Mittwoch, 24. Oktober 2012

Jugendburg Gemen

Als ich vor zwei oder drei Wochen sonntags meinen Mann mit seiner Fußballmannschaft zu einem Spiel gegen Westfalia Gemen begleitete, ahnte ich noch gar nicht welch fabelhafte Kulisse mich erwarten würde.

Bereits bei der Ankunft auf dem Parkplatz bemerkte ich in nur geringer Entfernung den prächtigen Anblick eines Wasserschlosses. Ich wunderte mich allen Ernstes welch ansehnliche Plätzchen sich doch in unserer heimatlichen Umgebung verbergen.

 

Zunächst widmete ich mich Kaffee, Klatsch und Bratwürstchen dem Spiel.
Jedoch gibt es unter den Mannschaftsfrauen eine sehr junge Hobbyfotografin (in dem Fall eine Spielerfreundin), mit der ich mich schon öfter verbündet und mehr der Knipse als den Herren auf dem Rasen gefröhnt hatte.
In der Halbzeit stahlen wir uns also davon, eine weitere junge Mutter begleitete uns samt ihrer beiden kleinen Mädels.

Quasi gleich hinter bzw. neben der Anlage des Fussballclubs befindet sich die sog. Jugendburg. Zweifels ohne bietet sie unzählige wunderbare Fotomotive und ganz besonders natürlich an einem so sonnigen Herbstnachmittag. Wir nahmen uns nicht allzu viel Zeit, aber ein paar hübsche Bilder hab ich doch erhaschen können.

 

...Und außerdem im Nachhinein heraus gefunden dass es in der Burg tatsächlich (wie es sich für jedes anständige Gemäuer aus so alter Zeit gehört) spuken soll!

 

Aber kommen wir zunächst auf die (zugegeben) staubtrockenen Facts:
Das heutige Schloss befindet sich in der Münsterländer Parklandschaft, einem früheren Sumpfgebiet der Bochholter Aa und ist inzwischen über 900 Jahre alt.
Für viele Jahrhunderte befand sich die ehemalige Burg in den Händen verschiedener Familien von Edelleuten, bis sie 1946 durch Verpachtung an das Bistum Münster ging. Seit dem wird sie von Seiten der Kirche als Jugendbildungsstätte genutzt. Kulturelle Kurse und Musik-Workshops; mit über 20 Seminarräumen gehört die Jugendburg zu den fünf größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland.

 
 
 
 

Wer sich für die gesamte Geschichte interessieren sollte findet hier den Wiki-Artikel und dort entlang geht’s zur Homepage der Burg mit den diversen Freizeitmöglichkeiten ect.

 

Um aber noch einen kurzen Abstecher in die bereits angekündigte Schauer- Geschichte zu machen...

 

Um 1500 soll das gerade einmal 14 Jahre alte Burgfräulein Cordula mit einem edlen Rittersmann zwangsverheiratet werden. Jedoch verliebt sie sich unsterblich in einen schnieken Minnesänger, was natürlich die Ehre des hohen Herrn sehr trifft. Er fordert den jungen Mann zum Duell und – wie sollte es anders sein; streckt ihn nieder. Cordula, die das grausige Spiel vom Balkon mit anschauen muss, sieht ihren Geliebten sterbend am Boden liegen und stürzt sich vor Verzweiflung in die Tiefe. Halbtot schleppt sie sich über den Hof zu ihm hin,
um letzten Endes in seinen Armen zu sterben...


Heute erzählt man sich dass dort, wo ihr schwer verwundeter Körper einst den Boden berührte im Herbst keine Blätter liegen, im Winter kein Schnee und auch bei Regen bliebe die Stelle trocken.
Angeblich öffnet die Gute fest verschlossene Türen wie von Geisterhand und in Vollmondnächten soll man sie als leuchtend grünen Schimmer hinter den Fenstern des Haupthauses her huschen sehen...


Im nahe gelegenen Borken ist Cordula noch bestens bekannt. Einer Straße, Apotheke, Turnhalle und Schule hat sie ihren Namen gegeben, die Einwohner "erinnern" sich an sie.
Selbst das Parapsychologische Institut soll sich dem Phänomen bereits angenommen und Cordula als „echt“ klassifiziert haben... Who knows? ;-)

3 Kommentare:

  1. Schöne Fotos und eine sehr spannende Geschichte von der armen Cordula! Ich mag solche alten Geisterlegenden sehr gerne und spüre in die Orte hinein, ob was Wahres dran sein könnte. :)

    LG
    Liath

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    1. Ja, ich steh auch total auf sowas! ;-)
      In dem Fall bin ich ja eher zufällig auf das Schloß gestoßen und hatte insofern vorab noch gar keine Ahnung.
      Glaube auch es handelt sich da eher um eine Geschichte... Aber wer weiß. Am helligten Tag bei Sonnenschein und ganz ohne Gedanken daran hätte ich vermutlich eh nichts gespürt (habe auch keinerlei Übung darin, muss ich gestehen).

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  2. Vielleicht hilft das:

    Johann IV. (Schaumburg)
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    Johann IV. vom Holstein-Pinneberg (* 1449; † 30. März 1527) war regierender Graf von Holstein-Pinneberg.

    Er war der jüngste Sohn von Otto II. von Holstein-Pinneberg und Elisabeth von Hohnstein und folgte seinem Bruder Otto III. 1498 als Regent in der Stammgrafschaft Schauenburg zusammen mit seinem Bruder Anton. Als 1510 Otto III. starb, regierte er mit Anton gemeinsam auch als Regent der Grafschaft Holstein-Pinneberg . Er regierte diese von 1526 bis 1527 allein.
    Familie[Bearbeiten]

    Er war verheiratet mit Kordula von Gemen († 30. Mai 1528). Diese Ehe brachte dem Haus Schauenburg 1492 die Herrschaft Gemen. Das Paar hatte folgende Kinder:
    Jobst I. (* 1483; † 5. Juni 1531) ∞1. Februar 1506 Gräfin Maria von Nassau-Dietz (*1491; † 1547), die Tochter des Johann V. von Nassau.

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