Samstag, 25. Januar 2014

Jammertal

Ich glaube bevor ich auf den Punkt komme muss ich erstmal ein bißchen ausholen. Obiges Wort beschreibt ein von Wald umgebenes Wellnesshotel bei uns in der Gegend. Schon als Kind sind meine Eltern und Großeltern häufiger mit mir sonntags dorthin zum Spazieren gefahren. Allzu sehr erinnere ich mich leider nicht mehr daran und heut zu Tage ist es ohnehin noch etwas spannender für mich. 

Letzte Tage jedenfalls machten mein Mann und ich uns auf den Weg dorthin. Wir wollten für eine Freundin ein Dankeschön besorgen, undzwar einen Gutschein über den "Verwöhn-Dich-Tag" in eben jener Anlage. Soweit, so gut. Dachten wir. Zwar bin ich selbst vor zwei oder drei Jahren schon mal zu dem gleichen Wellness-Tag da gewesen und mein Mann vorher ebenfalls, um wiederum mir den Gutschein zu besorgen. Also sollten wir bzw. sollte er (bei mir ist damit ohnehin nicht zu rechnen) den Weg ja eigentlich kennen. Sollte man meinen. Äh. Nun ja.

Wir fuhren also bester Dinge los und wollten unterwegs noch einige andere Dinge erledigen. Das Navi führte uns sicher wohin wir wollten. 
Dazu muss ich sagen dass meiner sich damals schon verfahren hatte und mitten im Wald gelandet war. Oder besser gesagt hatte das Navi im Vorgänger-Auto ihn querfeldein gelotst. Entsprechend wachsam achtete er darauf bloß nicht genau dort abzubiegen, wo er es damals getan hatte. Denn auch diesmal sollten wir wieder genau den gleichen Weg nehmen. Das ist ein echtes Phänomen und nicht nur uns passiert, nur mal so nebenbei bemerkt. Ich weiß nicht wo genau das Problem mit dem Jammertal liegt, aber irgendwie müssen Leute häufiger große Umwege mitten durch die Pampa in Kauf nehmen, um überhaupt ans Ziel zu gelangen.

Jedenfalls - lange Rede, kurzer Sinn - wurde es auch eine Abbiegung weiter nicht besser - wir landeten erneut mitten im Wald!


Anfangs fand ich das ja noch lustig und wir haben uns beide echt abgerollt. Aber mit der Zeit verließen wir die befestigten Wege... Es ging durch Schlaglöcher, Kuhlen, Matsche, über Hügel, um Haaresbreite durch wuchernde Büsche und an den Bäumen vorbei. Zu guter Letzt war der Monitor komplett schwarz. Oh ja. Ich hatte das bisher auch noch nie gesehen. Also wurde ich doch langsam hysterisch und drohte damit die 110 anzurufen, wenn wir nicht augenblicklich den nächst besten Spaziergänger ansprechen würden... ;-P

Wie auch immer, natürlich kamen wir trotz der erheblichen Strapazen und Umwege dennoch zum Ziel. Dort angelangt brauchten wir erstmal einen heißen Kaffee und ein paar Minuten Ruhe.

Wir kauften Gutschein und zogen wieder von dannen. Doch auf dem Weg zurück zum Parkplatz fiel mir etwas auf, das ich vorher wohl noch nie so bewußt wahrgenommen hatte:



Ach ne, das ist ja mal interessant... Es sei erwähnt dass der Ortsteil, wo sich "der Flecken Jammertal" befindet, Ahsen heißt. Jetzt wird´s auffällig, oder? Echt cool. Vonwegen Hügelgräber, da würd ich mich ja gern in Zukunft nochmal etwas genauer umschauen und werd das sicher auch irgendwann machen.
Das Wellness-Hotel an sich übrigens gehört inzwischen, wie ich in einer Broschüre gelesen habe, zu den 20 am besten ausgezeichneten im Raum Deutschland, Schweiz, Österreich und Italien. Whow.
Ich selber muß ganz offen gestehen dass ich die Atmosphäre jetzt dort nicht so prickelnd finde. Also innerhalb der Anlage, was die Trachten und Mienen der Angestellten angeht, beispielsweise. Aber zum Entspannen und bei den Anwendungen fand ich´s top.

Wie auch immer, ich wollte natürlich wissen was es jetzt mit dem keltisch / germanischen Wort "Gammer" auf sich hat. So rein vom Gefühl her hätte es für mich mit dem "Jammer" an sich schon gepaßt, ich meine wenn dort so viele Hügelgräber zu finden sind ;-)

Ganz schnell fündig wurde ich bei der Google-Suche, denn > die Homepage des Hotels < gibt schon selbst ein wenig Auskunft über die Geschichte. In ihrem Infomaterial schreiben sie übrigens auch sehr viel über ganzheitliches Wohlbefnden, Quantenphysik, die Energie der Gedanken und Umgebung ect. Überall stehen große Amethystdrusen an den Ecken, es gibt Energieschmuck zu kaufen, Wasserstein-Karaffen und und und.

Wie ich jedenfalls feststellen musste bedeutet das Wort "Gammer" nichts anderes als Wasser und bezieht sich angeblich auf einen Bach in ca. 800m Entfernung. Das ist jetzt nicht grad super-duper spannend, aber so im Großen und Ganzen bin ich sicher es ist schon ein geschichtsträchtiger Ort. Und das Römermusem Xanten haben wir ja auch in nicht allzu weiter Entfernung von uns. Man sieht mal wieder, die Geschichte ist nicht so weit, wie wir manchmal meinen.

2 Kommentare:

  1. Sowas finde ich spannend. Vielleicht findest du in einem Stadtarchiv noch mehr dazu.

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    1. Ich glaube ich werde zunächst mal irgendwann vor Ort mich umschauen gehen. Ich liebe sowas auch total! ^^

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