Sonntag, 4. November 2012

AHNENGEDENKEN



Auf den nachfolgenden Fragen-Katalog stieß ich im tollen Blog von Minerva und freundlicher Weise hat sie meinen Vorschlag, dass ihre Leser die Fragen auf den eigenen Seiten beantworten könnten, sehr freundlich begrüßt.
Wie ich finde passen diese Gedankengänge doch mehr als gut in die derzeit immer noch in der Luft hängenden Schwingungen von Samhain (oder eben Ahnengedenken, wie die liebe Hummel es nennt =)

Wie viel weisst du über deine Ahnen?
Nun, das kommt drauf an, welche. In der Tat ist es leider so dass ich mehr verstorbene als noch lebende Anverwandte aufzuweisen habe...
Über meinen Vater weiss ich viel. Viel gefühltes, vieles aus der Zeit, als wir noch Kontakt hatten. Genauso verhält es sich mit meiner Oma und meinem Opa mütterlicher Seits. Von Papas Seite her weiß ich ehrlich gesagt nicht sehr viel. Einige alte Geschichten, Familiendramen usw. Aber wenig über ihr eigentliches Empfinden, wer sie wirklich waren. Das ist zwar schade, aber inzwischen auch kaum noch aufzuholen. Denn väterlicher Seits lebt nur noch ein einziger Onkel und wir haben ehrlich gesagt fast keinen Kontakt. So wie es schon immer war.

Was weisst du über die Geschichte Deiner Heimat und von den Menschen, die hier vor 3000 Jahren lebten?
Puh, da muss ich ganz ehrlich sein - kaum etwas... Aber aus eigenem Interesse habe ich mir vor Kurzem ein Buch über germanische Mythologie und Geschichte besorgt, das ich bei passender Gelegenheit natürlich auch noch gründlich studieren möchte.

Welche ihrer Ideen und Rituale werden in dir/ mit dir wieder lebendig?
Ganz simpel betrachtet natürlich irgendwo diese innerliche Rückbesinnung auf die naturspirituellen oder anders ausgedrückt, eben heidnischen Wurzeln.

Fühlst Du Dich verpflichtet, das Kulturelle und Schamanische Wissen Deiner Ahnen zu erforschen und weiterzutragen?
Nein, verpflichtet fühle ich mich nicht wirklich irgend jemandem aus der Vergangenheit, tut mir leid. Mir selbst gegenüber habe ich eine Verantwortung und den jenigen gegenüber, mit denen ich im Heute lebe. Die sich entschieden haben oder von mir eingeladen wurden, meinen Lebensweg mit mir zu teilen.
Aber wie bereits weiter oben erwähnt habe ich ein gewisses persönliches Interesse daran, wie es früher gewesen ist und was ich davon in meine aktuellen Lebensumstände übertragen kann oder will. "Damals" war sicher nicht alles besser und man muss sich einfach mit der Gegenwart arrangieren, sonst kann man meines Erachtens nach im Alltag vor sich selbst und anderen nicht bestehen. Aber ich halte es für sinnvoll zu forschen und Rückschau zu halten, um von den gemachten Erfahrungen und dem gesammelten Wissen zu profitieren.

Wo bist du verwurzelt und die Frage ist nicht, wo du gerne verwurzelt sein möchtest?!
Die Frage ist für mich nicht ganz eindeutig. Meint sie meine genetische Abstammung? Also ganz weltlich betrachtet? Oder mein religiöses, kulturelles Umfeld?
Wie auch immer. Ich wurde in Deutschland geboren und bin folglich auch hier aufgewachsen. Wurde mehr oder weniger christlich erzogen, habe aber auch die Entscheidungsfreiheit eingeräumt bekommen, meine eigene Gesinnung entdecken und entwickeln zu dürfen.
Zu meiner eigenen Familie gibt es natürlich eine immer währende Verbindung und so vieles, das mich geprägt hat. Doch ist dieses Band eher ein seidener Faden, der im Alltag keinen Bestand haben kann.

Was meinst du, kannst Du von Deinen Ahnen lernen?
Ich denke es wäre wichtig aus gemachten Fehlern lernen zu können, oder Geschichten zu hören, die für´s Leben lehren. Was haben sie falsch gemacht, was ich besser machen könnte? In welche Fallen sind sie getappt, worin haben sie sich verrannt? Welchen Weg ich auf keinen Fall genauso einschlagen möchte, solche Dinge. Loslassen, bevor es zu spät ist. Kommunizieren, sein Gesicht zeigen. Loyalität, Anstand, wie man seinen Platz im Leben einnimmt.
Einiges habe ich schon näher betrachtet, manches wird sich mir vermutlich nie erschließen und wieder anderes werde ich noch unter die Lupe nehmen. Kommt Zeit, kommt Rat.

Fühlst Du Dich durch Deine Ahnen geleitet und gestärkt?
Mal mehr, mal weniger. Meinem Vater fühle ich mich heute in einer Art sehr viel näher als jemals zuvor. Und ich glaube nicht dass es an diesem Spruch liegt, wo es heißt dass man jemanden erst wirklich zu schätzen weiß, wenn man ihn verloren hat. Sondern eher als ob dieses Band erst nun aktiviert worden wäre.
Meine Oma und mein Opa und eine alte Freundin, die vor einigen Jahren um´s Leben kam, denen fühle ich mich auch noch immer verbunden. Häufig fallen mir Dinge ein, die sie sicher zu mir gesagt hätten oder es entsteht ein Gefühl, als wären sie kaum greifbare Wegweiser.

Hast du mal überlegt, das auch du einmal ein Ahn/inn bist?
Ehrlich gesagt nicht, denn im direkten Sinne werde ich nie eine sein.
Ich habe keine Kinder.

Was willst du hinterlassen und über was können die Generationen nach dir sprechen?
Ich weiß es noch nicht. Aber ich frage mich das auch manches Mal. Sicherlich irgendetwas das mit meiner weltoffenen Einstellung und vielleicht meinen Idealen zu tun hat. Damit dass ich einen alten Weg neu beschritt, ohne in irgend jemandes viel zu große Fußabdrücke dabei zu stapfen bzw. sich dafür verbiegen zu lassen.

Mit wem oder was fühlst du dich tief verbunden?
Eine sehr gemeine, aber auch tiefgründige und interessante Frage...
Natürlich mit denen, die ich liebe. Meinem Mann, engen Freunden und unseren Katzen. Mit meiner Glaubensvorstellung und meiner Sicht der Welt, wie ich sie empfinde. Im Prinzip also mit Allem. Mit mir. Mit der Vergangenheit, meiner Gegenwart und Zukunft. 
Hat Dir jemand etwas hinterlassen?
Ja. Viele Menschen haben das getan. Verstorbene und auch Lebende.
Meine Wertvorstellungen, Kampfgeist, Charakter und Gewissen.
Den Hinweis darauf und den Stups in die richtige Richtung, dass ich die Welt mit meinen eigenen Augen entdecken muss und nicht ohne Fragen zu stellen einfach so die Dogmen anderer übernehmen sollte.
Ich glaube das sind die erwähnenswertesten Punkte.

Was hinterläßt Du?
Das wird sich zeigen....
Ich habe eine Ahnung und einen Weg eingeschlagen, der mir erlauben dürfte auf sie zu zu gehen.

Wie lauten Eure Antworten...?

7 Kommentare:

  1. Nun das nehm ich mal mit und beantworte es bei mir :)

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    1. Sehr gerne, bin auf Deine Antworten gespannt! =)

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  2. Das ist schön. =) Mal sehen, wenn ich dazu komme, nehme ich das bestimmt auch mit.

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  3. Ich auch.
    Das wäre heute immerhin schon der zweite Eintrag =)

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    1. Hey, ich glaub´s ja nicht - freu mi!
      Wurd ja auch langsam mal wieder Zeit... *duckt sich und läuft weg* ♥

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