Donnerstag, 4. Dezember 2014

Dezember Vollmond


Dieses Mal werde ich die Vollmondin nicht allein daheim begehen, sondern ausgerechnet am Nikolaus-Tag, jetzt Samstag gegen halb zwei mittags, im Kreise der Zauberfrauen an der Nordsee. Was es wohl bringen mag, dieses Esbat-Fest? Sicherlich eine feierliche und tief-spirituelle Zusammenkunft unter Gleichgesinnten. 

Vielleicht stellt sich für die eine oder andere hier jetzt die Frage warum man den Vollmond im Dezember eigentlich Eichenmond nennt. Tannen- oder Fichtenmond könnten ja evtl. einleuchtender erscheinen. Doch bei genauerer Betrachtung ist es nicht andem. Zumal natürlich diese alte Bezeichnung wieder bei Weitem nicht die einzige ist. Auch Frostmond, Wintermond oder Julmond stünden im Angebot. Alle sind sehr passend. Aber mit dem Eichenmond hat es noch eine ganz besondere Bewandnis auf sich. Nicht nur daß den Druiden und Germanen dieser Baum ganz besonders heilig gewesen ist und ja auch die Misteln in ihren Spitzen "nisten". Denn ja, das sind genau genommen sowas wie Parasiten ;-) 

Da gibt es ja noch die sehr bekannte und im Wicca überaus wichtige Geschichte vom immerwährenden Kampf des Stechpalmen-Königs gegen den Eichenkönig. Ersterer beherrscht die abnehmende Jahreshälfte von der Sommersonnenwende an. Zweiterer jedoch wird sich im Duell zur Wintersonnenwende durchsetzen und fortan das zunehmende Jahr regieren. Es ist die ewige Legende um Geburt, Tod und Wiederauferstehung, die sich um Jul ebenso wie quasi um das Weihnachtsfest rankt. Das Licht gewinnt die Überhand, wir neu geboren und spendet Hoffnung in der dunkelsten Zeit des Jahres. Denn die haben wir jetzt beinahe erreicht. 

Ihr werdet mir Recht geben wenn Ihr vor die Türe geht, wo der Wind pfeift und Kälte schneidend in ungeschützte Gesichter weht. Unumstritten sind die Tage jetzt am kürzesten. Wir kriegen kaum mehr Sonnenlicht ab und auch der letzte Baum wird schon sehr bald wirklich all seine Blätter eingebüßt haben. Denn jetzt heißt es Kraft sammeln und Wärme speichern, wann immer es auch nur gerade möglich ist. 

Deshalb ehren wir den Eichenmond, wie kurz darauf das Julfest. Weil wir wissen es kündigt die Wende an. Auch wenn wir danach noch sicher zwei Monate warten müssen, bis wir eine deutliche Veränderung wahrnehmen werden. Jetzt spüren wir in uns hinein und in die Welt um uns herum. Wir sehen und fühlen die Schwärze der Nacht, Eiseskälte und beides hält nicht nur die Natur in seinen Klauen, sondern meist auch unsere Seele. Es ist kein Humbuk, sondern wissenschaftlich erwiesen wie wichtig das Tageslicht für uns Menschen ist. Genau genommen für beinahe alle lebenden Organismen. Umso größer die Freude auf die Verheißung der Ankunft, des neu erkeimenden Lichtes. Nicht erst zum Weihnachtsfest werden daher die Tannenbäume, Adventskränze und Laternen erleuchtet, sondern schon in den dunklen und frostigen Wochen davor. Wir halten uns fest an dem Gedanken und dem Wissen, daß es nicht ewig so bleiben wird. Daß ein neues Jahr kommt und der Kreis von vorn beginnt sich zu drehen. 

Jetzt sind wir uns unserer Schwächen nur allzu bewußt. Unserer Verletzlichkeit und auch Bedürftigkeit, in Anbetracht des Mangels (an Licht, Aktivitäten im Freien, Wärme usw. usf.) Doch sollten wir uns außerdem vor Augen führen was wir haben und was uns geblieben ist. Was es Wert ist zu teilen und gemeinsam gefeiert zu werden. Dankbar zu sein. Daß wir eben nicht hungern müssen oder frieren, daß wir nicht alleine sind. 

Machen wir uns klar daß wir sind wie die mächtigen Eichen. Diejenigen Bäume, denen Sturm und Hagel im Winter am allerwenigsten anzuhaben vermögen. Auch wir haben unsere Wurzeln tief in der Erde, entsammen den unterweltigen Sphären, wenn man so sagen möchte. Denn in welchen Schoß kehren wir zurück, wenn der Augenblick gekommen ist, wo wir vergehen...? Genauso fest stehen wir auf dem Boden, sind verbunden und Eins mit der Welt, in der wir leben. Der Erde, Mutter Natur. Sie nährt uns und hier verbringen wir unser Leben, an der Seite unserer Lieben. Genauso jedoch reichen wir mit unseren Köpfen, den Gedanken und unserer Phantasie beispielsweise, hoch in den Himmel. Haben Kenntnis um all die höheren Dinge, ragen unsere Antennen, die Äste hoch empor... 

Das sind die Botschaften, die der Eichenmond für uns bereit hält. Mitras kommt. Oder eben der Sonnengott, den Ihr verehrt. Dem Ihr Euch zugehörig fühlt, in der ein oder anderen Weise. Und darauf sollten wir uns vorbereiten. Uns warm einpacken und mit anderen Menschen auf den Weihnachtsmärkten Glühwein trinken gehen oder in eine Kuscheldecke gemummelt süßes Gebäck naschen. Wofür auch immer wir uns entscheiden, wichtig ist nur daß wir die Feste zu feiern wissen, wie sie fallen.

2 Kommentare:

  1. hallo :-)

    ein super schöner bericht, ich wünsch dir auf jeden fall viel spass an vollmond/in. und hier noch eine einladung zur julverlosung:

    hallooo :-)

    ja, dezember ..und ich starte meine "nordsee-jul-verlosung"-was es zu gewinnen gibt siehst du auf meinem blog. ich lade dich herzlich ein vorbeizuschauen und würde mich freuen wenn du mitmachen würdest :-)
    ggglg sonnengewand^v^

    http://iradas-klangoase.at


    ggglg sonnengewand^v^

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    1. Ja, wir hatten ein wundervoll magisches Vollmondfest im Kreise der Zauberfrauen, vielen Dank!
      Ich werd mal schauen ;-)
      Hab eine schöne Vorweihnachtszeit und bis bald!

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