Mittwoch, 4. Dezember 2013

Das Wort zum Mittwoch: Freundschaft


Schon wieder Mittwoch heute und somit Zeit für -> Tamesis´brandneue Aktion <-. Mit dem heutigen Wort bringe ich die Serie der für mich persönlich größten Worte im Leben zuende. Als da wären "Gesundheit", "Liebe" und "Freundschaft". Eine Reihenfolge möchte ich da jetzt gar nicht festlegen.
Definitiv steht eines für mich fest: Keines davon kann man mit Geld kaufen.
Sicherlich, es mag das Leben leichter machen, keine Frage. Teurere Medikamente im Krankheitsfall, Chefarzt-Betreuung und Spezialisten - das alles kostet Geld, viel Geld. Und womöglich stehen die Chancen dadurch manchmal auch besser. Aber wenn Deine Zeit abgelaufen ist oder eine tödliche Krankheit die Oberhand gewinnt, dann kann Dir nichts auf der Welt mehr helfen. Irgendwie tröstlich. Am Ende sind wir doch alle gleich. Aber das hat ja nichts mit dem Thema zu tun. Liebe und Freundschaft greifen in einander, dennoch unterscheiden sie sich natürlich letzten Endes irgendwo auch. Echte Liebe kann man nicht kaufen. Einen Partner mit teuren Geschenken oder fetter Kreditkarte, einem sicheren finanziellen Rahmen an sich binden, das ist eine Sache. Wahre Gefühle ein ganz anderes Paar Schuhe. Selbiges gilt auch für wahre Freunde. In gewissen Kreisen ist man sicherlich nur mit dem nötigen Kleingeld angesehen, doch das hat rein gar nichts mit Freundschaft oder Zuneigung zu tun. Oder eben solche Blutsauger, die sich nur an die eigenen Hacken hängen, wenn man sehr flüssig ist und einen angenehmen Lebensstil pflegen kann. Ich denke Ihr wißt worauf ich hinaus will.
 
Kann sogar sein dass ich zum Thema Freundschaft an anderer Stelle bereits mal geschrieben habe, ich weiß es nicht mehr. Aber wenn, dann wird das Thema ja heute nochmal unter einem ganz anderen Aspekt betrachtet.
 
Auch dieses Wort ist eigentlich irgendwie zu groß, zu wichtig und zu umfassend, um ihm tatsächlich gerecht werden zu können. Aber wenigstens einige meiner Gedanken dazu würde ich gerne loswerden. Gerade heute morgen habe ich nämlich im Bad noch darüber nachgedacht wen ich in diesem Jahr alles aus meinem Leben verabschiedet habe.
Dabei bleibt kein bitterer Nachgeschmack. Zumindest dann nicht, wenn man ohne Streit auseinander geht. Wenn die Wege sich schlicht eines Tages nach vielen Jahren trennen. Weil man zu verschieden geworden ist. Sich nicht so recht mehr etwas zu erzählen hat. Die Entfernung zu groß geworden ist. Sowohl was den Wohnraum, als auch das Innenleben betrifft. Ich merke es daran dass ich nicht mehr das Bedürfnis habe das zu erzählen, was mich wirklich bewegt. Weil ich denke "sie versteht es ja doch nicht". Oder aber "ich habe gar keine Lust ihr das überaupt zu erklären". Normalerweise gehen die Gedanken bei Kummer oder großen Erfolgen ja doch gleich in Richtung der richtig engen Freundinnen. In deren Schoß man den Kopf betten und stundenlang weinen kann, bis es nicht mehr so weh tut. Oder in deren Arme man läuft und sich dreht und freut und gemeinsam feiert, welche großartigen Überraschungen das Leben bereit hält.
 
Aber manchmal sterben Freundschaften einfach im Laufe der Zeit. Das klingt traurig und in gewisser Weise ist es das auch ein wenig. Sie sind dann einfach nicht mehr lebendig, das ist es was ich sagen möchte. Die gemeinsamen Erinnerungen bleiben, sind dann jedoch letztendlich das einzige, was überhaupt noch übrig ist und irgendwo verbindet. Im Hier und Jetzt haben wir dann keine richtige Verbindung mehr. Das kann passieren. Und ich glaube es ist sogar auch normal.
 
Es ist doch schön wenn man dann dankbar auf die gemeinsamen Jahre zurück blicken kann und keinen Groll gegenüber der anderen hegt. Man hat liebevolle Erinnerungen und muss schmunzeln, wenn man an längst vergangene Abenteuer zurück denkt...
 
Aber wo ist der Unterschied zwischen einer Freundschaft, die ihr Leben bereits ausgehaucht hat und einer solchen, die blüht und gedeiht? Was ist überhaupt die Basis? Ich versuche mal zu beschreiben wie ich das sehe. Vertrauen ist schon mal die absolut unablässige Grundlage. Ohne Vertrauen geht gar nichts. Gemeinsamkeiten sind nicht schlecht, aber Unterschiede sind durchaus auch okay und stehen erfahrungsgemäß den richtig guten Freundschaften keineswegs entgegen. Wichtig ist dass man sich für einander interessiert. Dass man für einander da ist, wenn es darauf ankommt. Sei es mit einem offenen Ohr, einer Schulter zum Anlehen oder auch der angebotenen Schlafcouch, wenn es nötig sein sollte. Allerdings - und das möchte ich ausdrücklich betonen - ist "regelmäßiger Kontakt" bzw. Treffen nicht unbedingt notwendig. Vor allem ja auch häufig gar nicht drin. Jedenfalls dann nicht, wenn man vielleicht weit auseinander wohnt und beruflich oder auch privat sehr eingespannt ist. In stressigen Zeiten kann es sein dass man wochenlang von einander nichts hört. Vielleicht mal eine SMS mit ´nem Küsschen - und das reicht! Wenn man sich dann wieder sieht oder miteinander spricht, ist es trotzdem als hätte man gestern noch zusammen gehockt. Nichts steht zwischen uns. Das ist für mich ein Zeichen dass die Freundschaft lebt und dass sie funktioniert. Verständnis für die Situation oder die Bedürfnisse der Freundin (des Freundes) ist nämlich unbedingt notwendig.
 
Jemandem noch mehr Stress zu machen, der ohnehin schon viel um die Ohren hat mit Job und Family und Haushalt und Terminen und und und, der sich dann so schon unter Druck setzen wird, das ist auch nicht unbedingt die feine englische Art. Ich glaube es ist nicht der Sinn von Freundschaft sich so häufig wie möglich zu sehen und die Möglichkeiten von "Alleinsein" und eigenen Hobbies damit gänzlich auszuradieren. Es muss eben alles passen. Überhaupt muss eben einfach die Chemie stimmen. Man selbst sein können, gemeinsam lachen, endlos diskutieren können, auch mal eine ganz andere Meinung akzeptieren. Freundschaft hat sehr viel mit Toleranz und Akzeptanz und Respekt sowieso, zu tun.
 
-> Wikipedia <- meint dazu folgendes:
 
"Freundschaft ist ein auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander, das sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet. Die in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander stehenden Menschen bezeichnet man als Freundinnen bzw. Freunde. Im übertragenen Sinne bezeichnet „Freundschaft“ ein gutes und oft vertraglich geregeltes politisches Verhältnis zwischen Völkern oder Nationen (vgl. beispielsweise „Deutsch-französische Freundschaft“). Das Gegenwort ist die Feindschaft."
 
Nu ja, ein wenig trocken und sicher ausbaufähig ;-P
 
Gibt es etwas, das Ihr gerne unbedingt noch hinzufügen würdet?
Oder wo Ihr gar ganz anderer Meinung seid?

2 Kommentare:

  1. Im Gegenteil - voll und ganz Deiner Meinung. =) Auch wenn wir mal ganz unterschiedliche Meinungen zu Themen haben, die unsere Freundschaft aber immer nur bereichert, nie belastet haben. ♥ ♥ ♥

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    1. Jepp, genau das war auch so mein Denken, während ich so schrieb... ;-) Hab Dich lieb :-* :-* :-*

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