Mittwoch, 6. August 2014

August Vollmond


Wenn am Sonntag abend (20:10h) die Mondin voll wird und rund, dann vermutlich das letzte Mal in diesem Jahr an einem richtigen Sommertag. Die ersten Ernten sind bereits eingefahren. Wenn wir nicht bereits Lughnasad am vergangenen Wochenende als Datum genutzt haben, um Dankbarkeit zu zelebrieren und eine erste Bilanz zu ziehen, dann wird uns dazu nun eine weitere gute Gelegenheit gegeben.
Eine Chance evtl. mit Freunden im Freien zu feiern, die eigenen Speisen zu teilen und gemeinsam zu genießen. Vielleicht wollen wir unsere Wertschätzung für All das Gute in diesem Jahr zeigen, indem wir in der prallen Mittagshitze dieses letzten heißen Monats einfach ausruhen, uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen - in der Gewißheit dass Alles endlich ist. Dass dieser Sommer sich seinem Ende entgegen neigt. 

Auf den Feldern sind allen Ortes schon die schönen Strohballen zu sehen, die der Landschaft einen ganz eigenen Zauber verleihen. Weil diese erste Arbeit bereits getan ist, bezeichnen wir den Vollmond  im August als Kornmond. Sichel- , Ähren- oder Getreidemond sind andere Namen. Auch die Benennung Blitzmond ist sehr treffend, da gerade zu dieser aktuellen Zeit im Jahr die Gewitter ganz besonders häufig und auffallend kräftig erscheinen. Sonnenblumen neigen ihre hübschen Köpfe dem Himmel entgegen, der Mais ist inzwischen mehr als mannshoch. Die Kornmutter wacht mit zufriedenen Augen über das Treiben auf den Feldern oder auch an heimischen Herden. Kräutersträuße werden nach wie vor gebunden, Ähren- und Blumenkränze geflochten, Marmelade eingekocht. Trotz der harten Arbeiten, die nun unmittelbar bevorstehen, sollten wir Freudenfeste und Siesta als feste Bestandteile unserer Tagesabläufe mit einplanen. Die Nase verrät uns am frühen Morgen nämlich schon, was Himmelblau und Sonnengold zu verbergen wissen: Herbstbeginn liegt in der Luft, mischt sich in den frühesten Stunden unter die Aromen des grünen Sommers. Während der Juli noch von Vorbereitungen geprägt war, sind wir jetzt schon mitten drin im Geschehen.

Pragmatisch betrachtet könnte man sagen, wir sind an dem Punkt für To-Do-Listen angelangt. Für ein Dankebuch womöglich, wie in meinem Fall, aber auch gezielte Fortschritte in bestehenden Projekten und Arbeiten. Etwas magischer ausgedrückt, sollten wir unsere Kessel zum Sieden, die Transformation in Gang bringen. Aus einer Schüssel Obst und einem Päckchen Zucker kannst Du Marmelade machen. Aus Hefe, Mehl und frischen Kräutern ein Brot. Welche Einzelteile willst Du zusammenbringen und zu einem großen Ganzen verschmelzen? Welche Süppchen köcheln in Deinem Topf? Hast Du in diesem Sommer all das tun können, worauf Du Dich gefreut hattest? Und was mußt Du dringend nun bald erledigen?
Und manchmal ist ein Streifzug durch Mutters Gärten noch die schönste Magie, die ich empfehlen kann. Eine die immer heilt, die immer da ist, unendlich alt, die es immer geben wird. Das ist der Kreis. Wenn wir säen, dann ernten wir. Und wer arbeitet, der darf auch ruhen...

6 Kommentare:

  1. Das war ein schöner, inspirativer Beitrag, danke Dir :)
    Also, in meiner Region wird seit Juni das Korn eingefahren und seither liegen auch die Heuballen auf den Feldern *hüstel* Dieses Jahr ging hier alles in einem Affenzahn vonstatten. Die Natur war locker vier Wochen vor ihrer Zeit. Glücklicherweise ist der Hochsommer ja diesmal etwas kühler und regnerischer, so daß wir hier im Karlsruher Land einen ungewöhnlich grünen Sommer erleben (normalerweise ist es hier so heiß, daß ab Juni alles mediterran braun / verbrannt ist).
    Lustig, daß Du das mit den To-Do-Listen schreibst. Habe gerade gestern auf der Bettkante sitzend eine für den August geschrieben. Bin mal gespannt, ob ich das alles abhaken kann...

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    1. Ich wünsche Dir jedenfalls ganz viel Spaß und Erfolg dabei! :-)
      Ich mag ja solche Listen. Und ich brauche sie auch. Ohne diese strukturierte Übersicht würde ich vermutlich im Chaos versinken ;)
      Vier Wochen vor der Zeit, da sagst Du was... Ist schon was dran, wenn ich so raus gucke und denn Herbst bereits deutlich wahrnehme... Grad kann ich den mal echt noch so gar nicht gebrauchen :( Vielen Dank für Deine lieben Worte jedenfalls und bis bald!

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  2. Gerade gestern habe ich einen ähnlichen Eintrag geschrieben. Der Herbst macht sich bemerkbar. Allerdings bin ich ein wenig traurig darüber, denn ich hatte nicht wirklich viel vom Sommer. Normalerweise brauche ich es, Sonne zu tanken für die dunkle Jahreszeit. Das hat in diesem Jahr nicht so geklappt. Ich habe eigentich nichts vonn dem tun können, was ich mir gewünscht habe. Ich hoffe nur daß ich das Sonnetanken in meinem Urlaub noch ein wenig praktizieren kann.

    Liebe Grüße,
    Sandra

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    1. Also wenn ich mehr Zeit am Compi verbringen würde, dann hätte ich diesen Eintrag von Dir sicher auch schon gelesen ;-P Somit hat die Herbst- und Winterzeit auch etwas Gutes für mich: Ich komme dann endlich mal wieder nach mit dem Bloglesen :)
      Ich wünsche Dir somit (und auch mir) noch eine Menge wundervoll warmer und sonniger Tage im August und September, an denen es so schön ist, dass wir raus gehen und die Natur um uns herum genießen können <3

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  3. Ein wunderschöner Beitrag meine Liebe, ganz wunderbar!
    Ich hab mich in Kommentaren etwas rar gemacht, wir hatten Urlaub, haben viel gefeiert waren ständig unterwegs und das Leben gefeiert! :-)
    Drum hinterlasse ich Dir nun herzliche Grüße, und wünsche Dir eine wunderschöne Erntezeit.
    Belttane

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    1. Vielen lieben Dank :-* Mach Dir mal keine Gedanken, ich habe die freie Sommerzeit die letzten Wochen so ausgiebig genossen und einfach viel für mich rumgetrödelt (gelesen, mit den Katzen auf der Terrasse rumgechillt ect.), da bin ich auch zu keinerlei Blogrunde gekommen. Das ist das Leben =) Wie Du selbst so schön sagtest. Wir müssen die Feste feiern wie sie fallen. Bald kommt der Herbst, dann wird sowieso wieder viel mehr mitgelesen.
      Alles Liebe bis dahin und eine gute Ernte auch für Dich!

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