Ihr Lieben, bevor Ihr noch denkt ich hätte das Bloggen ganz eingestellt - so ist es nicht. Ab Oktober solltet Ihr langsam aber sicher wieder etwas mehr an dieser Stelle von mir hören. Heute daher erstmal gar nicht viel, denn ich bin müde. Wenn auch müde und zufrieden. Ich wünsche Euch allen, die mir hier treu geblieben sind, auch wenn es so ruhig geworden ist, ein gesegnetes Fest der zweiten Ernte und hoffe dass sie reich ausfällt in diesem Jahr. Seid froh, blickt mit Zuversicht und hoffentlich friedlich in Euren Herzen auf die dunkle Jahreszeit.
Gerade heute haben die Wettergötter es gut mit uns gemeint. Die Sonne schien, es war mild, geradezu warm für den fortgeschrittenen September. Dennoch läßt der Herbst sich nicht leugnen. Auf dem Altar haben sich Heidekraut und Kastanien eingefunden, frische Schnittblumen haben bereits nach wenigen Tagen die Köpfe hängen lassen.
Am frühen Abend konnte ich die Gunst der Stunde nutzen, um einige vorbereitende Handgriffe in meinem kleinen Balkon-Hexengarten zu machen. Die ersten Sommerblumen, die über waren, sind in einem blauen Sack gelandet, vertrocknete Blüten wurden gezuppelt, Unkraut zwischen den Bodenplatten gerupft. In den nächsten Tagen werde ich Chrysanthemen und noch mehr Heidekraut besorgen, vielleicht lassen sich auch sonst noch ein paar nette Gesellen für einen frohen After-Summer aufstöbern. Zum ersten Mal möchte ich in diesem Jahr also eine Herbstbepflanzung machen. Winterfeste Schönheiten, damit draußen vor den Fenstern nicht der Gesamteindruck so trist und traurig wird. Müssen ja nicht alle Töpfe neu bezogen werden. Sowieso schlagen sich einige Blumen und Sträucher noch wacker, so dass sie auch in Ruhe weiter vor sich hin blühen dürfen.
In den letzten Jahren habe ich da echt geschludert. Sobald es kalt, früh dunkel und regnerisch draußen wurde, konnte ich mich nicht mehr zur Pflege meiner pflanzlichen Schützlinge aufmachen. Es wurde nicht mehr gegossen, alles verdorrte und lag bis zum nächsten Frühjahr brach. So möchte ich das diesmal aber nicht. Mein eigens dafür in Beschlag genommener Pflanzbalkon macht mir soviel Freude, das ist einfach zu schade. Außerdem geht mir die Stimmung seit einigen Jahren eben immer im Herbst so in den Keller, ich trauere dem schönen Sommer hinterher. Da muß einfach Abhilfe geschaffen werden, basta! Wenn es also beim Blick aus den Fenstern weiterhin was Schönes zu sehen gibt, ich weiterhin an der frischen Luft eine Aufgabe habe, dann kann sich das eigentlich auch nur positiv aufs Gemüt auswirken. Werde da aber gern auch nochmal zu berichten.
Am Sonntag schlenderte ich ungeplanter Weise mit einer Bekannten über den örtlichen Flachsmarkt - richtig schön traditionell, dörflich und natürlich absolut überfüllt. Der spontane Besuch bescherte mir das erste Stück meiner noch zu drapierenden Herbstdeko für dieses Jahr. Ich weiß schon, auch da hinke ich gerade akut hinterher. Immerhin ist der Altar schon für Mabon eingedeckt, das war mir zunächst das Wichtigste gewesen. Der Rest soll eigentlich an diesem Wochenende nachfolgen. Mal schauen wieviel ich schaffe und wozu ich wirklich Lust habe. Denn der Balkon will ja auch bepflanzt werden, wie gesagt. Jedenfalls stieß ich zum totalen Schnäppchenpreis auf einen wirklich hübschen Hexenbesen, der nun bereits neben unserer Wohnungstüre im Hausflur lehnt.
Am Wochenende konnte ich tatsächlich trotz der bereits herab gesegelten Blätter noch offene Schuhe tragen, hehe. Sicher aber auch das letzte Mal für diese Saison. Gehe ich zumindest mal von aus. Wie auch immer, das soll es eigentlich von meiner Seite aus für heut gewesen sein. Ich hätte zwar noch ein bißchen was zu erzählen, aber das läuft ja nicht weg bis zum nächsten Mal. Statt eines Rituals oder Ernteessens also im Hexengärtchen gewerkelt. Für mehr ist aktuell grad einfach keine Energie mehr übrig. Aber das ist schon ok. Gerade die Beschäftigung mit der Natur und den eigenen Lebensphasen ist es ja irgendwo auch, was das Hexentum ausmacht. Da wird auch schon mal passend gemacht, wir sind ja flexibel und vor allem frei fliegend. Natürlich wird bei Gelegenheit - vermutlich Anfang Oktober - auch noch ein Erntesegen folgen. Kommt Zeit, kommt eben auch Rat.
Lasst es Euch also auch gut gehen. Überlegt Euch eigene Strategien, um die kalte Jahreshälfte so angenehm wie möglich zu gestalten. Habt Ihr all die gesteckten Ziele erreicht? Konntet Ihr ernten, was Ihr ausgesät hattet? Wo wollt Ihr noch hin? Was ist noch zu tun, wo wartet Arbeit, bis im Winter Ruhe einkehren darf bzw. soll? Wofür dürft Ihr dankbar sein...? Fragen über Fragen. Wie es halt so ist, zu Mabon wird Bilanz gezogen.