Montag, 25. März 2013

Speis und Trank (den Göttern sei Dank)

Da das Osterfest ja gerade noch erst unmittelbar bevor steht, ist es hierfür vielleicht auch noch nicht ganz zu spät...
Ich persönlich habe mir aus zeitlichen Gründen und weil es so schön paßt, vorgenommen erst zum Vollmond am Mittwoch ein wenig den Frühling zu zelebrieren. Paßt mir auch viel besser, weil´s dann hoffentlich schon mehr wirklich nach Frühling ausschaut dort draußen.
Viel mach ich sowieso nicht. Bißchen räuchern, womöglich ein paar Karten ziehen und - ja doch, noch ein kleines Ritual.
Aber gut, ich wollt ja jetzt hier eigentlich über eine passende Speisekarte und Opfergaben sprechen.

Traditionell oder typisch für die Osterzeit sind meiner Meinung nach außer den obligatorischen Eiern und sämtlichen Eierspeisen (Rühreier, Spiegeleier, strammer Max, armer Ritter, Omlettes, Pfannkuchen und was nicht alles geht) vor allem Gerichte mit Hühnchen oder Fisch und leichtem Frühlingsgemüse (Lammfleisch oder Hase stehen bei mir niemals zur Debatte und fehlen daher gänzlich auf dem Speiseplan. überdies fände ich es unsäglich besonders zu dieser Zeit eines der heiligen Tiere zu verspeisen...).

Dazu gehören für mich Möhren und Lauch, als Sättigungsbeilagen Reis oder Kartoffeln. Natürlich kann man prima variieren, indem man vielleicht mit Samen und Sprossen experimentiert. Aber auch Käse kommt gern auf den Tisch, derzeit ganz besonders von Ziegen- oder Schafsmilch. Damit kann man gebackene oder überbackene Sandwiches verfeinern oder aber womöglich ein zeitgemäßes Pastagericht zaubern (was Schmackhaftes mit Tomaten, Feta-Käse, Sahne und evtl. gequirltem Ei käme mir da in den Sinn...). 
Ich selber mach was mit Hähnchen, Spätzle, Cocktail-Tomaten, Sahne usw.
(ein von mir leicht abgewandeltes Rezept halt)

Aber nicht nur zum Mittag will geschlemmt werden, es gibt außerdem leckere Ideen für das Frühstück und ein gescheites Abendessen. Brötchen (mit einem kreuzförmigen Schlitz in der Mitte, z. B. von Knack & Back ;-) bieten sich an in Honig und Butter zu schwelgen, genauso wie geflochtene Brotzöpfe, Kuchen (lecker jetzt mit Beeren) oder Kekse. Backen ist doch immer eine sehr schöpferische Aktivität, wieso nicht also ein niedliches Osterlämmchen mit viel Puderzucker oder Schokolade in Angriff nehmen, ein paar Kekse mit buntem Zuckerguss oder meinetwegen sogar pastellfarbene petit fours...? 
(oder eben wie bei mir den allzeit beliebten Kastenkuchen mit ganz viel Deko :D )

Aber da wir ja auch dank der vielfältigen, glitzernd verpackten Oster-Süßigkeiten aus dem Handel vermutlich schon genug zu Naschen haben, bietet es sich doch an von dem eigenen, süßen Gebäck im Rahmen einer Zeremonie etwas den Göttern zu opfern. Je nach Anlass bzw. persönlichem Wunschvorhaben kann man natürlich auch symbolisch einige Münzen anbieten, die dann aber wirklich nicht mehr ausgegeben werden sollen. 

Ein Glas leichten Weißweins wird dazu sicher niemand verschmähen, seien es nun die Erhabenen oder wir selber, wenn wir ihnen zuprosten ;-) Es gibt ja soviel köstliche Tropfen, um die Feiertage angemessen zu begießen:

Eierlikör, Met - oder für die Antialkoholiker unter uns natürlich einfach frische Säfte, Wasser, Milch. Dann wäre da noch der sog. Honegar: Ein an Vollmond hergestellter Trank, bestehend aus Honig (solar, für die Energien des Gottes) und Apfelweinessig (steht für den Mond und die Göttin), der in Wasser aufgelöst getrunken wird, wodurch er Vitalität und Gesundheit verleihen soll. Das ist natürlich schon wieder mit Arbeit und paar Hintergrundkenntnissen, betreffend die Zubereitung und Haltbarkeit verbunden, weswegen man sich womöglich auf simplen Rotwein beschränken sollte (ich selber hab das auch noch nie gemacht, find die Idee aber eigentlich gut). Da er ja das Blut und die Lebenskraft symbolisiert kann man mit ihm sehr stilecht auf den Frühlingsanfang trinken und wie man sagt, besonders wenn man ihn zuvor dreimal gerührt hat... 

Wie auch bei allen anderen Gelegenheiten oder eben Festen im Jahreskreis ist es angebracht den göttlichen Energien aus Dankbarkeit heraus einige Geschenke auf den Altar, vor die Tür oder auf die Terrasse zu stellen. Ganz vorn im Rennen sind hierfür selbstverständlich die ersten Früchte des Jahres (mal schauen was saisonal / lokal so erhältlich ist), Frühlingsblumen (z.B. Narzissen, Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen) oder kleine Dinge wie Pfefferminze und Weidenzweige.

Wer mit seinem magischen Treiben zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche bestimmte Absichten verfolgen möchte, mag sich zur Verwendung von Blumen die folgenden Zuordnungen zu nutze machen: Lilien stehen bei uns für das Leben, die Wiedergeburt und somit überwindung des Todes (ich liebe sie für Hekate). Rosen in rot für romantische / leidenschaftliche Liebe, in weiß für reine Liebe, rosa für innige Zuneigung und gelb in der Freundschaft. Flieder soll helfen in vergangene Leben zu sehen und böse Geister abzuwehren, auch ehrt man damit die Göttin. Primeln sollen helfen Frühlingsfeen anzuziehen und Schlüsselblumen ebenso. Diese kann man jedoch auch für Gesundheit und Wohlstand einsetzen und angeblich sogar wenn man (seine) Ruhe (vor etwas oder jemandem) haben möchte. Veilchen sind gut für die Liebe, schützen, heilen und es wird ihnen nachgesagt sie sollen helfen jemanden in sein Bett zu ziehen ;o) Apfelblüten sind der Göttin geweiht, helfen in Sachen Liebe, Gesundheit, stehen für das Leben und die Verbindung zur Anderswelt. Gänseblümchen sind wieder eindeutig der Liebe zugeordnet, Weißdorn lockt die Feen und soll sie gütig stimmen, einem bei der Wunscherfüllung zu helfen. Jasmin ist wieder eine erotische Blume, die stark mit der (leidenschaftlichen) Liebe in Verbindung gebracht wird, aber generell auch mit kraftvoller Magie (wie ich hörte sogar zur Abdeckung von dringendem Geldbedarf). Osterglocken ehren selbstverständlich die Gottheiten des Frühlings, sollen folglich die Fruchtbarkeit anfachen, bei Wunschmagie und Liebeszaubern unterstützen.


Häufig werden Opfer ja auch in Form von Rauch dargebracht, der zu den "himmlischen Sphären" (meinetwegen auch hinab in die Unterwelt) aufsteigen und Botschaften übermitteln soll. Meine persönliche Mischung gibt es bisher noch nicht, mal schauen ob ich am Mittwoch was zaubere. Vorstellen könnte ich mir schon mal Melisse, Salbei, Weihrauch, Lavendel, Styrax, Sandelholz und Zitrone - irgendwas in der Richtung - ich guck noch...

Wer statt dessen oder zusätzlich gern auf ätherische öle zurück greift ist (für's Erste) gut bedient mit Olive, Minze, Vanille, Rosmarin, Jasmin, Eisenkraut, Orange und Lavendel. Damit kann man Kerzen salben, (rituelle) Gegenstände weihen, sie Talismanen zugeben, sich selbst reinigen, rituelle Bäder verfeinern, die Wohnung besprengen oder dem Putzwasser beimengen. Wer mag mixt sich je nach Geschmack einen persönlichen Duft zusammen oder greift für sein Vorhaben auf einzelne Zutaten zurück.

Ob nun Hexe, Heide, Christ oder sonst was - jedermann kommt hier auf seine Kosten und hat die Möglichkeit dem Frühlingsanfang seine ganz individuelle Note zu verleihen. Am besten findet man im Laufe der Zeit selbst heraus was einem wirklich gefällt und was sich gut anfühlt, denn damit kann man eigentlich gar nicht verkehrt liegen.... 

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