Sonntag, 10. April 2016

[Kartenlegen] Das Tarot der neuen Hexen

In der nächsten Zeit möchte ich Euch gerne die 22 Kartendecks einzeln vorstellen, die ich besitze und mit denen ich arbeite. Vor ein paar Jahren hatte ich damit schon einmal angefangen, nur irgendwie ist das eingeschlafen und wurde nie fortgesetzt. Ich glaube heut zu Tage kann ich das viel besser ;) Also was die Fotos angeht auf jeden Fall, die waren damals echt noch nicht so pralle. Inzwischen habe ich eine für meine Zwecke ausreichende Camera und selbst mein Handy macht hochwertigere Bilder als noch das von vor vier Jahren. Dennoch will ich es Euch nicht vorenthalten. Wer damals also noch nicht hier dabei war findet unter den entsprechenden Links die Vorstellung des > Daughters of the Moon Tarot < und vom > Orakel der Hexengeister <

Eine Zeit lang war ich der Meinung dass ich hier nicht so viel über das Kartenlegen schreiben sollte. Das kam mir vor wie Eigenwerbung und ich will hier wirklich niemanden mit meiner Arbeit vollspammen. Vermutlich ist das so ein Frauen-Ding. Wir schämen uns manchmal der Aufmerksamkeit, die wir nicht unbedingt auf die eigene Person lenken möchten. Könnte ja negativ rüber kommen. Leute könnten ja reden oder denken dass es nur um Kommerz ginge. Manch eine ist ganz groß darin sich selbst darzustellen und zu verkaufen, anderen fällt das nicht ganz so leicht. Andererseits gehört es doch wohl zu einem Hexenblog dazu. Immerhin passt es besser als einfach nur ständige Alltagspostings. Ich habe im Laufe der Jahre auf meinem Blog über die Mondstände geschrieben, über die Jahreskreisfeste, über Bücher, Göttinnen, Rezepte, Kräuter und das Leben mit (unseren) Katzen. Wieso dann also nicht gerade auch über das Kartenlegen? Ich glaube ich mache häufig den Fehler dass ich davon ausgehe, es wurde schon an zu vielen Stellen zu oft über dieselben Themen geschrieben. Ich denke dann manchmal jeder weiß schon alles und es interessiert niemanden mehr. Aber wieso eigentlich? Es geht ja hier darum was ich meine, wie ich vorgehe, was ich weiß und zu vermitteln habe.   

Also reden wir übers Kartenlegen. Wie ich dazu über meinen Vater kam, eine Mentorin mich die ersten Jahre meines Weges lang begleitete und all das, (beide leben seit Jahren nicht mehr) darüber habe ich in der Vergangenheit immer mal wieder was erzählt. Also brauchen wir glaub ich dies bzgl. nicht nochmal von vorn anzufangen. Fakt ist dass ich mit Tarot-Kartenlegen als Dreizehn- oder Vierzehnjährige angefangen habe. Was bedeutet ich mache das jetzt tatsächlich schon seit 22 Jahren, Wahnsinn. Im Laufe der Zeit habe ich viele Erfahrungen gesammelt und auch ebenso viele Kartendecks. Die möchte ich Euch gerne zeigen. Viele von Euch legen selber und interessieren sich womöglich deshalb für die unterschiedlichen Ausführungen. Andere sind da (noch) nicht so drin und wollen vielleicht mehr darüber erfahren. Wie sowas aussieht, worum es geht, wieso es eigentlich überhaupt funktioniert. Darauf sollte ich vielleicht auch noch einmal näher eingehen.

Jede von uns hat ihre eigenen Methoden, jede arbeitet ein wenig anders. Die eine hat sich auf Lenormand spezialisiert, die andere legt mit Skat-Karten. Ich kenne Tarot von Kindesbeinen an und bin dabei geblieben. Hinzu kamen allerdings über die Jahre diverse Orakelkarten. Ich habe gelernt und Gefallen daran gefunden, verschiedene Karten teilweise in ein und derselben Legung einzusetzen. Das kommt immer auf die Fragestellung an und auf den Lebensbereich, mit dem die Auslage sich gerade beschäftigt. Manche Karten eignen sich besonders gut für Gesundheitsfragen, wieder andere zeigen Dir geistige Begleiter und Energien, die Dich gerade begleiten ect. Ich werde darauf wie gesagt im Zuge dieser Serie im Einzelnen eingehen.

Tatsache ist dass die Karten wirklich zu jedem sprechen, der sich darauf einlassen kann und möchte. Denn sie sprechen eine eigene, sehr vielschichtige Sprache. Sie drücken sich in Symbolen aus und in Bildern. Manchmal reicht ein einziger Blick auf die Karte, um die Antwort zu verstehen und zu wissen worum es geht. Ein andermal mußt Du genauer hinschauen. Die einzelnen Bestandteile betrachten, dann das große Ganze. Der Name des Bildes kann den Ausschlag geben oder vielleicht eine einzige Zeile im Deutungstext des Begleitbuches. Manches Mal wirst Du überhaupt nicht erst ins Buch zu schauen brauchen. Das entwickelt sich mit der Zeit und in dem Maße, umso besser Du Deine Karten kennst, je öfter Du sie verwendet hast. Ich habe die Erfahrung gemacht dass die Antwort häufig in einer Kombination aus all diesen Komponenten zu finden ist. Intuition ist wichtig dabei, Dich in die Karte und ihre Aussage hineinzufühlen. Dann kannst Du die Bedeutung verstehen, auf welche Art auch immer. Dennoch ist nicht jedes Deck gleich. Jede von uns wird individuelle Vorlieben und Abneigungen an sich entdecken.

Heute geht es mir um das Tarot der Neuen Hexen von Anna Franklin & Paul Mason. Dieses Deck habe ich vor ein paar Jahren von meiner Freundin > Rowan < geschenkt bekommen. Als ich begann mich damit das erste Mal wirklich intensiv auseinander zu setzen bemerkte ich, dass es DAS ist. Die Karten sprachen zu mir auf eine völlig selbstverständliche Weise. Sehr einfach, sehr klar, ohne große Umschweife. Heute ist dieses Deck der Grundstock für all meine großen Legungen und vor allem dann, wenn ich für andere Menschen lege. Hinzu kommen meistens noch andere Orakelkarten, aber dies sind immer meine Hauptkarten. Dafür sind sie gemacht, davon bin ich überzeugt. 

 
Soweit ich das weiß sind sie 1998 zum ersten Mal erschienen. Beide Herausgeber stammen aus England und haben die überaus reiche Sagenwelt ihrer Geschichte zum Thema und ihren Motiven für die Bilder gemacht. Wo Paul Mason als Künstler für die Gestaltung zuständig war, bildete bei der Entstehung Anna Franklin als erfahrene Hexe quasi den heidnischen Pol, wobei auch sie über fotografische und illustratorische Erfahrung verfügt.
Die beiden legen einen großen Wert darauf zu betonen dass ihre Karten nicht nur zu Wahrsagezwecken Verwendung finden können, sondern auch als Vorlage zur Meditation und um den persönlichen Weg des Narren - die Reise durch die großen Arkana des Tarot - zu beschreiten, ihn zu entdecken. Um das Urheidnische daran zum Ausdruck zu bringen wurden die Namen der Karten, wie auch teilweise die Abfolge verändert. Das heißt sie weichen vom klassischen Rider Waite stellenweise ab. 
Der Ehrgeiz lag darin ein Tarot zu kreieren, indem die Ikonografie der britischen Inseln und Irlands vorkam. Wie auch schon beim Orakel der Hexengeister sind die Bilder aus einer Mischung von Zeichnungen und Fotomontagen entstanden. Für mich macht diese außergewöhnliche Darstellungsweise zum großen Teil den Reiz an den Karten aus. Natürlich ist das immer eine sehr persönliche Geschmacksache. 
Weil es meinem Naturell und meiner Einstellung zum Thema sehr entgegen kommt gefällt mir besonders gut die Aussage, das Heidentum sei eher ein religiöser Impuls als ein religiöses Dogma.
 




 Ein Klick aufs Foto vergrößert das Bild, wie immer :)



Das Begleitbuch zu den Karten ist 431 Seiten stark. Also nicht nur ein kleines Heftchen mit stichpunktartigen Deutungshilfen, sondern richtig umfangreich. Durch den ausführlichen Einführungsbereich sowie die pralle Symbolfülle jeder einzelnen Karte lernen wir nicht nur richtig viel über Tarot im Allgemeinen, sondern auch die traditionelle irisch-britische Mythologie insbesondere. Anfangs werden verschiedene Legesysteme vorgestellt, spirituelle Methoden und der Weg des Narren detailliert beschrieben. Im Deutungsteil dann ist jede Karte noch einmal abgebildet. Es wird explizit auf die Symbole eingegangen, die auf dem Bild vorkommen, bevor der Text in die Orakeldeutung übergeht, die übrigens auch umgekehrt erklärt wird (wenn man die Karte falsch herum bzw. kopfstehend zieht).  
Ich für meinen Teil behaupte mal dass dieses Deck durchaus gut für Einsteiger/innen geeignet wäre. Einfach auch auf Grund des absolut fabelhaften Begleitbuches, in dem es wirklich viel zu lernen gibt.

Ich hoffe dass ich Euch auf meine Art diese Karten ein wenig nahe bringen konnte. Gefällt Euch das Thema? Würdet Ihr gerne bei mir mehr über das Kartenlegen und die einzelnen Decks oder Methoden erfahren? Da dies der Auftakt zu einer neuen Reihe werden soll würde ich mich diesmal über Euer Feedback wirklich ganz besonders freuen.
 


6 Kommentare:

  1. Danke für Deinen tollen Beitrag.

    Ich hab das Tarot auch.

    Mein Lieblingsdeck. :-)

    Liebe Grüße
    Sionnaigh

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    1. Liebe Sionnaigh, vielen Dank für Deinen Kommentar. Freut mich sehr dass mein Beitrag Dir gefallen hat:)
      Beste Grüße aus dem sonnigen Dorsten, bis bald!

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  2. Danke für diesen RUHIGEN SORGSAM GESCHRIEBENEN Text. Es hat mir am Freitagabend Freude gemacht, mich darin zu entspannen und auf friedliche Weise mit Freude spirituell ins Wochenende begleitet zu werden.
    Ich wünsche Dir gute Besserung. und ein körperlich friedliches erholsames Wochenende

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    1. Was für ein wundervolles Kompliment! <3
      Einen ganz herzlichen Dank dafür, wenn auch spät :* Ich hoffe dass ich jetzt wieder fit genug bin und unabhängig genug, hier öfter zu schreiben ;)
      LG und noch ein schönes WE für Dich, bis bald!

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  3. Da hatten wir so ziemlich zeitgleich dieselbe Idee mit der Vorstellung von Tarot-Decks :-)
    Dieses Tarot liebe ich sehr für meine eigene Reise des Narren. Für eigene Fragen, wo ich grade stehe oder feststecke.
    LG von Alruna

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    1. Ja, das war mir auch schon aufgefallen, Alruna :) Leider bin ich bisher noch nicht weiter gekommen. Obwohl ich mir schon überlegt habe mit welchem Deck ich als nächstes weiter machen möchte.
      Dieses hier ist wirklich richtig klasse.
      Ich bin gespannt auf weitere Beiträge von Dir zu dem Thema, ganz liebe Grüße bis dahin!

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