In letzter Zeit habe ich mir mal so einige Gedanken gemacht darüber wie wir eigentlich mit den Dingen umgehen, die uns im Leben so passieren. Sein es Schicksalsschläge, Unzufriedenheiten, kleine Auseinandersetzungen oder auch glückliche Bedingngen. Vieles von dem was uns widerfährt läßt sich beeinflussen, wurde womöglich gar von uns selbst hervor gerufen, provoziert, absichtlich herbei geführt. Sei vorsichtig mit Deinen Wünschen, sagt man, denn Deine Wünsche werden wahr. Das stimmt in der Tat. Energie folgt Aufmerksamkeit, Gedanken materialisieren sich... Aber ich will hier nicht über Quantenphysik oder die Wirkungsweise von dem, was wir Magie nennen philosophieren an dieser Stelle. Wichtig ist zunächst mal sich bewußt zu machen wie man sich fühlt. Was löst dies oder jenes eigentlich in Dir aus? Gefällt Dir der Gedanke, schreckt er Dich, bist Du glücklich, traurig oder zornig? Häufig kommt es vor dass wir unsere Gefühle nicht zulassen, sie beiseite schieben. Teilweise ist das sogar richtig, das muss ich ganz klar sagen. Ungeliebtes kann auch wirklich einfach weg-ignoriert werden. Natürlich nur in gewissem Maße. Man muss schon selbst mit anpacken, denn von nichts kommt nichts, so ist das nunmal. Aber man sollte Negativem auch nicht zu viel Beachtung schenken. Ändern was zu ändern ist, lernen hinzunehmen was wir nicht ändern können, aber zunächst mal und vor allem, das Eine vom Anderen unterscheiden. Daraus ergeben sich für mich zwei Vorgehensweisen:
Eine Sache, die Umstände, Ereignisse schlicht und einfach annehmen. Das bedeutet nicht gleich zwangsweise passiv zu bleiben. Sondern ganz aktiv und bewußt hinnehmen, was sich nicht ändern läßt. Das wiederum verändert dann den Blickwinkel und auch die Art des Erlebens. Weinen ist z.B. wichtig. Den Freundinnen sagen wie man sich fühlt. Einen Racheplan aushecken und womöglich auch in die Tat umsetzen. Etwas zu akzeptieren bedeutet dass wir uns bewußt dazu entscheiden, diese Sache in unserem Leben anzunehmen, ihr einen Platz einzuräumen. Und wenn wir das tun, es einfach sein lassen und in uns integrieren, in unseren Alltag, dann verliert dieses Etwas seine große Macht über uns. Einen Einfluß, der ihm (dem was auch immer) gar nicht zusteht. Wir entscheiden. Wir sind die Regiesseure unseres eigenen Lebens. Auch in den noch so aussichtslos erscheinendsten Situationen. Denn wenn ich etwas annehme, betrauere, darauf wütend bin, dann kann ich es hinter mir lassen. Danach darf es in eine kleine finstere Ecke verdrängt werden. Ich weiß es ist da. Aber ich habe ihm ins Auge geblickt (mich ausgeweint, die Ungerechtigkeit heraus geschrien) und ihm dann in den Hintern getreten. Fortan ist es zwar da, doch ich ignoriere es nicht mehr vollstänig. Ich habe diesem Untier einen Namen gegeben und es direkt angesprochen. Es kann mir nicht mehr aus dem Hinterhalt auflauern, ich weiß jetzt womit ich es zu tun habe.
Die zweite Seite der Medaille, die auch (aber nicht zwangsläufig) auf den ersten Schritt folgen kann, ist aktiv werden. Im Leben und im Alltag sowieso, darin besteht kein Zweifel. "Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott" oder auch so schön "Mit Athena und mit Deinen Händen" (was mir persönlich natürlich besonders gut gefällt). Magie, ein Ritual, Gebete, das Besprechen einer Kerze, eine Fantasiereise, eine gelenkte Meditation, alles kann ein Schritt in die richtige Richtung sein. Denn all das (und auch mehr) zeigt Dir selbst, Deinen Göttern und dem Universum: So, ich habe eine bewußte Entscheidung getroffen, in welche Richtung es gehen soll. Ich wünsche mir nun für die Zukunft dies und jenes, oder bestimmte Umstände für die Gegenwart. Damit löst Du einen Prozess aus, der wiederum Begegnungen, Ereignisse und "glückliche Zufälle" zur Folge haben wird. Ab da heißt es quasi "nur noch" die Augen offen halten, bereit sein, im richtigen Moment die Chancen wahrnehmen und insbesondere logiser Weise aktiv auf das Ziel hin zu arbeiten. Denn Magie & Co. haben nicht nur auf die Psyche eine direkte Auswirkung, sondern tatsächlich eben auch auf die materielle Ebene. Wenn wir es zulassen. Wenn wir es wirklich, wirklich wollen. Vieles braucht allerdings auch Zeit, denn wir sind hier nicht im Fernsehn. Wobei man meinen sollte, das versteht sich von selbst.
Jedenfalls ist mir an mir selbst aufgefallen dass ich in letzter Zeit häufiger dachte "hach, dies und jenes könnte ruhig..." usw. usf. Auf die Idee jedoch, nun mal wieder selbst mittels Zauber das Szepter in die Hand zu nehmen, kam ich irgendwie gar nicht. Witzig, oder? ;-) Aber gut, ich denke das ist auch immer alles eine Angelegenheit des richtigen Zeitpunktes. Und wenn der gekommen ist wird man schon wach. Dann steht man auf und fängt einfach an. So ist das. So kam es dass ich zum Vollmond am Freitag abend mal wieder einige Steine ins Rollen bringen wollte. Für mich selbst, meine Freundinnen, deren Liebe... Es gab mehrere Anlässe. Ich hatte für alle Anliegen genügend Energie, Ruhe und Muse an diesem Abend, man mag es kaum glauben. Aber genau das ist es, was ich meinte mit dem richtigen Zeitpunkt. Wenn er da ist wird der Rest sich von selbst ergeben. Ein wenig Gott Göttinnen-Vertrauen muss schon da sein.
So entzündete ich die Kerzen, rührte im Mörser, schrieb einen Spruch, sprach mit den Göttinnen, brachte einige Opfer dar, Geschenke, lies mir Zeit, dachte nach...
Ich finde es jedes Mal aufs Neue zauberhaft und faszinierend wie der Anblick und die Atmosphäre meines Altars sich in den Abendstunden verändern. Im Dunkeln. Und wenn dann noch Kerzen brennen und die Absichten stimmen... brauche ich keinerlei Erdungsvorbereitungen mehr. Die Ruhe und die nötige Zentrierung stellen sich von ganz alleine ein. Heut zu Tage brauche ich keine offziellen Anrufungen mehr, keinen Kreis (nicht immer und manchmal ziehe ich ihn einfach nur um mich selbst) und vor Allem keine Strenge. Wer sagt dass Magie eine todernste Angelegenheit ist? Die meisten Göttinnen, Engel usw. mit denen ich bisher zu tun hatte haben eine gehörige Portion Humor, von der sich so manch einer noch ein Scheibchen abschneiden könnte.
Spontan habe ich mir eine Räucherung aus den zuletzt von > Tamesis < geschickten Zutaten zusammen gemixt:
Hülle & Fülle Räucherung
Angelikawurzel (reichlich)
Weihrauch, indisch
Zauberhasel
Wacholderholz
Ich finde diese Mischung sehr passend für Imbolc, generell hat sie aber auch eine schützende Wirkung für sämtliche Unternehmungen, die mit Wohlstand, Erfolg, Neuanfängen u.ä. im materiellen Bereich zu tun haben.
Sie wirkt erdend, kräftigend, verstärkend, anreichernd, auffüllend, mehrend und gebend. (Appetit anregend / Hunger auf mehr)
Zunächst riecht das Ganze ungemörsert noch sehr erdig, würzig, aromatisch, krautig und ein ein wenig nach Maggi und Gras.
Wenn man sie dann mit dem Stößel bearbeitet und auf dem Stövchen verglimmt wird sie richtig appetitlich, anregend, duftet irgendwie nährend, nach Suppe oder Braten. Kein Witz jetzt, ich bekam davon richtig Hunger.
Angelikawurzel schützt und stellt eine Verbindung zu den göttlichen Energien her, unterstützt Gebete und läßt Frieden einkehren.
Der Weihrauch intensiviert die Zeremonie, dient der Anrufung, reinigt die Atmosphäre, weiht das Vorhaben und spendet Harmonie.
Zauberhasel (da musste ich echt erst überlegen und diskutieren ob es sich dabei um Zaubernuss oder Haselnuss handelt, wobei wir zu ersterem Schluß gekommen sind) ist vom Namen her quasi schon selbst erklärend. Wunscherfüllend, magisch, hilfreich, Hexenkräfte.
Das Wacholderholz wiederum heilt, reinigt und kräftigt.
Für Hekate habe ich dann noch Knoblauch, Bienenwachs und Rosenblütenblätter verbrannt. Sie bekam außerdem ein Schokoladenherz und eines gab es dann auch noch für Bast (merci stand drauf, das fand ich einfach so passend).
Heute ist dann ja noch das Licht-Fest der Hekate (Tag der Hekate, im Gegensatz zur Nacht der Hekate am 16. November, die sich mit der Dunkelheit beschäfigt). Ein Tag, an dem Reinigung und Kerzenweihe in ihrem Namen im Vorderund stehen. Für´s Erste reicht sie jahreskreis-technisch gesehen ihre Fackel weiter an Brigid, weil die dunkle Jahreshälfte nun schon hinter uns liegt und der Frühling Einzug hält. Insofern brennen hier natürlich schon den ganzen Tag Kerzen und nachher werd ich sicher auch nochmal ein wenig am Altar aktiv werden.