerdings eher mit einem Augenzwinkern als liebenswert empfinde. Wenn eine Möwe dir auf besondere Weise begegnet, dann bist du vermutlich ganz intensiv gerade auf der Suche nach etwas. Womöglich dem Zielpunkt für den nächsten Lebensabschnitt, einen Sinn, eine Entscheidung oder Wahrheit. Die Möwen geben jenen Halt, die sich wie Schüffbrüchige auf hoher See fühlen, ohne einen Fixpunkt, die Orientierung verloren, man mag durch den Alltag irren und was man derzeit erledigt erscheint möglicher Weise nur noch belanglos. Es fehlt der Kompass für den nächsten Schritt, man weiß nicht in welche Richtung man ihn tun soll. In der Luft hängen sozusagen. Die Möwe bringt hier einen richtungsweisenden Nadelausschlag mit sich. Wahrscheinlich schreit sie laut, um bei all dem Durcheinander auf sich aufmerksam zu machen. Horche nun intensiv, aber entspannt in dein Herz und in dein Innerstes hinein. Ein zartes Bild, ein leiser Gedanke, irgendwas entfaltet sich und wird der Schlüssel sein, zu der momentanen Sinnsuche. Die Möwen lassen im Vorbeiflug eine Karte zur Orientierung für dein Herz fallen. Die Botschaft gilt es in deinem Inneren zu lesen, dort fällt dir bald das Richtige ein. Sie stehen im lihtvollen Dienst deiner geistigen Führung und helfen dir den Weg an der aktuellen Kreuzung zu finden. Ich persönlich würde dem übrigens gern noch hinzu fügen, daß die Möwe mit ihrem selbstbewußten Auftreten auch sicher dafür steht, sich zu nehmen, was man haben will. Zu reden wie der Schnabel gewachsen ist und sich nichts gefallen zu lassen, den eigenen Kopf durchzusetzen und schlau zu sein. Man sollte eben mit allen Wassern gewaschen sein, auch wenn es mal stürmisch wird. Die Augen stets offen halten, aufmerksam sein, Ziel erfassen und dann zugreifen, so einfach kann das manchmal sein.

Das klingt doch sehr schön, zielstrebig und schubsend für mich. So sind sie nunmal, die gewitzten Kumpel Möwen :)  Ich ziehe mir diese Infos übrigens meist aus "Tierboten" von Angela Kämper, das gefällt mir sehr gut. Die Beschreibungen sind ausführlich und umfangreich, bei mir haut es bisher immer hin. Klar werfe ich auch manchmal einen Blick ins Netz. Aber wenn ich dies Buch zur Hand habe, dann genügt mir das völlig. Und jeder von uns sollte eben auch noch seine eigenen, intuitiven Assoziationen zulassen. Das strömt einfach so rein, wie beim Kartenlegen oder wenn man ein Ritual ausführt. Es fließt einfach. Wenn eine Botschaft zu dir kommen soll, dann ist sie ja individuell und du wirst sie schon verstehen. Einfach offen bleiben, klar überlegen und dich fragen: Wie empfinde ich dieses Tier vom Wesen her? Die Gattung als Ganzes, sowohl das Einzelexemplar, welches gerade meinen Weg gekreuzt hat und mir etwas sagen kann, wenn ich aufpasse. Wofür stehen diese Tiere? Wofür sind sie bekannt? Welche Geschichten sind überliefert? Welche Erfahrungen habe ich mit ihnen gemacht oder welche Empfindungen lösen sie in mir aus..?


Soviel zu meinem Bericht vom gestrigen Tage. Wunderbare Stunden mit unzähligen Eindrücken, Andenken und hoffentlich der Sonne im Herzen, die es mir womöglich gelungen ist dort einzufangen, damit sie mich durch die dunkle Jahreszeit tragen kann! Euch Allen wünsche ich eine gute neue Woche, sowie eine Meeresbriese voll Unbeschwertheit und guter Laune!

Freitag, 21. August 2015

Freitags-Füller #139

1.   Eigentlich müsste ich  ich noch ein bißchen Papierkram und so erledigen, aber uneigentlich sitze ich lieber grad auf der Couch, schaue nebenbei einen Film und blogge mal wieder.
2.   Wenn man sagen kann daß man mit sich im Reinen ist, dann nennt man das auch in der Mitte.
3.   Unter dem Tisch vor mir liegen ein pflaumenfarbener Fransenteppich und das alte Laptop von meinem Liebsten.
4.   Die Sonne scheint, es ist warm und für heute hab ich bereits fast alles erledigt, das ist genau so gut.
5.   Solange noch Sommer ist  will ich jeden Fitzel Sonnenschein einfangen und ihn für die dunklen Monate festhalten.
6.     Da ich süßes Gebäck eigentlich generell mag, habe ich keinen speziellen Lieblingskuchen.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen eiskalten Hugo und Nägel lackieren, morgen habe ich  Fußballspiel und noch ein paar andere Kleinigkeiten mit Schatzi geplant und Sonntag möchte ich mit ihm einen schönen Tag am Meer verbringen!


So sieht der Sommer aus, oder nicht?
Frische Früchte, traumhafte Sonnenuntergänge,
Radtouren, Tiere im Freien, Blumen, gelb und blau...
Hach ja, ich mag gar nicht drüber nachdenken,
daß es bald schon wieder vorbei sein wird!

Lieben Dank an > Barbara < für die Vorlage mal wieder,
hat mir schon gefehlt irgendwo, das freitägliche Füllseln!

Sonntag, 16. August 2015

Die Aprilhexe

Man kennt das ja: Eigentlich hätte frau soviel zu erzählen oder Fotos her zu zeigen, aber irgendwie fehlt nach einem langen Sommertag dann doch die Motivation. Entweder ist anderes zu tun oder es mangelt schlichtweg an Lust, wenn sich dann doch die Möglichkeit auf ein paar ungestörte Lesestunden auftut. Insofern gibt es heute schon wieder eine Rezi von mir, anstatt einer anständigen Erzählung über die letzten Tage. Ich weiß schon, meine Kommentare von Euch schlummern noch unbeantwortet im e-mail-Postfach und zum Mitlesen bin ich ja eh schon ewig nicht gekommen. Nichtmals 12 Fotos habe ich am 12. zusammen gekriegt, da verließen sie ihn dann nach dem 10. doch tatsächlich ;-) Aber ich hoffe das nimmt mir alles niemand krumm. Schließlich ist das Leben außerhalb der bunten Bloggerwelt ja doch auch ein ziemlich facettenreiches, forderndes und eines, das gelebt werden will. Umso mehr nach der aktuellen Lektüre dürfte dies klar sein. Meine ausführliche Rezi wie immer an dieser Stelle > bei den amazonen <. Über diesen Kommerz-Giganten habe ich auch nachgedacht bzw. gesprochen. Aber das sind alles andere Themen für ein anderes Mal. Hier zunächst wieder einige Zitate aus meinem aktuellen Buch, das ich gerade heute morgen ausgelesen habe:

 "Erstens will ich wissen, wer meine Schwestern sind,
die das Leben gestohlen haben, das für mich bestimmt war.
Und danach will ich meinem Geliebten bis ins Grab folgen.
Erst danach bin ich bereit, mich aussaugen zu lassen."

"Das Universum ist keine unveränderliche Maschine, es ist ein Herz. 
Ein lebendiges Herz, das sich dehnt und zusammenzieht, 
das bis ins Unendliche wächst,
bevor es bis zur Unbegreiflichkeit schrumpft.
Und wie alle anderen Herzen ist es voller Geheimnisse
und Mysterien, Rätsel und Abenteuer, Veränderungen
und Verwandlungen."

"Das ist unserer Lage nur angemessen, dachte sie in den ersten Jahren
ihres Physikstudiums. Wir wissen nichts über unsere Herkunft.
Gott hat uns in einer Waschküche zurück gelassen
und ist abgehauen."

"Gott würfelt nicht, sagte er. Aber das tut er doch.
Wenn es Gott gibt, dann ist er ein notorischer Würfelspieler,
das hat die Quantenphysik bewiesen. Die Materie befindet sich
in einem permanenten Zustand des Zögerns, sie kann
sich nicht entscheiden, ob sie aus Wellen oder Teilchen besteht,
das wird erst im Auge des Betrachters entschieden."

"Warum hast du den Neid zu einer Sünde gemacht
und nicht die Mißgunst. Es sollte eine größere Sünde sein
zu sagen sie soll das nicht haben! statt zu sagen 
ich will das auch haben! Warum soll derjenige, der aller Dinge
beraubt ist, sich nichts wünschen dürfen?"

"Verbitterung ist eine Volkskrankheit. Sie befällt denjenigen,
der nicht zuende trauern darf. Und ich mußte in einer Zeit leben,
 die keine Trauer kannte, in einer Zeit, die statt dessen
das Problem suchte. Es ist einfacher mit einem Problem,
dagegen können Maßnahmen ergriffen werden,
während die Trauer durchlebt werden muß."

"Es gab keinen Grund, warum ich für irgenjemanden wichtig sein sollte.
Es ist ja nur logisch: Eine Person, die nicht einmal für ihre Mutter
das Wichtigste auf der Welt gewesen ist, kann niemals
für jemand anders wirklich wichtig werden. Kaum für sich selbst."

"Keine meiner Schwestern stahl mir das Leben, das für mich
bestimmt war. Ich habe das Leben gelebt, das für mich 
bestimmt war. Dennoch kann ich sie nicht loslassen."


Samstag, 8. August 2015

Die Weise Alte

Auch eines meiner beiden Bücher habe ich natürlich in den letzten Tagen ausgelesen. Nur bin ich noch nicht eher dazu gekommen es zu rezensieren. Was ich allerdings an diesem bewölkten, diesigen, entspannten Samstag-Morgen nachgeholt habe. Bei den Amazonen findet sich wie immer meine ausführliche Meinung, > undzwar hier <. Ich habe sehr interessiert gelesen und gehe mit der Autorin zum allergrößten Teil konform. Vorab seien jene Leserinnen gewarnt, die es nicht so sehr mit den feministischen Texten haben. Barbara G. Walker schreibt erstaunlich wenig naiv, sondern sehr nüchtern, ehrlich und vor Allem bodenständig. Sie betreibt keine Hetze oder sowas. Lediglich führt sie gut nachvollziehbar vor Augen, welche Auswüchse der patriarchalen Religion und Politik uns mehr schaden als nutzen. Dagegen führt sie im Vergleich die Lebensmodelle matriarchaler Kulturen und Strukturen an. Was sie anregt ist eindeutig beides miteinander zu verbinden. Ebenso wie auch die überlieferten mythologischen Archetypen und spirituellen Rituale in Einklang zu bringen mit den wissenschaftlichen Errungenschaften und Verbesserungen unserer Zeit. Aber vielleicht solltet Ihr Euch am besten selbst überzeugen. Ich hab mal wieder ein paar Zitate für Euch raus gesucht...

"Charaktereigenschaften von Göttern oder Göttinnen
sind offensichtlich menschliche Projektionen auf ein
nichtmenschliches Universum. Die Art und Weise,
in der sich eine Kultur auf sie bezieht, beeinflußt und spiegelt
die zwischenmenschlichen Beziehungen in dieser Kultur."

"Wir brauchen nicht den Rückzug vom analytischen Denken,
sondern seine Ausdehnung in Bereiche, die bis jetzt
kaum davon berührt wurden: die Reiche der psychischen
und gesellschaftlichen Kräfte, die von den religiösen
Archetypen schon immer wort-los repräsentiert wurden."

"Gelehrte kannten die ursprünglichen Quellen 
und Bedeutungen des Grals nur zu gut. Die Poeten
des frühmittelalterlichen Europa wußten ebenfalls, daß der
blutgefüllte Kessel der Lebensenergie der Kessel der Alten war,
lange bevor er zum Kelch Christi wurde."

"Die wirkliche Bedrohung, die ältere Frauen für eine
patriarchale Gesellschaft darstellen, mag in ihrem bösen Blick
der scharfen Urteilskraft liegen, geschärft durch
desillusionierende Erfahrungen, der männliche Mythen
durchdringt und männliche Motive im harten, 
unschmeichelhaften Licht kritischer Bewertung prüft."

"Die Weisheit der Alten ist jene geheimnisvolle Fähigkeit,
die Männer gerne weibliche Intuition nennen, um sie nicht
mit ihrem richtigen Namen benennen zu müssen: Intelligenz.
Genetisch darauf vorbereitet, für andere Leben neben ihrem
eigenen verantwortlich zu sein, lernen Frauen rasch
und beobachten scharf."


Donnerstag, 6. August 2015

Mit dem Rad wech

Wie bereits erwähnt war es am Montag bei mir mal wieder an der Zeit für eine Fahrradtour gewesen. Ich liebe das ja! Ich glaube für mich gibt es kaum eine bessere Methode, um den Kopf frei und die Batterien wieder aufgefüllt zu bekommen. Sobald ich die Stadt bzw. unser Dörfchen hinter mir lasse, der Fahrtwind durch meine Haare weht und mich nur noch Felder oder Wäldchen umgeben, fühle ich mich frei. So zeitlos irgendwie, ohne Druck, ohne Zeit im Nacken, alles andere ist fast vergessen. Das ist einfach so was ganz anderes als Alltag. Es gibt so viel zu entdecken um uns herum, wenn wir uns bloß darauf einlassen und sehen möchten. Ich fuhr also Richtung Friedhof in unserem Örtchen und ließ den hinter mir, um dann zu überlegen wohin es mich treiben sollte...


Der Mais ist schon so hoch gewachsen und reif, Wahnsinn. Daran sieht man richtig daß wir im Rad des Jahres bereits die Mitte überschritten haben. Dennoch, zur Maisernte ist es noch nicht an der Zeit. Dafür ist das Korn bereits eingefahren. Alles ist so satt und voll und warm und überbordend, das erstaunt mich jedes Mal aufs Neue. Mutter Natur sorgt schon sehr gut für uns, wenn wir uns zumindest ein wenig an die Regeln halten und ihr auch mal ein Stück weit entgegen kommen.


Zuerst bog ich in einen Weg ab, der mich an seinem Ende, vorbei am Mais, geradewegs zur Hauptstraße führte. Hätte ich die überquert, dann wäre ich daran entlang schluß endlich am Schloß Lembeck gelandet. Die Strecke bin ich aber schon gefahren und war auch echt nicht so scharf auf Autolärm und Abgase. Von daher drehte ich kurzerhand um und fuhr zurück zu meinem Ausgangspunkt. Diesmal wollte ich für mich was Neues erkunden, nicht die Wege fahren, die ich schon kannte. Wenn ich sie auch noch so gerne mag und bald wieder in Richtung Lippramsdorf düsen möchte.


Diese kleinen Kapellen am Wegesrand reizen mich ja immer irgendwie. Meist trifft man sie an Kreuzungen, Dreiwegskreuzungen oder in der Nähe von Bauernhöfen an. Fast immer sind deutliche Spuren erkennbar, dass sehr regelmäßig Leute her kommen, die solche Orte pflegen. Kerzen anzünden, Blumen pflanzen, Sträuße aufstellen, schmücken. Ob die Menschen dort wohl beten, ihre Nöte vortragen und sich Segen erhoffen? Da gehe ich ja irgendwo mal von aus. Ich persönlich meine daß dort eine gewisse Stimmung wahrnehmbar ist. Meist kommt es mir an einer solchen kleinen Kapelle kühler vor, als ein paar Meter weiter auf der Straße zum Beispiel. Klar und doch... so speziell.


Die Spiegelung von dem Feld ist klasse, oder? Also ich fands irgendwie cool :) Der Weg dorthin ist an den Seiten von blühenden Blumen flankiert und schaut ziemlich benutzt aus. Auch aus der anderen Richtung, also quasi durch die Büsche rechts daneben (was man auf dem oberen Foto sehen kann) gibt es einen total ausgetretenen Pfad, der auf regen Besuch hindeutet. 


Und weil´s so schön war :) Gleich nochmal! Das Bild oder die Ikone über dem Altar sieht man gar nicht, schon krass. Ich kann mich auch irgendwie gar nicht mehr so recht daran erinnern. Aber ist ja hier ganz in der Nähe, da werd ich schon noch wieder vorbei kommen. Eigentlich sogar morgen schon. Schatzi und ich wollten nämlich eigentlich ebenfalls eine kleine Tour da lang machen, mit gemütlichem Biergarten, was Leckerem zu beißen und Kaltgetränk als Ziel. Jedoch sagt jetzt die Wetterapp für morgen den ganzen Tag Regen und Gewitter an, da werden wir das dann wohl knicken können...


Hier nochmal die Weggabelung, an der die Kapelle steht (quasi hinter mir) und von wo aus ich weiter fuhr. Mein Fahrrad steht schon in der entsprechenden Richtung. Rechts von mir wäre ich zum Schloß gekommen und rechts unten auch. Da war ich zuerst lang gefahren. Von links unten kam ich, könnte man sagen. Also da ginge es nach hause. Der Schatten tat ganz gut in dem Moment und ich wollte ja eh erstmal überlegen, wohin es gehen sollte...


Auch nett, mit dem Smily auf dem Mülleimer :) Ist quasi genau links neben der Kapelle gelegen. Für eine Kaffeepause war es mir aber da noch zu früh, war ja grad erstmal ein paar Meter gefahren, seit dem ich mir unterwegs Eiskaffee und Bifi besorgt hatte, falls es mich irgendwo hin verschlagen hätte. Außerdem kreisten natürlich auch dort die gemeinen Wespen um den Abfall, worauf ich echt keinen Bock hatte. Hab ich nie. Die Viecher sind sooo furchtbar! >.<


Vorbei an Bauernhäusern, Kotten und Scheunen, führte mein Weg mitten durch die Felder. Mais, Korn und was dort nicht alles angebaut wird. Über mir nichts als der Himmel. Mal beschattet durch Bäume, dann wieder von der Sonne beschienen. Unterwegs traf ich dann auch einen Greifvogel-Freund, der mich ein ganzes Stück weit zu begleiten schien. Er rief von oben herab, kreiste, sauste durch die Lüfte und hielt vermutlich Ausschau nach einem Leckerbissen in Form von Feldmäuschen oder Ähnlichem. Leider ist es mir nicht gelungen, ein schönes Foto von ihm zu schießen. Alles total unscharf und verschwommen geworden. Dabei war es so toll, herrliche Augenblicke, vor Allem wenn er näher und weiter runter kam. Wie ich diese majestätischen Vögel liebe. Was wird das wohl gewesen sein? Ein Falke? Ich glaube für einen Mäusebussard war er zu groß, aber genau kann ich es natürlich nicht sagen.


Irgendwann nahm ich mir dann doch vor, beim nächsten schattigen und einladenden Plätzchen eine kleine Kaffee- und Zigarretten-Rast einzulegen. Und siehe da - was für ein Glück: Ich traf auf die Gaststätte "zum Wiestental". Was für ein Geschenk des Himmels, kam mir echt vor wie eine Oase, bei der Hitze! :D Zumal das auch ein sauberes Örtchen für kleine Mädchen in Aussicht stellte und ein richtig eisgekühltes Getränk. Beides bekam ich selbstverständlich, denn sie hatten geöffnet und der Biergarten war sowas von einladend... Hach ja!


Also gönnte ich mir eine große Maracuja-Schorle mit Eis und ruhte mich erstmal aus. Zwar war der freundliche Wirt mir dann doch sehr gesprächig, weil ich eigentlich mal meinen Mädels und dem Göttergatten über WhatsApp ein paar Eindrücke zukommen lassen wollte. Aber nachdem er mich seiner Frau vorgestellt und mir das alte Gebäude von innen gezeigt hatte (ich war zu diesem Zeitpunkt der einzige Gast, mitten in der Einöde und das beunruhigte mich im ersten Augenblick ein wenig) bekam ich meine Verschnaufpause und chillte erstmal ein wenig mit dem Handy und dem ein oder anderen Glimmstängel herum.



Wie gerne hätte ich mich dann doch unterwegs auf meiner Weiterfahrt noch zusätzlich an diesem Bächlein erfrischt. Aber leider leider war da kein Ran- bzw. Runterkommen möglich für mich. Die hohen Gräser machen mir schon immer etwas Angst vor Zecken und es ging mir auch zu steil runter, durch Brennesseln hindurch ect. Da habe ich lieber verzichtet und gesehen was die Gegend mir sonst noch zu bieten hatte. Wobei ich ganz ehrlich sagen muß daß Bächlein für mich irgendwie immer unheimlich anziehend wirken. Ans Wasser gesetzt, Füßchen rein und gemütlich ein halbes Stündchen in einem Buch gelesen, das wäre toll.


Ich fuhr also noch eine ganze Weile weiter und genoss einfach den herrlich perfekten Tag. Irgendwann, weiter in Richtung Reken unterwegs, nachdem ich eine weitere Hauptstraße überquert hatte und langsam wußte dass ich beizeiten umkehren sollte, sah ich es dann: Das Sonnenblumenfeld *-* Ich liebe ja Blumen sowieso. Aber Sonnenblumen! So viele, so große, so ooohhhh! Einige der Köpfe waren weit mehr als Handteller-groß. Andere noch komplett verschlossen, viele von ihnen waren einen ganzes Stück höher als ich gewachsen. Dazwischen bzw. dahinter wuchsen auch noch andere bunte Blumen. Und da ich ohnehin wegen eines Maiskolbens als Beute (für den heimischen Lammas-Altar)  mit der Gartenschere bewaffnet gekommen war... konnte ich nicht widerstehen einige der Schönheiten mit nach hause zu nehmen! Das versteht Ihr doch, oder? =D Überall brummte und summte es. Glücklicher Weise waren es jedoch alles Hummeln und Bienen, die dort in den riesigen Blumenköpfen auf Nektarsuche unterwegs waren. Die sind mir ja sowas von wesentlich sympathischer als ihre Wipschen-Kolleginnen...!


Ganz ehrlich, an denen kann man sich doch kaum satt sehen, oder? Wie lebendig und schön es dort war, ich hätte ewig stehen und einfach zuschauen können. Aber ich hatte mir vorgenommen auf dem Heimweg nochmal am Wiesental einen Stop einzulegen. Nämlich weil es einerseits sehr einladend ist und sie einen sehr leckeren Salatteller anbieten, andererseits. Die Lachshäppchen klangen schon so köstlich, ich mußte einfach wieder hin ^^


Also eiste ich mich schweren Herzens los - auch, weil ich mir ein wenig wie ein Strauchdieb vorkam, mit der Gartenschere und den erbeuteten Blumen im Fahrradkörbchen. Aber mal ganz ernsthaft: Man ist ja nicht gleich kriminell, weil man irgendwo eine Handvoll Blumen pflückt. Es gab ein ganzes Feld davon und leider keine Spardose zum Bezahlen, wie es manchen Ortes üblich ist. Das hätte ich dann selbstverständlich auch gemacht. Es tut jedenfalls niemandem weh und ich behandle sie sehr gut. Ganz abgesehen mal davon wieviel Freude sie mir seit dem jeden Tag bereiten, wie sie so in ihrer herrlichen Pracht auf dem Altar in unserem Esszimmer thronen.



Am besten war noch daß mein Mann mir in weiser Voraussicht eine Trinkflasche voll Mineralwasser mitgegeben hatte, als ich morgens von ihm aus am Fußballplatz los gefahren war. Er mußte mir die Fahrradreifen nochmal aufpumpen (ja ja, Prinzessin und so, hihi) und so konnten wir wenigstens noch ein wenig schnacken. Jedenfalls brauchte ich dieses Wasser wirklich dann auch ganz dringend. Die Flasche war noch halb voll und es war übel warm geworden. Aber ohne diese umfunktionierte Blumenvase im vorderen Körbchen hätte ich meine Schätze vermutlich nicht heiler Haut nach haus bringen können. Und das wäre wirklich viel zu schade gewesen!


Leider muß ich an dieser Stelle zugeben, daß ich mich auf dem Rückweg auch noch verfahren habe! xD Wer mich kennt, den wird dies nicht weiter wundern und eher noch froh sein, daß ich überhaupt nach hause gefunden habe, haha! Ich fragte mich dann durch und landete recht schnell wieder dort, wo ich eigentlich hergekommen war. Da sieht man mal wie fix das geht. Einmal falsch abgebogen, die richtigen Stellen nicht gemerkt und schon weiß frau nicht mehr wo sie ist, hehe. Zur Entschädigung gab es dann aber den herrlichen Salatteller, an dem rund herum alles frisch und lecker gewesen ist. Pappsatt war ich danach, das kann ich Euch versichern. Aber wenn es so gut schmeckt, dann haut man ja auch rein. Die Preise sind wirklich sehr human und alles was ich probiert oder auch gesehen habe, war toll. Solltet Ihr also aus der Umgebung stammen kann ich Euch eine kleine Tour nach dort hin wirklich nur empfehlen.


Daheim dann durften die Wildfänge endlich in eine richtige Vase umziehen und vervollständigen seit dem mein Lammas-Thema auf dem Altar wunderbar. Mein Mann hat sich totgelacht, als ich mit denen im Körbchen um die Ecke geradelt kam. Vorher schon, als ich ihm die Fotos geschickt hatte. Aber auf die Art bekam ich noch ein Wassereis am Stiel und der Abend konnte ruhig ausklingen...


Wenn Ihr genau hinschaut, dann könnt Ihr auch die drei noch sehr jungen Maiskolben erkennen, die ich ebenfalls ergattert habe. Diesmal also keine Steine und Hölzer oder Kräuter, sondern Blumen. Wenn das mal keine tollen Mitbringsel sind! =) In diesem Sinne wünsche ich Euch weiter eine gute Erntezeit mit reicher Ausbeute und möge der Sommer mit seinem Licht unsere Herzen für immer weiter erleuchten!

Halli hallo, August!


Ist das doch tatsächlich fast zwei Wochen her, daß ich hier meinen letzten Eintrag verfaßt habe *räusper* Ich schwächele ja tatsächlich ein bißchen, was? Jedenfalls eröffne ich somit offiziell den Blog-August und heiße ihn ganz herzlich willkommen! Das sind die Ferien, da hetzt man sich eben nicht! Da chillt man einfach und grillt, trifft Freunde, liest unter dem Sonnenschirm oder läßt sich sonst wie treiben. Wenn nicht jetzt, wann dann? Der Sommer rast schon wieder mit Riesenschritten seinem unaufhaltsamen Ende entgegen und ich darf da echt gar nicht düber nachdenken :( Aber lassen wir das. Heute sind die bunten und schönen Seiten des Lebens angesagt, auf der Sonnenseite halt und so...
 


Insbesondere bin ich magisch sehr aktiv gewesen. Schließlich hatten wir Lammas und Vollmond, der ja diesmal sogar ein Blue Moon gewesen war. Kennt Ihr vermutlich. Für alle, die es nicht wissen: Blue Moon nennt man das Ereignis, wenn in einen Monat gleich zwei Vollmonde fallen. Das kommt nur alle paar Jahre vor und hat damit zu tun, dass ursprünglich mal gaaanz früher die alten Kalender noch 13 Mondumläufe kannten, statt der inzwischen geläufigen 12 Monate. So kommt das zustande. Diesem Blue Moon werden von daher besondere Kräfte nachgesagt. Es ist günstig ihn zu nutzen für sämtliche Vorhaben, die viel Energie erfordern. Ob es dabei nun ums Loslassen geht, oder darum, Gewünschtes zu manifestieren bzw. ins Leben zu ziehen. Ich persönlich hatte ein Drei-Tage-Ritual daraus gemacht, welches am Abend des vollen Mondes gipfelte. Der  Blue Moon strahlt eine große weibliche Macht aus / ab. Fruchtbarkeit oder Familien- und Partnerschaftsthemen stehen hoch im Kurs. Gerade wenn er, wie diesmal, zum Fest der ersten Ernte hin fällt. Altes kann beschlossen werden und dann gilt es noch weitere Früchte in der nächsten Zeit einzubringen. 


Im Zuge dessen hatte ich meinen geplanten Oshun-Altar im Schlafzimmer auch weiter voran gebracht. Es fehlen natürlich noch die Figur und das Bild, aber die kommen schon noch. Vorerst brennt dort eine Adam-&-Eve-Kerze in einem Göttinnen-Kesselchen bei den schönen Dingen. Ich bewahre dort meinen Schmuck auf, ebenso wie meine Nagellacksammlung, Kleingeld und den süßen Herz-Lolly, den mein Mann mir von seiner Fußball-Abschlußfahrt im Mai mitgebracht hatte. In der Kommode selbst sind unsere Handtücher, Nachtwäsche und Bettwäsche. All diese Dinge passen wunderbar zu den Attributen der Oshun, wie ich finde. Etwas Sand, Salz, Kräuter und Steine habe ich auch noch in dem Topf bei der Glaskerze. Eine große schöne Muschel wollte irgendwie nicht dazu, keine Ahnung warum. 
 

Und weil ja Sommerzeit auch Lesezeit ist, habe ich mir bei einem Thalia-Besuch, den ich eigentlich wg. des Geburtstags meiner Freundin absolviert hatte, selbst noch etwas Stoff gegönnt. Ich konnte bei dem Thema und dem hübschen Cover einfach nicht widerstehen. Ähnlich verlief es übrigens auch bei dm mit dem Nagellack und dem Duschpeeling ;-) Die neue Flow erfreute mich mit ihrem Abstecher in unseren Postkasten und ist mittlerweile längst ausgelesen. Auch den fiesen Wäscheberg habe ich natürlich bezwungen weggebügelt und mir ansonsten viel Zeit für Angenehmes gegönnt, wann immer es ging. Kätzen-Kuscheln, Nägelchen lackieren, den ein oder anderen Hugo mit viel Eis weg schlürfen. Geburtstag gefeiert, mit Freunden gegrillt und auch einfach öfter mal nur zu Zweit bzw. zu fünft natürlich :)


Nach einer etwas übellaunigen Wetterlage-Periode neulich beschenkte der Himmel uns seit einigen Tagen mit dauerhaft blauem Himmel und warmen Temperaturen. Da macht der kleinste Einkauf mit dem Radel durchs Dörfchen richtig Spaß! Wie Ihr seht hatte ich meinen Altar anläßlich des Schnitterfestes neu eingedeckt und geize nicht mit Blumen. Was mir aber auch dieses Jahr mal wieder tierisch aufstößt sind die Wespen -.- Sie sind überall! Sobald Lebensmittel oder Parfum mit von der Partie sind wird es fies! Aggressiv wie sie sind düsen sie Dir hinterher und kreisen Dich regelrecht ein. Da hilft manchmal nur noch sie an Getränken oder Speisen gewähren zu lassen, damit sie vermeintlich mild gestimmt sind und nicht auf die Idee kommen, Dich zu stechen. So halte ich es jedenfalls wenn ich die Möglichkeit habe. Sonst springe ich wie gehabt auf und renne weg :-p


Die Woche über nimmt Schatzilein an einem Trainingscamp für Kinder und Jugendliche seines Fußballvereins teil. Als Trainer, versteht sich. Dort werden die Kids betreut, machen ein Fußballabzeichen, zocken rum, absolvieren Trainingsübungen, werden gut verköstigt und und und. Alles ehrenamitlich von den Coaches und Mitgliedern des Jugendvorstandes veranstaltet. Immer wenn ich mal unterwegs war, um Kleinigkeiten zu erledigen oder einzukaufen, hab ich ihm einen Kaffeebesuch abgestattet. Dann plauschen wir rum, genießen die Sonne, das Lachen der Jungs um uns herum und schlabbern ein Eis oder mampfen was. Ist schon praktisch wenn der Platz genau hinterm Haus ist :)


Bevor es also nächste Woche wieder rein geht ins Hamsterrad, holen wir so viel wie möglich raus aus dem Sommer. Für mich ist es inzwischen mit Abstand die allerschönste Zeit im Jahr, ganz ehrlich. Niemals sonst kann etwas sein, wie im Sommer. Wenn die Vögelchen zwitschern, überall Wasser pletschert, die Sonne glühend weiß vom Himmel brennt und Freiheit das vorherrschende Gefühl ist. Alle Stimmen und Geräusche klingen anders im Sommer und das ganz besonders in der Ferienzeit. Nur in diesen Wochen darf man auch mal auf morgen oder übermorgen verschieben, was frau eigentlich auch schon heute könnt besorgen. Oder so :D Unsere Kater liegen übrigens meist irgendwo rum und betreiben sowas wie Extreme Chilling. Damit boten sie mir meist nicht gerade die aller herausforderndsten Fotomotive. Morgens kriegen sie ihre dollen 5 Minuten oder auch mal abends und springen dann mit Snowhy um die Wette durch die Bude, oder wahlweise über die Terrasse. Die hingegen ist, wie Ihr seht, auch in den Ferien immer voll dabei und sorgt für Jubel, Trubel, Heiterkeit :D

Was der Rest vom ja noch jungen August bringen wird, da hab ich für mich noch keine allzu festen Pläne. Was echt auch mal sehr gut tut, geradezu erholsam sein kann. Ein paar Ideen hab ich natürlich schon und auch Verpflichtungen, aber heute brauche ich den Gedanken an Papierkram und Termine nun grad wirklich nicht. Der Sonnenschirm ist schließlich aufgespannt, wir sollen 33°C kriegen und heute abend wird natürlich mal wieder der Grill angeworfen. Darauf hab ich Lust! =)

Und weil ich aus dieser Stimmung heraus eine schöne Fahrradtour durch unsere Felder und Wäldchen am Montag unternommen habe, werde ich davon nachher noch separat berichten. Bis dahin habt einen schönen Tag und ich hoffe daß Ihr gerade in der luxuriösen Situation seit, Eure Freizeit genießen zu können!

P.S. Bevor ich es vergesse auch die weniger schönen Nachrichten zu überbringen: Leo ist bis heute noch nicht wieder aufgetaucht. Zwei Wochen lang bleibt er nun verschollen. Und das obwohl seine Family täglich nach ihm sucht, ruft, Plakate aufgehangen hat und so einige Leute die Augen nach ihm offen halten. Natürlich hoffen wir immer noch das Beste. Dass er womöglich nur beleidigt einen anderen netten Haushalt gefunden hat, wo er sich durchfressen geht und ansonsten in der Gegend rum streunt. Aber offen gestanden schwinden ja nun auch langsam die Chancen, dass er zurück kommt... :,(