Montag, 28. September 2015

Das große Buch der Legemethoden

Und schon wieder ein Buch durchgefegt, Wahnsinn! Mein Lesepensum ist in der letzten Zeit wirklich nicht von schlechten Eltern :) Wobei Jeanne Ruland es mir hier auch sehr leicht gemacht hat. Denn obwohl es sich um einen dicken Wälzer handelt, war die ganze Angelegenheit einfach so inspirierend und interessant... Aber schaut selbst, denn diesmal haben die Amazonen wieder > meine Rezi < zur weiteren Verwahrung bekommen. Ich kann hier nur ganz klar sagen: Jede von Euch, die auch nur im Geringsten mit Tarot- oder anderen Orakelkarten zu tun hat, sollte dieses Buch besitzen. Was Besseres gibt es glaube ich nicht, jedenfalls nicht dass ich es bisher in Händen gehalten hätte. Und damit Ihr auch gleich mal seht welch Geistes Kind die Ideen hier so sind, habe ich natürlich mal wieder einige nette Zitate heraus gesucht. Aus den wunderbar verständlichen Einleitungstexten, die jeder spirituelle oder auch alltägliche Lebensbereich bereit hält:

"Betritt den Raum der Ewigkeit.
Betrachte das Bild, das sich dir nun in Ruhe zeigt.
Es spiegelt einen Teil, er ist nicht weit.
Dieser Teil hat in dir das Gesicht.
Dieser Teil hat für dein Leben Gewicht."

"Kartenlegen ist wie das Betrachten eines klaren Sees:
Wenn er ruhig geworden ist und still daliegt,
kann man sich darin spiegeln und sich erkennen."

"Mit Karten zu arbeiten kann sehr aufwühlend sein,
wenn wir uns klarmachen, dass sich alles,
was sich in der Materie zeigt, zuerst in unseren Gedanken
und in unserem Geist abspielt. Karten spiegeln
unsere aktuelle Lebenssituation."

"Der eine Gott hat keines
und gleichzeitig unendlich viele Gesichter."

"Ein Ritual ist ein selbstgeschaffener Freiraum,
in dem die Kräfte des Kosmos, die Kräfte der Erde
und die momentan wirkenden Kräfte sich verbinden,
sich offenbaren und miteinander tanzen können."


Mittwoch, 23. September 2015

Begegnung mit dem Schatten

Da meine aktuelle Monatskarte aus dem Göttinnenspiel so heißt - für Alle die es nicht wissen, es handelt sich dabei um Inanna - und ich sie so gut verstehe, wie ich sie real erlebe - kann ich ja auch gleich mal den ganzen Post so nennen. Wobei ich vermutlich die Göttin nicht zu erklären brauche an dieser Stelle. Die meisten kennen wahrscheinlich sie und ihre Odyssee, die Geschichte um ihren Abstieg in die Unterwelt. Wo sie mit ihrem tiefsten Inneren konfrontiert wird, bar von jeglichem Schmuck und Tant, am Ende bleibt nur noch sie selbst. Die sie ihrer dunklen Schwester begegnet... Ängsten, Themen, die sie bisher nie bearbeitet, betrachtet oder in Erwägung gezogen hat. Entscheidungen, die eigenen dunklen Seiten. Und so weiter und so fort... In den letzten Monaten - mindestens - bin ich doch sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen. Da schlummert doch so einiges und es gab erneut große Veränderungen. Doch irgendwann nähert sich jeder Tauchgang wieder der Oberfläche an und vor so einem Punkt stehe ich wohl aktuell. Vorsichtig könnte ich vielleicht behaupten dass ich mich selbst neu betrachtet, bewertet, beobachtet und auch justiert habe. Womöglich habe ich mich neu erfunden oder auch nur das Mädchen unter der Schale. Wobei der Begriff Frau hier wohl angebrachter wäre. Das Alles klingt jetzt sehr nebulös und ich weiß ja, ich rede in Rätseln. Denn nach wie vor möchte ich immer noch nicht zuviel verraten. Aber es geht um berufliche Veränderungen und meinen Weg in die Zukunft, das kann ich ja ruhig schon mal sagen. Nichts von Grund auf Fremdes oder Neues für mich, aber dennoch eine Richtung die meiner bisherigen so krass gegenüber steht, wie es weiter entfernt kaumt geht.

Ich weiß dass ich vor zwei einhalb Jahren die richtige Entscheidung für mich getroffen habe. Vielleicht hätte ich das schon ein wenig früher machen sollen, aber wie es jetzt gelaufen ist war es sicherlich auch in Ordnung. Ich habe viel gelernt auf meiner Reise bis zum heutigen Tage und diese Erfahrungen waren sehr wertvoll. Zugegebenermaßen könnte ich auf einige getrost verzichten. Aber das geht jedem ständig so, von daher kann ich unter dem Strich behaupten, auch die Umwege hatten schon ihre Richtigkeit. Wenn es beizeiten spruchreif wird, dann erfahrt Ihr es auch. Jedenfalls wisst Ihr nun weshalb ich mich meinem Blog und allen anderen Bloggern weniger gewidmet habe und dafür umso mehr mir selbst und meinen Lieben.


Am Montag haben wir Hexen und Heiden die Herbst-Tagundnachtgleiche gefeiert, von der ich hoffe dass Ihr allesamt eine reiche Ernte einfahren durftet. Bei mir kam zumindest gedanklich so einiges ins Rollen, was natürlich längst auch im Außen wirkt. Meinen Erntealtar habe ich eingedeckt und Kuchen gebacken, eine improvisierte Erntepfanne für meinen Liebsten und mich gekocht. Beim Einkauf traf ich auf ein herrlich-kitschiges Vogelscheuchen-Pärchen, dem ich einfach nicht widerstehen konnte. Es hängt jetzt neben unserer Wohnungstür und ich freue mich diebisch darüber. Anstonsten ist leider Deko-mäßig hier noch nix Richtung Herbst passiert. Asche auf mein Haupt, aber irgendwie hatten immer andere Erledigungen Vorrang gehabt - und dann war urplötzlich so mir nichts, dir nichts der Herbst da. Für Freitag habe ich mir das jetzt zusammen mit dem Hausputz vorgenommen und dann ist auch wieder gut. Ansonsten habe ich meinen Coach wieder zum Fußball begleitet, was der Niederlage zum Trotz in einer feucht-fröhlichen Feier ausgeartet ist. Die Katzen werden bekuschelt, nach wie vor lese ich richtig viel und heute habe ich zaghaft die ersten Heizungen angeschmissen.


Viel geregnet hat es in den letzten Tagen, was ich persönlich nicht unbedingt brauche. Sonnenschein und bunte Blätter sind mir da nach wie vor lieber, auch wenn es mir inzwischen leichter fällt den Herbst anzunehmen und mit ihm die kalte Nachtluft zu begrüßen. Aber die stürmisch-verregneten Abende sind ja auch die gemütlichen, wo Teeduft und Kerzenschein die Räume erfüllen und man sich eben an einem schönen Zuhause erfreut. Unseres hat übrigens vor ungefähr einer Woche nochmal Zuwachs bekommen: Bei IKEA stieß ich stöbernder Weise auf ein Bild - es war einfach perfekt für unser Schlafzimmer, wo die Wand über unserem Bett seit acht oder neun Jahren leer geblieben war. Nie fanden wir das Richtige, was uns beiden gefiel oder von der Größe her optimal gewesen wäre. Mit der neuen Kommode vor ein paar Monaten dann, die dem Raum auch einen etwas anderen Touch verliehen hatte, war der Gedanke an den freien Platz über dem Bett dann eigentlich verabschiedet worden. Tja und gerade dann, wenn man nicht mehr damit rechnet, dann findet man eben doch noch dieses spezielle Teil. Ursprünglich hatte ich mir einmal etwas ganz anderes vorgestellt, also vom Motiv her und so. Aber dieses Bild gibt mir Ruhe. Ich konnte einfach nicht daran vorbei gehen. Das ist jetzt unser persönlicher Zauberwald, im Zwielicht, im Nebel... und jeden Abend tauche ich darin ein...


Weil wir viel unterwegs gewesen sind gab es häufiger mal ein Frühstück oder auch Mittagessen auswärts. Was ja nicht verkehrt ist, wenn die Küche mal kalt bleibt und man die Füße daheim dann hoch legen kann ;) Um eben Innenschau zu betreiben oder auch Zukunftspläne zu schmieden, die Nägelchen zu lackieren oder sonst was Feines im Kreise der Liebsten zu genießen. Da wir das erste Mal im gemeinsamen Leben nicht mehr zusammen in einer Firma arbeiten, ist die Zeit miteinander uns ganz besonders wertvoll und wir versuchen sie für uns in der kühleren Jahreszeit möglichst gemütlich zu gestalten. Reden einfach viel, haben aneinander Teil,  schauen gemeinsam Filme oder feiern mit netten Leuten. Gestern haben wir uns auf Sky "Mandela" angeschaut, der uns beide gleichermaßen absolut berührt und bewegt hat. Davor die Woche lief so ein Streifen, der hieß "If I stay" oder "Wenn ich bleibe". Da habe ich am Ende auch geheult wie ein Schloßhund, aber der war sooo schön! Hach und ich bin ja jetzt schon so gespannt auf den letzten Teil der Panem-Reihe, der ja glaub ich im November in die Kinos kommen wird. Und weil mein Schätzelein sich solche Klammotten auch immer lieb mit mir anguckt, schaue ich gerade das Schalke-Spiel wegen ihm ;)


Es wird wieder häufiger ausgiebig gebadet, anstatt einfach nur morgens schnell unter die Dusche zu springen. Die Farben draußen werden wärmer, wenn auch die Temperaturen angezogen haben. Abends wird es richtig kalt und meist haben wir nicht mehr die ganze Nacht im Schlafzimmer ein Fenster gekippt. Wovon ich Euch aber unbedingt noch erzählen möchte ist der Tee-Shop, den ich auf der Suche im Netz gefunden habe. > Teeladen Herzberg <  Die haben eine wundervolle Auswahl, fabelhafte Qualität und das Ganze zu absolut fairen Preisen. Geliefert wird ebenfalls super fix und die Sorten schmecken einfach sooo fantastisch, hach! Wobei ich meine Heiltees nämlich stets individuell selbst zusammen-mische, trinke ich im Herbst und Winter einfach auch häufig gern Tee nur für Lecker. Weil es schmeckt, gesund ist und die Kräuter oder Früchte und Blüten so dennoch ihre wohltuenden Kräfte entfalten. Joa, soviel erstmal zu den letzten paar Tagen und Wochen. Wo wir eben nicht nur die Externsteine besucht und ich viel gelesen hatte, sondern das Alltagsrad sich ja auch weiter gedreht hat. Mit meinem herbstlich-herb-süßen Lillet-Wild Berry proste ich Euch deshalb nun ein kleines Cheers zu und lege die Füße hoch, bis bald!

Dienstag, 22. September 2015

Eine Reise ins Land der Närrin

Eigentlich wollte ich ein bißchen was über mein persönliches Mabon erzählen und überhaupt was in den letzten Tagen so los war. Aber das kann warten. Erstmal stelle ich Euch heute eine echte Premiere auf meinem Blog vor. Nämlich das erste Buch, welches ich weder auf amazon kaufen, noch rezensieren konnte. Weshalb hier auch heute eine etwas andere Vorstellung der Lektüre ansteht. Cambra ist nämlich diesmal - und wie ich den Eindruck habe nicht das erste Mal - den etwas unkonventionelleren Weg gegangen. Insbesondere der Vermarktung meine ich natürlich ;) Exklusiv bei > dieser Frauenbuchhandlung < ist ihr neuestes Werk zu erwerben. Ihr könnt online ordern, oder wie ich einfach anrufen und ein nettes Telefonat führen. Die bestellte Ware erreicht Euch nur wenige Tage später mit beiliegender Rechnung. Aber dies sei nur so nebenbei zum Vertriebsweg gesagt. Zunächst mal werde ich Euch die üblichen, aussagekräftigen Zitate nicht vorenthalten. Wobei sie es mir schwer gemacht hat, überhaupt Zeilen aus dem Kontext zu reißen. Aber da ich den Anschein habe es geht mitunter auch genau darum, habe ich mir dennoch diese ein oder andere Freiheit heraus genommen. Seht selbst und dann erzähle ich Euch noch ein wenig mehr darüber...

"Das Land der heiligen Clowns, der Heyokas, der Närrinnen 
und Trickster ist das fremdeste und tabuisierteste aller Heilländer.
Ihre Botschaften weiten den Raum. Das ist eine wichtige Medizin
für unsere Zeit. Warum ist diese Kraft so tabuisiert?
Was macht sie? Sie macht Angst, weil ihre Freiheit so groß ist."

"Sag´s oder schreib´s, egal, Hauptsache raus damit.
Die Krallen gut geschärft und gelackt, das hilft dabei."

"Das Lachen ist mächtig und die Mächtigen fürchten es. 
Weil es die Angst aushebelt. So wie die Angst 
der Gegenpol zur Liebe ist, so kann der Humor die Angst
antidotieren und wieder zum anderen Pol führen."
  

Da habt Ihr es also und somit vermutlich auch schon einen kurzen Eindruck, einen Einblick auf das, was da so auf Euch warten könnte. Denn eins kann ich verraten, es ist nicht so das Übliche Buch im altbekannten Sinne. Darum geht es nämlich: Das Verlassen des Bekannten, des Geplanten, dessen, was sich vermeintlich gehört und was sein soll. Viel mehr geht es darum was sein will oder kann, wohin die Trickster und Närrinnen uns führen, wenn wir uns darauf einlassen - wobei sie das auch tun werden, wenn nicht. Womöglich dann erst recht. Grenzen überschreiten, Wirklichkeit verwischen, nichts mehr ernst nehmen, einen anderen Stand- oder auch Sichtpunkt annehmen. Zwischen die Zeilen wechseln, sowas alles halt. Wer verrückt genug ist und sich mit der sehr eigenwiligen, weil eben andersartigen, Kunst anfreundet, wird seine Freude damit haben. Etwas Neues erleben eben und auch mal über die eigenen Gradlinigkeiten nachdenken. Darüber was bisher geschah oder auch nicht, wie es weiter gehen könnte. Cambra stellt viele Fragen. Darauf läßt sie Schrate antworten, Schrättlis, Katzenschratzen und viele andere mehr. Schamanen, Hausfrauen und andere Merkwürdige, so beschreibt sie das gern. Der rote Faden im Buch ist für mich klar erkennbar, führt allerdings durch so manch krackeliges Gelände. Vielleicht habe ich Euch ja auch neugierig gemacht auf die Cambra, die hier einmal ganz aus der Rolle, aus der Haut gefahren ist, die überrascht und fragt und veräppelt...

Donnerstag, 17. September 2015

Speis und Trank (den Göttern sei Dank)

Puh, hab ich es doch tatsächlich geschafft alle Themen heute noch durchzuhauen, die ich mir über Mabon für die nächsten Tage so vorgenommen hatte! Ja cool, paßte halt dass es die ganze Zeit so regnet und ich auch überhaupt nicht raus mußte. Wie gesagt wäre es jedenfalls sinnvoll, wenn Ihr in meine kleine Mabon-Reihe einsteigen möchtet, beim untersten Post von heute zu beginnen. Weil halt die Themen auf einanander aufbauen. Jedenfalls wünsche ich Euch an dieser Stelle schon mal eine zauberhafte Herbst-Zeit und ein magisches Mabon! 

 
Ich freue mich ja jetzt schon auf die erste Kürbis-Suppe, und wie! Generell kommen nun wieder mehr Eintöpfe, Wurzelgemüse und Kartoffeln auf den Tisch. Ganz besonders liebe ich ja einfach mein Möhrengemüse nach Mutters Rezept und bin echt froh daß es meinem fleischfressenden Pflänzchen von Ehemann genauso gut schmeckt, hehe. Wo hingegen die Amerikaner auf ihre Truthähne schwören und auch hier zu Lande große Vögel auf den Tisch kommen, insbesondere gern Gänse, bin ich keine Freundin von ganzen Geflügeln im Ofen und werde ich vermutlich auch nie sein. Genau wie dem traditionellen Wild - das ich offen gestanden im Leben noch nie angerührt habe - kann ich solchen Spezialitäten wenig abgewinnen. Da bleibe ich lieber bei einem schönen Braten, feinen Rinderrouladen nach meiner eigenen Machart (weil ich die sauren Gurken und den Speck im Standardrezept nicht mag) und Rotkohl. Auch mit Pilzen, groben Bratwürsten und Ofen- oder Bratkartoffeln kann man mich locken. Au ja, wenn es draußen stürmt und schmuddelt darf es gern mal richtig zünfig, deftig, erdig und kräftig(end) sein! Zwar wollen wir aktuell grad noch mal eine Phase mit überwiegend veganen Lebensmitteln einstreuen, aber komplett auf all die guten Sachen kann und will ich sicher auch diesmal wieder nicht verzichten. Auch das ist übrigens eine Sache des Sich-Erkennens und Annehmen der eigenen Ausrichtung: Man muß akzeptieren was zu Einem paßt, was man braucht und möchte, wo man hingegen aber was verbessern und optimieren kann. Eine Veganerin wird aus mir sicher nie und das ist auch absolut vollkommen okay für mich.

Dennoch gibt es unhzählige Köstlichkeiten, die ganz ohne Fleisch auskommen, es aber durchaus auch begleiten können. Weintrauben und Äpfel beispielsweise, Pilze, Nüsse und Kerne, gutes Brot, Beeren und Marmeladen oder Gelees, die man bei Lust und Laune in der Erntesaison auch mal selber einkochen kann. 

Oktoberfest-Fans schwören ja auf Hähnel, Brezen und Bier. Da habe ich auch absolut nichts gegen einzuwenden, ich bin dann aber doch eher der Typ für Käsespieße und einen lecker süßen Federweißer. Generell mag ich im Herbst gern süßen Rotwein, also ab und an ein Glas. Ansonsten greife ich dann doch häufiger zu Kräuter- oder Früchtetee und Saft. 

Und so langsam aber sicher kribbelt es auch wieder in den Fingern die Backröhre anzuwerfen. Wenn es auch vermutlich kein Pflaumenkuchen oder Applepie mit Streuseln und Zimt werden wird - solche guten Klassiker überlasse ich dann doch lieber den Experten. Da haben Papa und Oma einfach die Messlatte in der Kindheit ziemlich hoch gelegt. Und da mein Mann beides nicht mag stünde ich auch mit einem ganzen Kuchen ziemlich belämmert da. Und wer weiß ob der zum Verschenken oder Anbieten für Gäste überhaupt gut genug gelingen würde? ;) Da bleibt die Schusterin lieber bei ihren eigenen Leisten, hält sich an Brownies, Nußecken und trockene Kuchen oder Cookies.

Jetzt habe ich soviel übers Essen geschrieben dass ich davon richtig Hunger bekommen habe und vor Allem auf Kuchen. Hm. Jedenfalls sehen wir schon dass es unzählige Möglichkeiten gibt zum Erntedank etwas Leckeres auf den Teller zu zaubern. Ganz nach eigenem Geschmack eben. Was ich machen will weiß ich bis jetzt ehrlich gesagt noch gar nicht. Aber das läßt sich ja auch relativ spontan entscheiden. Es sei noch gesagt - was Ihr für Euch selber zubereitet, das könnt Ihr den Göttern auch zum Dank anbieten. Ob nun Gebäck oder doch frische Früchte und dazu ein Gläschen, alles Saisonale und am liebsten noch Regionale ist passend und wird sicherlich liebend gern genommen.

Im Zeichen der HERBST-TAGUNDNACHTGLEICHE

Das Füllhorn und der satt beladene Obstkorb sind klassische Wahrzeichen des Erntedankfests, aber sicher nicht die einzigen. Es gibt noch 1ooo andere Möglichkeiten den Herbst auf dem heimischen Altar, der Festtafel oder einfach in den eigenen vier Wänden einziehen zu lassen. Sonnenblumen oder Chrysanthemen und Astern z. B. sind wunderbar farbenfroh und verbreiten sofort eine fröhliche Stimmung, wenn man sie ins Haus einläd. Eicheln und saisonale Nüsse, wie z. B. die besonders magische Haselnuß (ob nun einzeln oder am Strauch) sind hübsch anzuschauen und ein echtes Stück jahreszeitlicher Natur. Maiskolben, kleine Zierkürbisse, Getreidesträußchen, einzelne Ähren in einem Glas oder gleich rustikale Kornpuppen, der Fantasie und Kreativität kann schier kaum Einhalt geboten werden. 

Ich liebe ja Vogelscheuchen, auch wenn ich leider noch nie eine echte auf dem Feld habe stehen sehen. Glücklicher Weise gibt es die inzwischen als handliche Formate für die Heim-, Tür- oder Gartendeko und so eine möchte ich schon lange gern noch für mich haben.
Auf dem Altar hingegen machen sich womöglich Demeter oder Dionysos bemerkbar, dann haben sie in ihrem Gefolge sicherlich bunte Blätter, Weinreben, Girlanden sowie Kerzen in gelb, rot, orange, bronze, gold, braun oder bordeaux. Denn das sind die Farben der Jahreszeit. Es wäre sehr passend eine entsprechende Decke auf den Altar oder Esstisch zu legen und dann so richtig in einer Welle dieser warmen Farben zu schwelgen. Es muß ja nicht gleich jeder Bestandteil der Dekoration zu 100% aus der freien Natur oder dem Wald stammen. Soviele hübsche Teile lassen sich aus Plastik oder Ton kaufen, von denen hat man dann auch in den folgenden Jahren noch etwas. Figuren von Füchsen, Igelchen, Pilzen oder Eichhörnchen zum Beispiel. 

Einen Kelch für den Wein oder Traubensaft nennen bestimmt die meisten Hexen ihr eigen und wenn nicht, dann wäre das vielleicht der ideale Zeitpunkt, um einen auszusuchen. Das braucht nicht zwingend einer aus dem Magiebedarf zu sein, auch wenn ich die immer besonders schön finde. Evtl. magst Du ja ein besimmtes Weinglas sehr gern oder einen gebrannten Bierkrug, dann nimm einfach das! Es gibt eigentlich keine Regeln, außer denen, die Du für Dich machst. Ebenfalls gut zu Mabon paßt der Kessel. Ob nun zum Räuchern, Verbrennen von Zettelchen oder um Kerzen hinein zu stellen. Für jedes Vorhaben gibt es die entsprechende Größe. Wobei ich persönlich immer die wirklich alten, die man auf Flohmärkten oder Internetplattformen findet, viel schöner und stilechter finde, als diese überteuerten modernen Teile in Shops. 

Wenn Du der Kore einen Gruß schicken möchtest, dann leg einen Granatapfel auf Deinen Altar, der aber auch auf dem Speiseplan oder einem kleinen Opferritual Verwendung finden könnte. Und weil um diese Zeit ohnehin die Apfelernte stattfindet, kauf ein paar tolle regionale und mach was daraus. Sie stehen für das göttlich-weibliche Prinzip, sind gesund und absolut vielseitig einsetzbar. Hagebutten und Holunderdolden werden nun ebenfalls reif, vielleicht magst Du welche in einem Türkranz verarbeiten oder in einer selbst gesteckten Girlande, die auf der Speisetafel Platz finden könnte. Soetwas kannst Du im Blumenladen Deines Vertrauens anfertigen lassen oder selber basteln, ganz wie Dein Portemonnaie und künstlicherisches Geschick es erlauben. 

Da alle Raben und Krähenvögel typisch für den Herbst sind, sieh einfach ob Du draußen ein paar schöne schwarz glänzende Federn findest. Die wiederum Deine Trommel oder einen evtl. sogar selbst geschnitzen Zauberstab aus Haselnußholz zieren könnten. Oder einfach den Mabon-Altar. Aber wo wir schon mal beim zauberkräftigen Hasel angelangt sind: Er ist eine wertvolle Zutat bei allerlei Räucherungen, wenn Du ihn trocknest. Den Wünschelruten aus diesem Holz sagt man die allergrößten Kräfte nach. Wenn jedoch das Handwerkeln genauso wenig Dein Talent ist wie meines, dann kannst Du einfach die Nüsse, die zu zweit an einem Stiel hängen, mit etwas besprechen und dann in ein Erntefeuer werfen, um ihre Magie freizusetzen.
 
Auch die Sterne geben ein Zeichen und das ist zur Herbst-Tagundnachtgleiche die Waage. Also achte auf Balance, Ausgewogenheit und positive Intentionen, wenn Du zu Werke gehst. Maat, Isis und Athena sind bekannte Göttinnen, die in dieser Phase des Jahres das Zepter halten. Sie alle sind weise, gerecht und präsentieren das Konzept der Wahrheit. Falls das für Dich eine Rolle spielt, dann informiere Dich über sie, lerne sie kennen und schau ob Du nicht einen kleinen
 Schrein für eine von ihnen herrichten kannst.

Genauso vielfältig wie die reifen Früchte zu dieser Zeit sind auch die Qualitäten und Aspekte, die Mabon mit sich führt. Jede von uns wird wissen wie der Altar oder Arbeitsbereich zu schmücken sind, damit das Gewünschte sich manifestieren kann.

Alte Bräuche und neue Ideen zum zweiten ERNTEFEST

An jedem Feiertag wird geschlemmt und geschmaust wie auch geprostet was das Zeug hält. Ganz speziell Mabon jedoch ist ein einziges Festmahl schlechthin. Insofern darf das leibliche Wohl auf keinen Fall zu kurz kommen, aber darauf komme ich in einem späteren Beitrag nochmal speziell zu sprechen. Denn wenn schon Festessen, dann ist es natürlich besonders schön wenn man vorher und drum herum ein ganz besonderes Ambiente erzeugt. Deko darf nicht zu fehlen, die ich auch noch extra behandeln werde. Durch das zunehmend schlechtere Wetter mit viel Regen, Matsch und Sturm ergeben sich bestimmt vermehrt Gelegenheiten zum Basteln, Backen und Kochen. Gerne natürlich aber auch zum Lesen, Schreiben, Malen oder was sonst Muse bereitet. 

Sicherlich hält der Herbst aber außerdem auch noch sonnige und freundliche Tage für uns bereit, die sich bestens eignen würden um hinaus in die Natur zu gehen und zu beobachten, wie sie sich verändert. Warm eingepackt und womöglich mit Fotoapparat bewaffnet kann ein Herbstspaziergang ein wunderbar magisches wie erfrischendes Erlebnis sein. Oder man legt gleich einen Herbstgarten an, möglicher Weise auch in Töpfen und Kübeln auf Balkon oder Terrasse. Dann hält diese Jahreszeit plötzlich nicht mehr nur noch Ödnis und Vergehen bereit, sondern ebenso immergrünes Blühen, Herbstblumen und vielleicht sogar winterharte Bäumchen oder was es nicht alles gibt. 

Ganz traditionell betrachtet macht es sicherlich Sinn am eigentlichen Festtag den Dank für die eigene Ernte dieses Jahres zum Ausdruck zu bringen. Die Speisen zu segnen und in einem ganz achtsamen Bewußtsein zu sich zu nehmen. Da sollten wir uns mal Zeit nehmen, genießen, spüren, schmecken und wirklich erleben, anstatt Essen einfach nur als Mittel zum Zweck zu betrachten. Bereits der Akt des Kochens oder Backens an sich ist magisch, pure Transformation. Du kannst Deine Küchenmagie betreiben, indem Du Wunschzauber über Deinen Speisen sprichst und sie ihre Wirkung entfalten läßt, während Du im schmurgelnden Topf herum rührst. Denn eigentlich ist das ja auch nichts anderes als ein Kessel. Kenne und erahne die Kräfte der verschiedenen Kräuter und Gewürze oder anderer Zutaten und nutze das Wissen darum, während Du am heimischen Herd für Überfluß, Fruchtbarkeit und Wohlstand bittest. 

Du kannst Strohpuppen binden und sie womöglich in einem kleinen, persönlichen Erntefeuer verbrennen. Belade sie mit allem, das du aufgelöst sehen möchtest oder Deiner Wut und Enttäuschung darüber, falls Du ungerecht behandelt, vielleicht sogar verletzt worden bist. Statt dessen könntest Du so einen Talisman auch für Übergangsphasen behalten, damit er Dich während Deiner Schattenarbeit unterstützt und Dir Kraft gibt. Denn dies ist die Zeit Deine Ängste und Probleme genau zu betrachten. Sie offen einzugestehen, anzuschauen, überlegen wie Du damit nun verfahren willst oder mußt. Lass die Gefühle aufsteigen, die damit in Zusammenhang stehen und durchlebe sie. Verschließe nicht länger die Augen vor unangenehmen Themen, denn der Augenblick eine Bilanz zu ziehen ist gekommen. Was willst Du mit dem Rest Deines Lebens anfangen? Denke gut nach. Evtl. hilft Dir eine kleine Herbstmeditation bei der  Entscheidungsfindung. Die kannst Du inmitten eines bunt leuchtenden Waldes abhalten, ebenso wie in der schützenden Geborgenheit Deines Heims. Eine Trommel oder Rassel dazu unterstützend verwenden oder einen Kreis aus Göttinnenkarten, Steinen und Federn um Dich auslegen.

Jedenfalls ist die Qualität der Zeit günstig um Projekte zum Abschluß zu bringen, Zauber für Gerechtigkeit und Wahrheitsfindung auszuüben. Rituale für Ausgleich und Balance werden um die Herbst-Tagundnachtgleiche von Erfolg gekrönt sein, wenn Du mit Dir im Reinen bist, innere Ruhe und Frieden gefunden hast. Kerzenmagie, Rauch von Kohle und Kräutern, Feuer. Was auch immer davon Du für Dich aussuchst, sei Dir im Klaren was Du abschneiden oder beschließen möchtest, welche Angelegenheiten hingegen ändern bzw. fest- und behalten. 

Kartenlegen nach bestimmten Legesystemen zur Selbstfindung oder auch den anderen Themen kann ein sehr hilfreicher Wegweiser sein. So kannst Du alle Aspekte Deiner Überlegungen gut beleuchten, bevor Du entscheidest wie es weitergehen soll. Für all dies können wir den Herbst nutzen, ob nun zum Vollmond, der Tagundnachgleiche oder einfach in den Tagen um diese Daten herum. Werden wir kreativ, genießen wir und freuen uns, räumen aber auch den ernsten Gedanken einen Platz ein. So daß eben Alles ins Gleichgewicht kommt, wie im Innen, so im Außen...

Woher kommt eigentlich MABON?

Der inzwischen wohl bekannteste Name für das zweite Erntefest im heidnischen Jahreskreis geht zurück auf die keltisch/walisische Muttergöttin Modron und ihren Sohn Mabon bzw. Maponos. Wie immer variieren auch hier die Bezeichnungen und Aussprachen. Jedenfalls bedeutet das übersetzt "junger Sohn". Ganz einfach eigentlich. Was ich drüber selbst bisher nicht wußte habe ich > diesem Buch <  von Ellen Dugan entnommen. Vermutlich hat auch deren Mythos mit dem göttlichen Opfer zu tun, das die Göttin in Form ihres Sohnes oder Partners darbringt, um den ewigen Kreislauf zu wahren. Der Opfergott, häufig als Kornkönig bezeichnet, steigt hinab in die Unterwelt. Er vergeht. Verliert den Kampf, fügt sich in sein Schicksal, bereitet neuen, fruchtbaren Boden, in den er einkehrt bis zum nächsten Jahr. Am Julfest feiern wir seine Wiedergeburt, denn dann endlich kehrt das Licht oder auch der Sonnengott in die Welt zurück. Meistens wurde dieses Opfer früher und auch teilweise in bestimmten Regionen heute noch verdeutlicht, indem man eine Kornpuppe verbrannte, um der Mutter Erde wie auch der Sonne Tribut zu zollen.

Die ganz alten Geschichten des vergehenden Jahres und der verblühenden Vegetation handeln von Demeter und deren Tochter Persephones Abstieg in die Unterwelt, wo sie die dunklen Monate bei ihrem Gatten Hades verbringen wird. Oder auch Inanna, die hinabgeht um ihren Ängsten und Schatten, zuletzt personifiziert durch ihre dunkle Schwester, zu begegnen. Altes muß aufgegeben, beschlossen oder losgelassen werden, damit Transformation geschehen kann. In gewisser Weise hatte also der Herbst schon seit je her damit zu tun Entscheidungen zu fällen, zu arbeiten oder auch studieren, (persönliche) Ernte einzubringen, Früchte einzufahren (je nach Geschick reichlich und üppig oder auch verdorben) und noch offene Angelegenheiten in ordnung zu bringen. Soviel jedenfalls zum philosophischen Aspekt.

Ganz bodenständig betrachtet fiel die Herbst-Tagundnachtgleiche schon immer auf die Erntefeierlichkeiten der einfachen Leute, die mit viel Arbeit einher gingen, ebenso aber auch Freude, Lebenslust und Dankbarkeit. Mit seinen Freudenfeuern und überschwenglichen Festessen war Mabon ein landwirtschaftliches Fest, welches sich nach den Bauern, ihren Erträgen und Gegebenheiten richtete. Selbstverständlich gibt und gab es in jeder Kultur eigene Traditionen, doch Erntedank war überall bekannt und wurde schon immer allen Ortes gefeiert, wann und wo auch immer jegliche Gemeinschaft bzw. gesellschaftliches Leben vorhanden war. In anderen Teilen der Welt wurde die Maismutter geehrt, die Korngöttin Ceres oder auch die Weinernte mit ihren Gelagen des Gottes Dionysos. Denn tatsächlich beginnt die Verarbeitung der Trauben im Herbst, ebenso wie das Bierbrauen vom Hopfen. In Amerika wird Thanksgiving mit dem traditionellen Truthahn gefeiert und selbstverständlich hat auch die christliche Kirche das Erntedankfest adaptiert. Unseren Vorfahren jedenfalls war durch Beobachtungen der Sonne und des Mondes durchaus bewußt gewesen dass sie sich in einer Übergangsphase befanden, zu der sich die Tage und Nächte für kurze Zeit im Gleichgewicht befanden, bevor das Verhältnis zu Gunsten der Dunkelheit kippen würde.

Sehr weit verbreitet war der Brauch die letzten Kornähren auf dem Feld zu belassen. Einerseits sollten sie den Acker über die kalten Monate schützen und bewachen, andererseits wurde dadurch den Göttern und Geistern für einen guten Ertrag gedankt. Dieser letzten Garbe wird in vielen Traditionen besondere magische Kraft zugesprochen. So heißt es dass sie es vermochte krankes Vieh zu heilen, wenn man es damit peitschte oder auch Fruchtbarkeit über Mensch und Tier zu bringen.

Nicht zuletzt beginnt auch die Hirschbrunft im Herbst und nur kurz danach die Jagdsaison. Herne der Jäger betritt das Geschehen. Er ist der Herr der Tiere und der Wälder, der sie schützt, jedoch auch einige von ihnen zum Wohle der Menschen hin gibt. Ob nun Cernunnos, der grüne Mann oder Artemis - zu jeder Zeit in unserer Vergangenheit hatte der Mensch begriffen wie abhängig er von den Launen und Geschenken der Natur gewesen war - die Götter wurden gepriesen, geehrt, es wurde ihnen geopfert und man versuchte sie für die kommende Saison milde zu stimmen.

Erste Worte zum ERNTEDANKFEST

Vor ungefähr drei Jahren hatte ich erst auf meiner alten Homepage und dann hier mit einer Serie über die einzelnen Jahreskreisfeste begonnen, denen bislang noch die Themen Mabon und Lammas fehlten. Einem von beiden habe ich mich in dieser Saison endlich gewidmet, Recherche betrieben, Notizen gemacht, Informationen zusammen getragen und vor Allem natürlich meine eigenen Eindrücke aufgeschrieben. Auch in meiner sträflich vernachlässigten 101-Dinge-Liste schlummern diese beiden Punkte noch. Aber wie heißt es so schön? Langsam ernährt sich das Eichhörnchen ;) Solltet Ihr jedenfalls Interesse an den übrigen Texten haben und noch nicht so lange zu meinen Leserinnen gehören, ich platziere hier gleich gern noch einmal die entsprechenden Links. Es lohnt sich übrigens die Einträge eines Bereichs von unten nach oben angefangen zu lesen, weil sie thematisch aufeinander aufbauen. 



Aber kommen wir zum aktuellen Festtag im Jahreskreis, der mit dem 21. September unmittelbar bevor steht. Es ist Herbstanfang, wir sind in der zweiten Hälfte des Jahres angelangt. Die Tage sind bereits deutlich kürzer, langsam aber sicher zieht Kälte auf, schon bald kommen auch die ersten Nebel über das Land. Doch bevor es ganz dunkel wird schüttet nun Mutter Natur ihr überquellendes Füllhorn für uns aus. Es ist die Zeit der Maisernte, der Heuballen auf den Feldern, der vollen Getreidespeicher und der im Wind wogenden Sonnenblumen. Eine Jahreszeit mit üppigen Reizen für all unsere Sinne hat begonnen. Die Farben der nun herabfallenden Blätter wechseln in warme Gelb-, Rot- und Orangetöne. Die Luft riecht klar und erdig, frisch geerntete Wurzelgemüse und Feldfrüchte beglücken uns mit ihren satten Geschmäckern. Das Krächzen der Krähen und Rabenvögel hallt in unseren Ohren wider, ebenso wie das Brausen der ersten Herbststürme. Feuchte Kühle kriecht in unsere Knochen, vielleicht macht sich Wehmut ob der Vergänglichkeit des Sommers wie ein Stich im Herzen bemerkbar. Und doch ist es Dankbarkeit angesichts dieser Fülle und all der Gaben, die wir nun feiern wollen und tief in uns tragen. Ein letztes Mal prosten wir dem Leben zu, in all seiner Pracht und Herrlichkeit, während die Zugvögel sich schon aufmachen in südliche Gefilde. Der ewige Kreis, das Rad sich unermüdlich weiter dreht. Und wenn der Erntemond ( > September Vollmond < ) in seiner vollen Größe mit leuchtender Farbe am Nachthimmel steht, dann wissen wir instinktiv um den Ausgleich in der Natur, ihre ewig gültige Harmonie und das Gleichgewicht, in dem sich genau zu diesem Zeitpunkt alles um uns herum befindet. Es ist nur billig und recht dass nun bald alles vergehen wird, die Vegetation und auch viele Tiere eine Pause einlegen oder Winterschlaf halten werden. Zumal wir schon so viel bekommen haben, wie vermutlich auch gegeben. Halten auch wir für einen Moment den Atem an, betrachten die Wunder um uns herum. Finden zurück in die eigene Balance, machen uns Gedanken darüber wie gerecht unsere Ernte ausgefallen ist. Willkommen Herbst und auf Wiedersehen, lieber Sommer, bis bald...!

Sonntag, 13. September 2015

Die Externsteine



Achtung: Dieser Post hat Überlänge ;) Setzt Euch eine Kanne Tee oder Kaffee auf, nehmt Euch ein paar Kekse und dann kann es los gehen....

Als Kind haben meine Eltern samt Oma und Opa viele Ausflüge mit mir unternommen. Immer wieder Sonntags... wie das ja bei vielen Familien so ist oder war. Beliebte Ziele, die wiederholt auf dem Programm standen, waren u.a. Tecklenburg (da möchte ich auch unbedingt für eine Fotostrecke nochmal hin), der Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal wie eben den Externsteinen, Detmold und einige andere in der Richtung. Viele Waldspaziergänge eben, Streichelzoos, Rehe gucken und später sind wir dann meist noch in einem gutbürgerlichen Restaurant eingekehrt. Wobei ich Euch hier jetzt nicht mit irgendwelchen Kindheitserinnerungen voll quatschen wollte. Aber irgendwie hat es sich in den letzten Wochen und Monaten so ergeben daß mehrere von ihnen aufgetaucht sind und wir eben auch Orte besucht haben, die darin vorgekommen sind.


So habe ich vor ein paar Wochen die Externsteine eben als Ziel für einen baldigen Ausflug vorgeschlagen. Ich glaube das letzte Mal muß ich sie vor etwas über zwanzig Jahren auf einer Schulklassenfahrt besucht haben. Selbstverständlich nicht mit dem gleichen Bewußtsein für diesen besonderen Kraftort wie heute. Und von daher hatte ich natürlich erst recht noch mehr Lust dazu.


Insbesondere in esoterischen Kreisen wird heut zu Tage von den spirituellen Mitbürgern häufig beklagt dass diese alt-ehrwürdigen Felsen ihre Energien längst eingebüßt hätten. Noch schlimmer, inzwischen munkeln viele darüber, dieser Kraftort würde seine Schwingungen ins Negative verkehrt haben. Auf Grund von Massentourismus und mangelndem Respekt zum Einen, andererseits auch nicht zuletzt wg. des Interesses einer gewissen schrecklichen Person aus unserer dunklen, deutschen Vergangenheit an ihnen. 


Meine Meinung dazu ist folgende: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass diese Steine mit ihrem Alter von ungefähr 70 Mio. Jahren(!) einen Anstoß daran nehmen, was bei ihnen so los ist. Ganz im Gegenteil. Das ist ein Wallfahrtsort, ein Kraftort, ein magischer Ort. Menschen sollten ihn besuchen. Dass es natürlich auch dort genügend Spinner oder gedankenlose Leute gibt, die sich durch Schmierereien von Edding oder Filzstiften verewigen möchten - nun, ich schätze sowas kommt vor. Gerade auch weil eben häufig Schulklassen und somit Jugendliche dort anreisen. Nicht dass wir uns falsch verstehen. Ich finde das furchtbar, nervig, respektlos und absolut sinnfrei! Aber ich glaube dennoch nicht dass es den Felsen irgendetwas anhaben kann. Die werden vermutlich auch dann noch stehen, wenn längst kein Menschlein mehr auf Erden weilt. Wie sie eben auch schon da waren, lange vor uns. Der Sandstein aus dem sie bestehen bildete sich vor ca. 120 Mio. Jahren (!) am Rande eines damals noch den Großteil des nördlichen Mitteleuropa bedeckenden Meeres, wie mir Wikipedia verraten hat. Wie sagt man da so schön? Was juckts die alte Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr schubbert?! Eben.

Das Interesse, die Forschungen und Grabungen von Seiten eines größenwahnsinnigen Massenmörder-Diktators sind da natürlich schon eine ganz andere Nummer. Aber auch hier muß ich sagen: Da können die Steine nix dafür und ich glaube auch nicht dass sie persönlich irgendwas mit ihm zu tun hatten. Ihr wißt was ich meine? Ich für meinen Teil habe dort keine negativen Schwingungen empfunden. Sicher, ich war nicht allein da. Es wimmelte von Touris und Neugierigen, aber das ist okay. Wären nur mein Mann und ich vor Ort gewesen, ich hätte mich den Externsteinen auf andere Weise angenähert. Intensiver, mit geöffneteren Sinnen, stiller, langsamer, mit mehr Ruhe. Ich hätte mich ihnen anvertraut und sie gebeten dasselbe ein Stück weit für mich zu tun. Auch so habe ich versucht eine Verbindung zu ihnen herzustellen. Aber das ist natürlich schon was ganz anderes wenn da überall Leute rum wuseln, fotografieren, lachen, sich unterhalten. Soviel jedenfalls mal zu meiner Meinung. Die Felsen waren für mich sehr präsent. Negativität oder Trauer konnte ich nicht aufschnappen, in keinster Weise. Eher etwas wie... Beständigkeit. Eine große Ruhe und Kraft, die man schwer in Worte fassen könnte. Eigentlich eben genau das, was ich vorher beschrieben habe. Sie sind da. Schon so unvorstellbar lange. Sie haben Menschen kommen und gehen sehen. Einige haben ihre Spuren, Fingerabdrücke und energetisches Erbe hinterlassen. Doch die Steine an sich hat das nicht tiefer beeindruckt. Ich hoffe dass Ihr Euch vorstellen könnt wie ich das meine, dass es nachvollziehbar klingt.


Als wir dort ankamen und vom Parkplatz aus zu den Steinen liefen, kamen mit ihnen in unserem Sichtfeld auch musikalische Töne näher. Da war ein Herr mit Rastalocken und einer großen Flöte, der zauberhafte Klänge aus ihr hervor brachte. Sogar während meines Aufstieges konnte ich die noch hören. Ich kam nicht umhin meine Fantasie spielen zu lassen und ihn vor dem Hintergrund dieser magischen Kulisse mit Pan zu vergleichen. So fröhlich und zugleich ernst wie er dreinschaute, das passte irgendwie total ins Bild. Es verlieh dieser park-ähnlichen Anlage einen irgendwie asiatischen Touch. Und wie viele "ausgefallene" Menschen wir noch entdeckten. Mit den interessantesten, teilweise mittelalterlich anmutenden Instrumenten machten sie dort Rast. Tranken Kaffee, genossen die angenheme Luft und ruhten irgendwie einfach in sich, hatte ich den Eindruck.


So viele hatten ihre Hunde dabei, die meistens aufgeregt schnüffelten und freudig herum trollten. Die ganze Szenerie war so frisch und frei und voller Leben. Obwohl diese Steine eine solche Ehrfurcht einflößen, sie so präsent sind. All die Vegetation und die Stimmung der Menschen um sie herum war einfach lebendig. Irgendein Zauber liegt dort in der Luft, eine uralte Kraft, die wir nicht einfangen oder beschreiben können. Aber ein Stück weit prägt die sich ein, hinterläßt einen kleinen Abdruck im Inneren, wenn man offen darauf zugeht und bereit ist etwas aufzunehmen.


Alleine die Tatsache dass diese 13 Steine umfassende Felsformation mitten im Herzen des mindestens 110 Mio. Jahre alten Teutoburger Waldes gelegen ist, würde sie für mich schon zu etwas Urtümlichen, Besonderen, Unumstößlichen, ewig Gültigen und extrem Beeindruckenden machen. Aber dort gibt es noch so viel mehr. Soviele Sagen, Mythen, Überlieferungen und Legenden. Ursprüngliche Pflanzen, Wälder und Gewässer. Ganz spät dann irgendwann hat die christliche Kultur ihre Spuren in Form von Wappen und Reliefs hinterlassen. Doch ist dies nicht die ursprüngliche Energie, die ich dort vernommen habe. Was sich vermutlich schon alleine auf Grund des Alters von ganz allein erklärt.

Um mal bei greifbaren und handfesten Fakten zu bleiben - ein kostenspieliges Unterfangen ist der Besuch dort nicht wirklich. 3,-€ zahlt man Eintritt, wenn man die Steine "besteigen" möchte. Das ist meines Erachtens nach nicht viel. Denn die Erhaltung, Pflege und Instandsetzung des Areals verursachen sicherlich auch einiges an Aufwendungen. Natürlich gibt es ein Lokal mit dem wenig einfallsreichen, wenn auch sehr passenden Namen "Zum freundlichen Felsenwirt". Dort war es mittelmäßig voll, was die Besucherzahlen anging, als wir nach Besichtigung des Naturdenkmals dort eingekehrt waren. Die Preise sind schon happig, was an einem Touristenziel aber ja wirklich normal ist. Qualitativ kann ich nur die Pommes und das  Schnitzel meines Mannes beurteilen und da schnitt das Essen nicht allzu gut ab. Ich denke das ist okay. Man kann sich ja auch was mitbringen oder wie ich einfach auf Kaffee und Wasser zum Ausruhen beschränken. Ein kleiner Souvenier-Shop, dessen Produktpalette echt mehr Potenzial hätte, bietet Eis am Stiel, Postkarten und so den üblichen Kram wie Kaffeetassen oder Biergläser mit Motiv an.

Aber deshalb sind wir ja auch nicht knapp zwei Stunden lang da hin gefahren. Meine Erinnerung an die Externsteine war so gut wie verschwunden. Ich wollte sie einfach sehen, ihre Energie erspüren und mir selbst ein Bild davon machen, ob sie nun noch ein Kraftort sind oder tatsächlich meiner Ansicht nach nicht mehr. Außerdem wollte ich meinem Mann dieses Stück unserer Kultur auch mal zeigen, der nämlich noch nie dort gewesen war.

Den Aufstieg hat er dann auch nicht mit begangen, sondern blieb treu auf einer Bank unten davor sitzen und hat zugeschaut, wie ich da rum kraxle. Auch das ein oder andere Foto von mir hat er mit dem Handy geschossen, aber leider reichte das nicht wirklich aus, um auf die Entfernung bzw. Höhe eine gescheite Bildqualität zu erreichen.


Das Eine kann ich Euch jedenfalls versichern: Der Aufstieg war mega anstrengend. Auf halber Strecke bemerkte ich schon dass es mir auf die Puste ging. Das Wetter war auch halbwegs mild, so dass ich erstmal meine Jacke auszog und in der Tasche verstaute, bevor ich richtig zu schwitzen anfing. Die Stufen sind halt etliche Jahrhunderte alt und nicht mit modernsten Werkzeugen aus den Felsen geschlagen. Noch dazu sind sie häufig hoch - und ich eher klein mit kurzen Beinen geraten, hehe. Ausgetreten sind die Treppen, mit Staub oder Sand überzogen und alles andere als eben. Da sollte man schon richtig aufpassen wo man hintritt. Jetzt hatte ich ja auch nicht gerade Wanderschuhe angezogen, weil ich nämlich gar keine besitze. Mit Chucks kann es schon mal ein wenig rutschig werden, was allerdings immer noch besser war als mit den glatten Sohlen von Stiefeletten oder so.


Im Endeffekt habe ich mich dann auch darauf beschränkt den Turmfels zu beklettern. Wie sich herausstellte hatte ich damit auch die beste Wahl getroffen. Wobei ich ursprünglich zuerst nebenan rauf wollte. Aber da kam mir gleich zu unterst soviel Gegenverkehr in die Quere, dass ich umkehrte, ein wenig stöberte und die nächst beste Möglichkeit wählte.


Wenn nämlich jemand auf der Treppe entgegen kommt muß man sich auf einem Absatz gedulden, bis derjenige vorbei ist. Zu Zweit könnte man unmöglich dort nebeneinander her gehen oder auch nur stehen. Und wie Ihr gerade hier auf diesem Bild einigermaßen gut erkennen könnt: Mit der Absicherung ist das so eine Sache. Die Ecke in der ich da stand war ziemlich schmal und an der niedrigen Brüstung gab es kein Gitter. Was der Aussicht natürlich sehr gelegen kommt, doch merkte ich eine leichte Unsicherheit im Buch, die mich zur Vorsicht mahnte und vor Allem zum langsamen Weitergehen.



Von ungefähr halber Höhe dann dieser ziemlich beeindruckende Ausguck über die Umgebung. Es hätte noch sehr viel mehr reizvolle Gelegenheiten für Höhenbilder gegeben. Aber nach einer Weile entschied ich mich dann doch aus Gründen der Vernunft meine Camera in der Tasche zu verstauen, um mich anständig an den Geländern festhalten zu können.


Soweit ich mitbekommen habe kann man beinahe alle 13 Felsen besteigen und weiter im Wald gelegen läuft der Kamm in kleineren Gesteinen aus. Einer von ihnen nennt sich Mutterstein. Das hat mir eine nette Führerin verraten, die ich oben in der Höhenkammer traf, als sie wohl gerade in privater Mission unterwegs war, um einer Freundin oder Bekannten die Magie des Ortes näher zu bringen. Wir kamen in ein nettes Gespräch und ich erfuhr dass auf diesem besagten Stein die Uhus aus der Umgebung brüten. Undzwar wohl ausschließlich dort. Deshalb darf man den Mutterstein, der bei Pendlern und Wünschelrutengängern den dritt-größten energetischen Ausschlag überhaupt haben soll, während der Brutmonate dieser Tiere nicht betreten. Was allerdings auch nicht ratsam wäre, wie die Dame mir mit einem Augenzwinkern verriet. Für mich klingt das als Eulenliebhaberin und Anhängerin der Göttinnenspiritualität natürlich gleich doppelt interessant. Sicher werde ich mit meinen Freundinnen irgendwann noch mal die Gelegenheit bekommen zu den Externsteinen zu fahren und das Gebiet dann ausgiebiger erkunden. Ich kann mir gut vorstellen welche Heilkräfte und Fähigkeiten der Mutterstein seinem Namen nach in sich birgt und welche Möglichkeiten das auf energetischer Ebene eröffnet.



Aus Gründen der körperlichen Anstrengung jedenfalls, hauptsächlich allerdings aus Rücksichtnahme auf meinen Mann, beschränkte ich die Expedition für den gestrigen Tag auf die großen Hauptsteine von unten, sowie besagten Turmstein bis nach oben hin. Auch die Höhlen hätte ich gern von innen beschaut, aber die Gittertüren waren mit Schlössern versehen und so hatte ich mich mit einem Blick durch eben jene zufrieden geben müssen. Besser gesagt hab ich mein Näschen durch die Gitterstäbe geschoben und den Jahrtausende alten Duft erschnüffelt. Natürlich etwas muffig, sogar direkt am Eingang. Außerdem roch ich Rauch und Feuer. Wobei ich mal vermuten möchte dass dort in neuester Zeit keine Flammen in den Feuerstellen mehr geschürt worden sind. Doch diese Plätze gehen laut wissenschaftlichen Erkenntnissen weit bis auf vorchristliche Zeiten zurück. Beinahe konnte ich erahnen wie Glut die geschwärzten Flächen in und um die Ausbuchtungen hinterlassen hatte. Ich hätte meinen können es knistern zu hören, das Gemurmel von Stimmen aus Zeiten vor unserer Zeitrechnung, die Feuchtigkeit in den Wänden, die trockene Hitze der Feuer...



Das so genannte Felsengrab oder den Grabfelsen bekam ich leider gar nicht erst zu sehen. Hatte ich nicht auf Anhieb gefunden. Aber wer weiß wo ich dazu hätte lang laufen müssen. Die Gelegenheit wird sich wie gesagt hoffentlich mit den Mädels noch einmal ergeben. Es wird da ja über einen Termin im Oktober vorsichtig spekuliert und ja - ich würd mich schon sehr freuen wenn wir mal zu fünft gemeinsam hin kämen. Eigentlich wäre es für uns perfekt. Aber ich schweife ab. Dem Felsengrab jedenfalls unterstelle ich spekulativ eine Eigenschaft als Opferstein / Opferaltar. Es hat die Form eines erwachsenen Menschen, der wie eine Badewanne in den Stein gehauen worden ist. Meint Ihr nicht auch dass es sich dabei zu Zeiten der Kelten und alten Germanen um Blut-, wenn nicht sogar Menschenopfer gehandelt haben könnte? Womöglich gehen diese Gedanken aber auch zu weit. Der energetische Ausschlag ist an dieser Stelle laut Erzählung meiner freundlichen Zufallsbekanntschaft mit der Externsteiner Führerin am zweit-größten, ungefähr gleich zu setzen mit der alten Feuerstelle in einer der Höhlen. Insofern könnte es ja auch sein dass Menschen sich dort hineingelegt haben oder hinein gelegt wurden, um Heilung oder spezielle Segnungen zu erfahren. Vermutlich werden wir es nie mit Sicherheit wissen. Aber solche Überlegungen anzustellen finde ich schon alleine sehr spannend.


Als ich jedenfalls diese mega-steile (!) Holzbrücke überquert hatte (das könnt Ihr Euch nicht annähernd vorstellen - die Plankenhölzer dienen zum Einhaken der Füße bzw. Schuhe, sonst ließe sich überhaupt kein Halt finden) gelangte ich in die Höhenkapelle. Dort stieß ich auf die ortskundige Dame und ihre freundliche Begleiterin. Sie waren in ein Gespräch darüber vertieft, dass es sich bei der dem Altar gegenüber liegenden Niesche, um den magischsten Ort an den gesamten Externsteinen überhaupt handle. Das hätten diverse Medien ihr bereits in verschiedensten Führungen bestätigt. Die Kräfte seien gewaltig. Als ich dies mitbekam schlängelte ich mich schnurstraks durch die übrigen Passanten zu den beiden hinüber und bat höflich darum, mich in die Unterhaltung einklinken zu dürfen.


Leider habe ich bei all der Aufregung über die interessanten Informationen total versäumt ein Foto von dem Altar oder Ständer, wie er häufig genannt wird, zu schießen. Das ist zwar schade, aber auf einer der beiden Postkarten, die ich mir mitgenommen habe, ist er abgebildet. Und eigentlich habe ich eine viel bessere Erfahrung damit gemacht ^^ Ich bin nämlich gleich drauf gekrabbelt, (und nein, ich empfinde das nicht als eine Respektlosigkeit. Ich war behutsam und voller Neugierde, da konnte ich gar nichts kaputt machen) um auf diese Weise ein Foto durch das "Sonnenloch", wie ich es nenne, machen zu können. Dabei handelt es sich um einen absolut kreisrunden Durchbruch im Gestein, der zur Sonnenwende genau die Sonne hindurch und auf die gegenüberliegene Wand scheinen läßt... Hexisch betrachtet ist es also möglich gewesen den Mond oder die Sonne "herabzuziehen". Gelesen habe ich dass in den Höhlen eingeritzte Runenzeichen gefunden worden sind, sehr alte. Identifiziert wurde eine als eine Binderune, sowie eine andere als Jul-Rune. Gefeiert wird dort von vielen Hexen und Heiden noch heute, vor Allem wohl zum Mittsommerfest und in der Walpurgisnacht. Was wohl auf dem Altar oder Ständer aufgestellt worden ist...? Etwas vermutlich das gemeinsam mit der Sonne und den Mondstrahlen eine gewaltige Kraft entwickeln konnte... Wahnsinn, oder? Dass unsere Vorfahren dort bereits vor etlichen Tausendjahren in der Lage gewesen sind den Stand der Sonne und des Mondes zu errechnen und einen kultischen Platz danach zu errichten. Mich beeindruckt so etwas immer wahnsinnig...
Hinzu kommen die Legenden über die Rolle von Seherinnen oder Völven, die zu Zeiten der Varusschlacht, welcher das Hermannsdenkmahl gewidmet worden ist, an den Externsteinen gelebt und dort prophezeit haben sollen. Ihre Orakel sollen nach verschiedenen Mythen und Legenden Aussage über Sieg und Niederlage, sowie andere wichtige Ereignisse gegeben haben. Die wohl bekannteste von ihnen trug den Namen Veleda.


Schnell wird auch deutlich dass der Platz noch immer eine Pilgerstätte für gläubige Menschen der unterschiedlichsten Strömungen ist. In den Felsspalten finden sich unzählige Münzen, weil man hofft dass die Steine einem die persönlichsten Wünsche erfüllen. Zusammengefaltete Zettelchen und Briefchen, Ewiglichter an höher gestellten Vorsprüngen. Räucherstäbchen am Ufer des Wiembecketeichs, der die Felsen zum Teil umgibt. Dort sei es ungefährlich sie auf der gegenüberliegenden Seite des Treppen- bzw. Turmfelsens anzuzünden und stehen zu lassen, weil es sich um sumpfigen Boden handle, so mein freundlicher Zufalls-Guide. Ich fand es nämlich ein wenig seltsam den Steinen Münzen darzubringen. Obwohl ich weiß dass es ein uralter Brauch ist, auch an Wunschbrunnen und bestimmten Quellen. Dennoch glaube ich aus Respekt der Natur und den Geistern gegenüber wäre etwas anderes angebrachter. Münzen und die damit verbundenen Spirits gut und schön. Aber Blumen, ein wenig Hochprozentiger, Rauch oder Kristalle wären vielleicht noch besser. Was sicher aber auch von den persönlichen Ansichten und Absichten abhängig ist. Immerhin haben viele Menschen noch immer Achtung vor diesen steinalten Giganten, erhoffen sich sogar ihre Gunst.


Ich hingegen folgte dem guten Rat meiner wissenden Zufallsbekanntschaft und lehnte mich fest an die Wand gegenüber des Kreises. Legte meine Hände an den Fels und bat darum, etwas spüren zu dürfen. Einen Kontakt zu bekommen, Zugang zu dieser Naturgewalt, geballten Weisheit, diesem magisch anmutenden dreizehn-köpfigen Riesen. Irgendetwas habe ich also mitgenommen, eingeladen, zugelassen und ein paar Gedanken, Sehnsüchte und Wünsche auch dort gelassen. Die Steine werden schon wissen was damit zu tun ist...


Absolut witzig hingegen war der krasse Gegensatz zu unserer heutigen Zeit, der allen beteiligten Besuchern plötzlich zeitgleich bewußt wurde: Wie wir in den verschiedensten Winkeln standen, alle die Handys gezückt und  - Selfiealarm! Mehrmals mußten wir untereinander herzhaft lachen. Das sind die Externsteine im Jahr 2015, yo! :D Auch hier sei nocheinmal die Anmerkung erlaubt: Technik ist nicht zwangsweise gleichbedeutend mit wider die Natur oder Acht- bzw. Respektlosigkeit. Ganz im Gegenteil. Wir sind dort gewesen und wollten diese Momente verewigen. Was ist verkehrt daran? Ist es nicht genau so ein Andenken, wie wenn man eine Kastanie aufsammelt oder einen Kieselstein von irgendwo mitnimmt? Müll hinterlassen, mit Edding an die Wände schmieren oder mutwillige Zerstörung - sowas ist schlimm. Damit könnte man den Zorn der Felsen auf sich laden. Aber doch nicht mit ungezwungenem Lachen, Blitzlichtgewitter und Leben in der Bude!


Da lehne ich also an der Wand. Im Zentrum der Kraft, der Macht, der Magie. Ich finde jetzt dass die Niesche schon so aussieht, als hätte sie es in sich. Erst Meer, dann Erde, ein Berg, eine Kultstätte, ein Heiligtum, eine Pilgerstätte, ein Wallfahrtsort, ein Naturdenkmahl. Etwas für die Ewigkeit, mit soviel Geschichte, das allein birgt endlose Möglichkeiten. Der Erneuerung, der Heilung, der Erkenntnis und möglicher Weise im wahrsten Sinne des Wortes Erleuchtung. Wer weiß schon welchen Prozess es in Gang setzt, sich an diese steinerne Wand zu lehnen, zu atmen, sie anzuschauen, zu ertasten und Eingang zu erbitten... wenn man ihn auch selbst gewährt...?

Freitag, 4. September 2015

Freitags-Füller #140

1.   Gestern habe ich  mir abends zwei große Gläser Hugo gegönnt und wie jeden Donnerstag Criminal Minds angeschaut.
2.    Ich weiß ja daß der Sommer vorüber ist, aber bitte: es soll noch einmal wenigstens richtig schön warm werden, so mit Grillen und auf der Terrasse sitzen und so.
3.   Für den Herbst habe ich mir ja einige Nettigkeiten überlegt, um ihn quasi erträglich zu machen oder ihn mir schön zu reden, sagen wir mal.
4.   Bevor man den ein oder anderen Gedanken ausspricht sollte man erstmal gründlich überlegen.
5.   Meine Nachbarn  hier oben sind ausgezogen und die neuen habe ich bisher noch nie gesehen, sind wohl noch gar nicht da.
6.     Lillet mit Wild Berry kann man auch gut trinken.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen leckeren Döner, morgen habe ich  neben dem Haushalt auch das Fußballspiel meines Mannes mit ein-geplant und Sonntag möchte ich gern den geplanten Ausflug mit ihm machen, wenn das Wetter denn mitspielt!




 Einen letzten Gruß hatte der Sommer gestern noch
zum Abschied da gelassen... Seht Ihr den kleinen Regenbogen?

Lieben Dank immer wieder für jede all-freitägliche Vorlage an > Scrap-Impulse <