Montag, 31. August 2015

Das Meer in deinem Namen

Noch immer ist Sommer - heute ist noch Sommer - und noch immer ist deshalb Lesezeit. Daher folgt auch heute wieder eine absolute Leseliebe-Vorstellung bei mir. Wozu ich nur sagen kann: Lest es! Lest es, freut Euch des Lebens, laßt Euch mitreißen, Treiben, verliert Euch und findet Euch wieder. Denn genau so ein Buch ist das. Ich habe es so sehr hinausgezögert, aber auch das schönste Vergnügen geht vorbei und gestern habe ich es ausgelesen. Ich kann kaum erwarten dass der Folgeband Ende nächsten Monats erscheint, so hingerissen bin ich von der Geschichte. Ganz ehrlich. Sie ist so leicht, so poetisch, so lebendig und einfach wunderschön. Ein Familiendrama, eine Romanze, eine Hommage an die Freundschaft, das Meer und die Freiheit, eine Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen mit fabelhaft einfachen Charaktären, in die man hinein hüpft und dann mit ihnen den Sommer am Meer verbringt. Und alle paar Kapitel gibt es übrigens sogar noch tolle Rezepte, die mitten aus der Handlung stammen, die schon beim Durchlesen nach Küste schmecken und die man unbedingt nachmachen sollte, um die Stimmung zu erhalten. Aber genug, wenn Ihr mögt lest noch > meine Rezi < bei den Amazonen. Ein paar Zitate lasse ich natürlich auch da, um ein wenig das Gefühl für die Story zu transportieren:

"Der hohe, ungebrochene Himmel, die gleißende,
in der Hitze schimmernde stille Weite und der ferne,
gerade Horizont jenes lang vergangenen Sommernachmittags:
Das hätte ihr Angst gemacht. Ihre Alpträume waren voll von
grellem Licht gewesen, nicht dunkel."

 "Er war eine unvergängliche, besondere Liebe,
der zu begegnen man das erstaunliche Glück haben kann
und deren Glanz und Schmerzlichkeit gleichermaßen
gegenwärtig bleiben."

"Nasser Tang, vom Meeresgrund losgerissen und von den Wellen
dem Land vor die Füße geworfen: Diesen modrigen, salzigen,
dunkelgrünen, geheimnisvollen Duft nach Leben
hatte sie nicht vergessen."

"Das Meer hat auf alles eine Antwort. Aber es hat auch sehr viel Zeit.
Es dauert, ehe man sie hören kann."

"Von dieser feinen, melancholischen Musik am Ende des Sommers
konnte sie nie genug bekommen. Als sie die Tür aufschloss,
hatte sie das Gefühl, noch nie an einem Ort und in einer Zeit
so tief zuhause gewesen zu sein."

"Nachdenklich schlenderte Carly die Grabreihen entlang.
Sie hatte soviel anderes zu tun, aber es schwer,
sich auf die Gegenwart zu konzentrieren,
wenn die Vergangenheit Briefe schrieb."

"Der Wind ist so scharf und salzig, der pustet dir alle Spinnweben
aus dem Gehirn, alle Müdigkeit und wirren Gedanken.
Wenn Ebbe ist, kannst du auf dem Meeresboden laufen, stundenlang.
Da kommt man der Wirklichkeit ganz nahe, ohne dass sie wehtut."

"So oder so würden sie sich nicht allzu fern der Gegenwart treffen,
draußen im Meer, wo sich alles traf - die Flüsse, die Enden aller Tage
und die gelebten Leben - und in einem ewigen Tanz
unter dem Himmel wogte und strömte."

 "Aber dass sie hierbleiben würde, weiter jeden Morgen
das Meer hinter den Dünen flüstern hören durfte
und den Wind in den Silberpappeln, diese Aussicht hatte sie genossen.
Die schmeckte nach Salz und Glück."


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