In den letzten Tagen habe ich mich damit beschäftigt wie viele Begrenzungen wir Alle uns eigentlich ein Leben lang selbst auferlegen. Das zieht sich tatsächlich durch sämtliche Bereiche. Wir sind sowas von festgelegt. Aber ist das eigentlich ein deutsches Phänomen? Liegt das an unserer etwas starren, auf Sicherheit bedachten und wohl erzogenen Mentalität, oder ist das so ein menschliches Ding an sich? Wenn eine irgendwann mal als junges Mädchen eine Ausbildung im Büro gemacht hat, dann hat sie da auch ihre Zukunft zu fristen. Oder etwa nicht? Was ist mit dem Verwirklichen von Träumen? Mit so genannten Spinnereien, die fröhlich machen und das Herz singen lassen? Es gibt sie ja heut zu Tage wohl, die mutigen Menschen, die aus dem Hamsterrad aussteigen und einfach anfangen zu malen. Beispielsweise. Natürlich ist das nicht nur eine berufliche Frage. Es geht irgendwie um alles mögliche dabei. Spiritualität zum Beispiel auch. Wieso wird eine weiße Frau vielleicht belächelt, wenn sie Oshun zu ihrem Pantheon zählt? Weil ihre Lebensumstände nicht denen einer schwarzen Frau aus New Orleans entsprechen? Oder was?
Ich glaube dann könnte die Hälfte der Heiden einpacken, weil ja doch so einige "in fremden Gefilden wildern". Will heißen daß ich persönlich mehr Frauen kenne, die Hekate huldigen oder auch schamanische Praktiken ausleben, die augenscheinlich erstmal mehr so aus dem Raum der amerikanischen Ureinwohner zu stammen scheinen. Und es möglicher Weise natürlich auch tun. Wobei der Unterschied im Endeffekt wohl nicht SO groß ist, wie viele vermuten. Hingegen sind mir weniger Hexen bekannt, die sich wirklich mit den Ur-Göttinnen und Matronen aus den Deutschen Landen befassen. Oder einen tiefen Draht zu ihnen haben. Wobei ich das gut finde / fände. Denn es gehört nunmal zu unserer Kultur. Was aber nicht heißen muß daß man sich automatisch in der dortigen Religion zuhause fühlen soll. Sei es nun der germanische Götterhimmel oder die Perchten-Tradition im Alpenraum. Das meine ich ja gerade. Wie auch immer, jede wie sie mag und sich identifizieren kann, so sehe ich das. Keiner sollte einer da rein reden. Nicht einmal sie sich selbst.
Mein eigenes Pantheon beispielsweise hat sich total interessant und aus meiner Sicht auch beinahe spontan entwickelt. So geht das schätze ich. Manche kommen, andere gehen. Götter, Geistwesen und Tierboten erscheinen, bleiben vielleicht eine Weile und dann ziehen sie weiter. Wenn sie Dich durch einen bestimmten Lebensabschnitt begleitet haben und Eure gemeinsame Mission erfüllt ist. Andere hingegen kommen um zu bleiben. Dein Leben lang. So kam die Hekate zu mir. Ich weiß nicht ob ich sie fand oder sie mich suchte. Ob es dazwischen überhaupt einen Unterschied gibt. Aber es ist auch egal. Hauptsache ist daß ich jetzt zu ihr gehöre und sie zu mir. Auch Bride oder Freya statteten mir schon ihre Besuche ab, genau wie Lilith oder Yemaya. Im Laufe der Jahre nun durfte ich so manche Göttin und so manchen Gott willkommen heißen. Manchmal tauchen sie wieder auf und dann weiß ich schon welche Themen es zu bearbeiten gilt. Hekate wird immer da sein. Das weiß ich so sicher wie das Amen zur Kirche gehört. Mithras ebenso, nur daß unser Verhältnis noch anders ist. Nicht vertieft. Und so wie das zu meiner großen Mutter wird es vermutlich auch niemals werden. Das ist okay.
Eine weitere Göttin, die eigentlich meinem Kultur-Kreis etwas ferner sein dürfte, ist eben Oshun. Sie begleitete mich einmal durch eine schwierige Zeit und ging nie so ganz. Aktuell ist sie wieder ziemlich präsent und das ist schön so. Ich werde ihr einen kleinen Schrein einrichten. Ich weiß welchen Posten in meinem Leben sie inne hat. Um das mal so weltlich auszudrücken ;-) Da hat sich ohnehin in der letzten Zeit mal wieder einiges getan und ich habe das Gefühl es ist noch längst nicht Ende der Fahnenstange.
Anders herum muß man vermutlich auch zugestehen können wenn man sich vertan hat. Jemandem zugewandt hat, der eigentlich nicht so recht paßt. In meinem Fall ist das wohl die Nemesis. Inzwische habe ich ihre Lektion vielleicht sogar gelernt. Und ich werde mich das nächste Mal ein wenig vorsichtiger an sie annähern, dreimal überlegen bevor ich sie um etwas bitte. Falls ich das überhaupt jemals wieder tun würde. Keine Ahnung.
Ansonsten ist in meinem Teil von Deutschland wohl endlich der Sommer angekommen - juhu! Heute warm (leider kopfschmerzig - autsch!) und gestern warm, die ganze Woche über stetig soll es immer heißer werden. Samstag endet die Prognose meiner App, aber da sind wir dann auch schon bei 37°C angelangt. Von mir aus ;-P Ich liebe ja solche Temperaturen umso mehr, desto weniger Verpflichtungen ich zu erledigen habe. Sprich Büro natürlich und z. B. Hausarbeit. Aber da werden wir wohl nicht drum herum kommen. Entsprechend habe ich Lust auf einen maritimen Look und sogleich den richtigen Nagellack aufgetragen. Ohne geht ja für mich gar nicht, ich liebe es einfach! Da bin ich ein richtiges Mädchen. Und das ist eine Wohlfühl-Erkenntnis, keine Einschränkung ;-) Viel mit den Kätzkes geschmust haben wir des Weiteren, Käffchen geschlabbert, ein Hugolein in der Wanne geschlürft und sogar mal wieder Tagebuch geschrieben. Das brauchte ich einfach und es tat unheimlich gut. Das Wochenende hingegen haben wir nach Wochen der Feierei diesmal etwas ruhiger angehen lassen. Dafür war auch im Haushalt einiges aufgelaufen, da schrie es echt nach dem Putzlappen. Jetzt bin ich wieder im Plan und habe meine Pläne. Was daraus wird ist natürlich immer noch so eine andere Sache. Wie heißt es so doch so schön: Der Mensch macht Pläne und das Schicksal lacht sich ins Fäustchen? So schaut´s aus! Wobei das ja nicht das Schlechteste sein muß, keine Frage.
Bei meiner beliebten Quiz-Sendung im Ersten lasse ich jetzt sanft den Abend mit Mann und Mäusen ausklingen. Vielleicht gibt es noch einen schönen bunten Salat mit frischem Brot dazu und für mich die kleine Sushi-Box vom Lidl dazu. Bin ja echt mal gespannt wie die schmeckt. Und apropos Fernsehen: Hat jemand von Euch am letzten Mittwoch auch die ersten drei Folgen der neuen US-Serie auf Pro7 gesehen, Empire? Fand ich einfach super geil! Insbesondere wenn man auf Machenschaften a la Dallas und Black Music steht.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allerseits einen schönen Abend und noch eine tolle, sonnige Woche - tschüssi!
Hallo meine liebe,
AntwortenLöschenDa geht es mir sehr ähnlich wie dir und ich sehe es auch recht ähnlich. Manchmal sehen wir gar nicht was für wunderbare Dinge vor unserer Nase ist, weil wir glauben im Exotischen etwas viel Wertvolleres zu finden. Das ist nicht immer der Fall, als ich das erkannt habe, begann ich mich intensiv mit meiner eigenen Kultur und deren Hintergründe zu befassen, was mir sehr viele wunderbare Erfahrungen gebracht hat. Dank dem kenne ich heute meine Wurzeln.
Das heisst auf der anderen Seite aber auch, dass ich ziemlich offen und unvoreingenommen an scheinbar fremde Kutluren herangehen kann. Ich erspüre mir meinen Weg, sowohl spirituell, als auch ganz weltlich, wenn man so will. Gerade die Afroamerikanischen Traditionen stehen mir heute ziemlich nah, sie faszinieren mich. Sind total anders als die Tradtitionen aus der Heimat und doch irgendwie gar nicht so verschieden. Aber du hast natürlich schon auch recht, nicht immer alles passt am Ende, was zu Beginn vielleicht ganz schön aussah. Die Geister und Götter kennen zu lernen ist vermutlich gar nicht so anders, als wenn wir eben einen neuen Mitmenschen kennen lernen. :)
Herzliche Grüsse
Nicky
Genau das glaube ich auch inzwischen. Oder sagen wir mal, die Erfahrung hat es irgendwo auch bestätigt. Afroamerikanische Traditionen und auch afrikanische Kulte faszinieren mich ebenfalls sehr. Vieles davon scheint mir fremd. Wenn ich aber in mich hinein spüre und den Dingen weiter auf den Grund gehe, dann sehe ich daß lediglich die äußere Form sich unterscheidet, aber das Allermeiste doch auf das Gleiche hinaus läuft...
LöschenIch wünsche Dir noch ein ganz tolles, erholsames Wochenende und alles Liebe, bis bald!