Ich
hatte vor und beabsichtige immer noch einen Beitrag darüber zu
schreiben wie vielfältig die „Glaubensrichtungen“, Meinungen,
Vorstellungen und Arten der Spiritualität /Religion um mich herum
sind und ich sie dennoch irgendwie alle akzeptieren kann. Doch bevor
ich das machen werde und überall ein Häufchen von meinem Senf dazu
gebe, hier zunächst mal was aus meiner Sicht...
(Überdies
hat es den Vorteil dass mein höchst überhitztes Hirn sich bei
diesen Temperaturen nicht zu sehr anzustrengen braucht, denn der Text
steht in seiner Ursprungsversion auch schon auf meiner Homepage).
Halten
wir fest: Ich gehe davon aus – oder besser, ich bin davon überzeugt
dass wir alle hier auf dieser Erde nicht nur einmal leben (müssen),
sondern in der Regel viele, sehr viele Male wieder kommen, um
verschiedene Erfahrungen zu sammeln. Warum man so was machen sollte?
Gute Frage! Um eben zu lernen, zu fühlen, zu leiden, zu schmecken,
zu heilen, zu helfen, zu geben, zu nehmen und zu sterben und noch
vieles andere mehr. In der Materie, im Fleisch – das ist für mich
der Punkt. Wenn man schnell fahren will, nimmt man ein Auto und wenn
die Seele hier „reisen“ will, dann nimmt sie sich einen Körper.
Dass unsere Seele, das eigentliche Ich – die Substanz unseres
tatsächlichen Seins, in Wirklichkeit unsterblich, ewig und
unvergänglich ist, da bin ich mir vollkommen sicher. Diese innere
Gewissheit begleitet mich im Übrigen schon so lange ich denken kann
und ist somit kein Produkt meiner Umwelt, wenn das sicher auch auf
vieles andere meiner (über eine Anzahl von Jahren) gebildeten
Meinung zutreffen mag.
Es
gibt einen riesigen Haufen von Fragen, auf die ich keine Antwort habe
und ich vermute mal fast das wird auch so bleiben, so lange ich
diesen meinen, irdischen Körper bewohne.
Wir
sind eben (jetzt) nicht dafür gemacht all-wissend zu sein,
sondern dazu zu lernen und uns zu entwickeln. Vermutlich macht das
auch schon einen Großteil unserer Mission hier aus.
Aber
wie stelle ich mir das überhaupt vor? Ansatzweise und mal ganz
vorsichtig (sicherlich in Zukunft noch viele Male erweiterbar und zu
verfeinern):
Ich
glaube dass wir uns bereits vor unserer Geburt bestimmte Eckpunkte
unserer nächsten Existenz „aussuchen“ oder selber festlegen.
Beispielsweise die eigene Familie, den Zeitpunkt, wann wir in unser
Leben eintreten und bestimmte, schicksalhafte Begegnungen, die wir
machen werden (ich habe außerdem die Vermutungen dass auch
Planänderungen möglich sind, wenn sie erforderlich oder unbedingt
gewünscht werden).
Das
erkläre ich mir folgendermaßen: Ich gehe davon aus dass wir die
meisten unserer Leben aus bestimmten Gründen führen. Wenn ich also
beabsichtige kennen zu lernen wie es sich anfühlt arm zu sein und in
meinem Leben hart um jedes Brot kämpfen zu müssen (mal ganz simpel
als grobes Beispiel), werde ich dazu mit höchster Wahrscheinlichkeit
ja nicht in eine Multi-Millionärs-Familie inkarnieren, sondern in
die entsprechenden Gegebenheiten geboren werden. Allerdings meine ich
dass die „Lebensaufgaben“ oder „Lektionen“ schon etwas
verzwickter sein werden, als einfach nur arm, reich, krank, gesund,
glücklich, verliebt, Mönch ect. zu sein.
Ich
denke es ist verständlich worauf ich hinaus will. Eher verhält es wohl
so dass wir uns teilweise mit anderen Seelen „verabreden“ (oder
auch eine Art Pakt / Vertrag mit ihnen schließen), um dann bestimmte
Erfahrungen für uns selber oder die Beteiligten einleiten zu können
und quasi abzuarbeiten.
Meine
Vorstellung ist nicht etwa die einer Strafe, die uns auferlegt wurde
und dass wir hier unseren Dienst abzuleisten haben, bis wir endlich
„erlöst“ werden. (Karma kommt zwar in meinem Wortschatz sehr
wohl vor, aber nicht so wie bei vielen anderen). Wobei ich schon
denke dass irgendwann der Zeitpunkt gekommen ist wo man meint
genügend Situationen gemeistert und einen gewissen Grad an Reife
erlangt zu haben, so dass es nicht notwendig oder erstrebenswert sein
wird, ein weiteres Erdenleben zu führen. In Hinblick auf andere
Formen des Seins oder meinetwegen Existenzebenen mag das durchaus
anders aussehen. Aber ich vermute das ist schon wieder ein neues
Thema, auf das wir zu gegebener Zeit erneut eingehen können.
Wie
läuft das also ab? Keine Ahnung ;-)
Abgesehen
davon dass ich eine ungefähre Vorstellung davon habe, wie es
„zuhause“ vielleicht aussieht (was aber schon wieder ein Thema
für einen gesonderten Artikel ist), versuche ich jetzt einfach die Worte
zu verwenden, die mir zur Verfügung stehen und die mit Sicherheit
teilweise sehr simpel gewählt scheinen, um solch hoch tragende
Thematik zu umschreiben.
Nehmen
wir mal an XYZ hat spezielle seelische „Defizite“, die es für
ihn notwendig oder erstrebenswert machen zu erleben, wie es ist mit
Verlusten umzugehen. Das ist meiner Meinung nach eine Erfahrung, die
man „da oben“ nicht so ohne weiteres macht, oder zumindest
vielleicht nicht unbedingt in dem Sinne, den wir hier kennen. (Warum
jemand überhaupt negative Dinge erleben sollen / wollen würde oder
ob die reine „Seele“ eigentlich auch Probleme haben kann,
besprechen wir ebenfalls ein andermal).
Es
wird sich also so einrichten lassen dass jemand sich bereit
erklärt evtl. nur aus diesem Grunde ein Erdendasein zu beginnen,
das dann unter den verschiedensten Umständen beendet werden kann
oder wird. Der Sinn wird somit vermutlich sein dass XYZ lernt über
diesen Schmerz hinweg zu kommen und womöglich sogar noch andere
Menschen zu ermutigen. Im übertragenen Sinne dienen solche
Absprachen also generell dem persönlichen oder gemeinschaftlichen
Wachstum, was die unterschiedlichsten Formen annehmen und Situationen
hervorbringen kann.
Und
da es ja im Leben nicht nur eine einzige Herausforderung zu meistern
gibt oder auch unzählige, wunderschöne körperliche Erfahrungen
gemacht werden können, liegt es auf der Hand dass man nicht nur
einmal wiederkommt. Wobei ich nicht ausschließen will dass es auch
solche Persönlichkeiten geben mag, die auf ein Leben in dieser Welt
getrost verzichten wollen und es folglich einfach lassen (da wir
nicht gezwungen sind / werden).
Für
mich ist das auch die einzig logische Folgerung, um im Leben, wie wir
es kennen, von Gerechtigkeit sprechen zu können.
Was
könnte fair daran sein, dass manche Menschen ein erfülltes Dasein
in Saus und Braus verbringen, während hingegen andere verhungern, an
furchtbaren Krankheiten im Kindesalter sterben, unzählige
Schicksalsschläge erleiden müssen usw. usf.?
Hier
ist die Lösung: Es gibt nicht nur diese eine Chance! Jeder von uns
hat unendlich viele Möglichkeiten und Gelegenheiten sich selbst zu
„meistern“, zu „läutern“ und kennen zu lernen – sich und
die Welt und all die Seelen darin. Unter diesem Gesichtspunkt
wirken all die täglichen Geschehnisse, die uns in den Nachrichten
aufwühlen oder tränenreiche Stunden überschatten, schon nicht mehr
ganz so leer, sinnlos und grausam.
Wohlbemerkt:
Ich sage nicht dieses Wissen oder der Gedanke würde es leichter
machen – nur eben nicht mehr ohne Sinn.
Wenn
wir wirklich davon ausgehen, dass diese Existenz nur eine von vielen,
auf unserem langen und selbst gewählten langen Weg sein kann, dann
ist dies eine Möglichkeit Trost zu finden und Halt, fern von jeder
noch so erschütternden Alltagserfahrung.
Das
heißt wie gesagt nicht dass es etwas einfacher machen würde, nein
oder vielleicht sogar – im Gegenteil. Aber es beruhigt ein klein
wenig und hilft zu verstehen, zu überstehen.
Der
Mensch an sich hat einen freien Willen und diesen dazu eingesetzt, in
der Materie zu (er)leben.
Eine
typische Aussage von Menschen die weder an Reinkarnation, noch an
Gott (wie auch immer man „das“ für sich definieren möchte) oder
sonstige höhere Mächte glauben, ist folgende:
„Wieso
sollte Gott (also er / sie / es - nehmen wir jetzt mal dieses
Beispiel) zulassen dass Menschen leiden, Kriege geführt werden und
so viel Elend herrscht? Wenn es ihn gäbe und er wirklich so
allmächtig wäre, dann könnte er das doch verhindern. Wozu also
beten oder Magie betreiben? Es hat keinen Sinn, es passiert ja
sowieso nichts!“
Meine
Antwort darauf lautet schlicht und einfach: (An dieser Stelle folgt
jetzt nicht meine Definition von Gott und den Göttern, oder
Wirkungsweise von magischen Handlungen, denn das sollte gesondert
abgehandelt werden)
Gott
kann nichts dafür wie Menschen sich tag-täglich entscheiden. Ob sie
beginnen einander zu bekämpfen, zu verletzen, die Umwelt zu
zerstören und all die anderen schrecklichen Dinge zu tun.
Sicherlich
gäbe es mehr als eine Möglichkeit für spezielle kleine oder auch
große Belange um Hilfe zu bitten oder aktiv (z. B.) magisch daran zu
arbeiten. Viele Menschen tun dies bereits und solche hat es unter uns
schon immer gegeben. Der Erfolg solcher Unterfangen ist meiner
Meinung nach vom reinen Willen (der wahrhaft rein und echt sein muss)
und ganz echtem Glauben (der tief und tatsächlich vorhanden, nicht
nur gewünscht sein muss) abhängig, weshalb diverse magische
Praktiken von unterschiedlichen Leuten mal mit mehr, mal mit weniger
sichtbarem Erfolg ausgeübt werden.
Fakt
ist jedoch: Der Mensch trifft Entscheidungen, Tag für
Tag und ständig und immer wieder. Diese Entscheidungsfreiheit ist
uns (gott-) gegeben und niemand / keine Macht wird jemals von alleine
darin eingreifen. Denn dies ist doch der Grund, weshalb wir mit
unserem freien Willen hier sind.
Menschen
neigen jedoch dazu immer irgendwo außerhalb einen „Schuldigen“
zu suchen, jemanden auf den sie ihre Verantwortung abwälzen können.
Aber so funktioniert das Prinzip nicht. Unser Leben ist (zu einem
großen Teil) das, was wir selber und andere, in unserem Umfeld,
daraus machen. Das hat nichts mit „Gott“ zu tun.
Menschen
könnten von jetzt auf gleich von selber damit aufhören grausam zu
sein, sie tun es aber nicht.
Nicht
(ein) Gott hat die Entscheidung für uns getroffen dass wir nun hier
leben und wie, sondern wir selber. Und wie man so schön sagt muss
man nun mal in dem Bett, das man sich selbst gemacht hat, auch
schlafen. Niemand hat uns gezwungen, niemand wird uns von unserer
eigenen Entscheidung versuchen wieder abzubringen. Die Welt, wie wir
sie kennen ist ein Produkt von denen, die sie aktiv formen. Dafür
kann man um Hilfe bitten und selber versuchen sie zu verändern, ganz
egal wie – oder eben nicht.
Die
Macht ist da, sie existiert und wir könnten sie nutzen, aber dazu
müssen wir uns entscheiden.
Wieso
ich das alles mit Reinkarnation in Verbindung bringe?
Nur
um zu verdeutlichen was ich glaube: Dass wir unser Leben selbst
bestimmen können (im Rahmen dessen, was wir vorab selber festgelegt
haben) und dass wir selbst die Meister unseres Schicksals sind. Es
ist eines von vielen, sofern wir dies möchten und uns eines Tages
entscheiden uns erneut auf dieses Abenteuer einzulassen.
Das
hier ist nicht die Endstation und wenn der Tag gekommen ist, an dem
für uns dieses wunderbare, einzigartige Leben endet, dann ist nicht
alles vorbei. Der, der wir wirklich sind, wird weiter existieren.
Unsere Energie verändert sich lediglich und nimmt (wieder) eine
andere Form an. Nur weil Eis schmilzt ist es auch nicht einfach
verschwunden, es wird zu Wasser.
In
unserer Schale steckt ein Kern, den wir nur (meist) nicht sehen
können, wenn wir ihn auch irgendwie erahnen....
Welche
Raupe weiß schon dass ein wunderschöner Schmetterling aus ihr
wird...? Hm? Eben!
ABER:
Da ich ja von Natur aus eine ehrliche Haut bin...
Ich
habe Angst vor´m Sterben und ich habe Angst vor´m Tod. Ich habe
Angst mein wunderschönes Leben, das ich so sehr liebe und all die
wunderbaren Menschen & Wesen darin eines Tages zu verlieren, oder
sie verlassen zu müssen. Ich glaube zwar dass ich sie wieder sehen
werde, doch ich bin auch überzeugt dass das, was ich kannte und
woran ich so sehr hänge, dann vorbei ist. Das möchte ich nicht.
Ich
habe ein Problem mit Abschied in jeglicher Form und welcher ist schon
größer als dieser eine, große, vermeintlich endgültige...?
Wo
die Reise hin geht...