Freitag, 21. November 2014

Feuer sprühe, Kessel glühe!

Spart am Werk nich Fleiß noch Mühe... 
Ich hatte ja schon lange nach einem schönen Kessel gesucht. Eigentlich schon echt einige Jahre. Aber weder auf Flohmärkten (was auch schon ewig her ist, gebe ich zu), noch Esoterik-Shops oder im Hexen-Bedarf wurde ich fündig. Natürlich verschlug es mich im Laufe meiner Suche immer mal wieder an den Ort namens Ebay ;-) Dort hatte ich dann und wann mal einen im Auge gehabt. Meist wurden sie mir dann aber kurz vor Auktions-Ende zu teuer oder ich war von vorn herein nicht sicher. 

Ursprünglich hatte ich übrigens auch nach einem größeren Exemplar gesucht. In dem man dann auch Dinge / Papiere, Hölzer ect. verbrennen könnte. Vorerst jedoch ist es nun ein kleineres Schätzchen geworden, das ich hauptsächlich zum Räuchern nutzen werde. Dazu wurde ich bei meiner lieben Ana inspiriert, die so ein süßes kleines Teilchen von ihrer Oma übernommen hatte. Da in unserer Familie aber keine Erbstücke mehr zu vergeben sind, war das schon mal Fehlanzeige. Im Nachhinein finde ich er hat eigentlich die perfekte Größe. Findet Platz auf meinem Altar, kann am Henkel zum Ausräuchern herum getragen werden, oder zu einem Jahreskreisfest beispielsweise auch mal Kerzen und / oder Opfergaben beherbergen. Wobei ich sicher beizeiten noch mal eine größere Schale / einen Kessel nachkaufen werde für solche Zwecke, wenn mir das richtige Stück über den Weg läuft. Das ist ja immer so eine Sache. Frau merkt einfach wenn es paßt. Ihr kennt das. Gesern war es dann jedenfalls soweit. Mein Mann brachte mir das Päckchen abends nach der Arbeit mit...


...und daran hatten als Erste die Katzen ihre Freude, klar! :D Ich kam dann irgendwie in so einen Drive. Und obwohl noch angeschlagen, wußte ich daß mein Kesselchen jetzt sofort und überhaupt gereinigt werden mußte. Ein fremdes Teil auf meinem Altar, das geht irgendwie gar nicht. Ist ja klar und offensichtlich daß er alt ist. Somit vermutlich auch gebraucht. Das wußte ich natürlich vorher und es machte mir auch nichts aus. Ich finde eher das hat was. Aber man kann nie wissen wer, wann was damit gemacht hat oder was der Kessel erlebt hat, sagen wir mal. Daher ganz klar, erstmal reinigen. Zunächst ganz schnöde mit Wasser, Schwamm und Spüli. Ist das Naheliegendste, finde ich. Hatten wir schon mal das erste Element. Oh ja. Ich lege sehr viel Wert darauf daß jeder neue Ritualgegenstand o. Ä. durch alle vier Elemente gereinigt und auch geweiht wird. Ich bin dann mit dem Kesselchen raus auf die Terrasse gegangen, habe es von innen und außen mit Salz abgerieben. Ein paar Worte dazu gesprochen. Und als dann der Moment günstig war, wurde dieses gemeinsam mit den unerwünschten Altlasten und Energien dem Wind übergeben. Ich hob den Kessel zum Himmel empor und rief die Göttin an mit der Bitte, ihn für mich zu segnen. In ihrem Namen, für sie, für mich und für uns alle. Um daß er unserem Heim und meinen Lieben stets das Beste zukommen lassen möge. Mein Gefäß der Transformation soll er fortan sein.


Auf meinem Altar hatte ich inzwischen bereits die Kerzen erleuchtet und ein kleines Plätzchen für den Neuankömmling freigemacht. Aber bevor ich es denn mit einer ersten gemeinsamen Räucherung beschließen und gut lassen sein konnte, mußte zuerst noch etwas anderes getan werden. Ich hatte schon seit einigen Monaten beabsichtigt meine Kommode mal wieder gründlich aufzuräumen und zu sortieren. Geht einer ja die Übersicht der Zutaten und alle dem vollkommen ab, wenn sämtliche Dinge nur noch zusammen gepfercht und immer mal wieder auf die Schnelle beiseite geschafft in den Schubladen drängten. Das ärgerte mich gestern tierisch. Über die Maße. Es reichte! Woher sollte ich wissen welche Kräuter und Harze ich verwenden wollte, wenn ich dazu erstmal Räucherstäbchen, Kerzen und Gläschen hin und her räumen sollte? Also ran an die Arbeit. Alle Schubladen leer gemacht, Inhalt auf dem Eßtisch ausgebreitet und eine neue Ordnung ins Leben gerufen.


Ein Fach nur für verschließbare Gefäße (Öle, Cremes, Tees, Räuchermischungen, Tinkturen), Öle, Kerzengläser, Reagenzgläschen, Pipettenflaschen und Stövchen.


Und eines nur für Räucherwerk. Punkt. Kräuter, Harze, Mischungen, Stäbchen, Kohle, Blüten, Blätter... Mehr nicht. Da kam wirklich ganz schön was beisammen. Vielleicht katalogisiere ich das beizeiten nochmal, um mir einen genaueren Plan meines Inventars zu verschaffen. Womöglich belasse ich es aber auch einfach bei der praktischen Ordnung, wo sich jetzt ja doch alles sehr schnell finden läßt. Zufrieden!


Ran ging´s an die Mischung für das Kesselchen. Ich wollte sie abschließend reinigend, also wirklich tiefenreinigend und gleichzeitig einen Schutz aufbauend. Somit entschied ich mich für die folgenden Zutaten:

[Wacholderbeeren] reingen stark und intensiv, wirken austreibend. Haben aber auch eine Art balsamierende, heilende Eigenschaft. [Salbei] ist ebenfalls einer der stärksten Reiniger, den ich kenne. Es dringt bis in die tiefsten Schichten des jeweiligen Körpers oder Gegenstandes und vermag selbst die ältesten Einflüsse zu vertreiben. [Thymian] macht die Luft klar, befreit, reinigt natürlich auch und erleichtert das Durchatmen. Es wärmt und kühlt irgendwie gleichzeitig und macht durchlässig. [schwarze Pfefferkörner] sind ein starker Schutz und mit das beste Mittel zur Abwehr, das ich kenne. Zum Räuchern jedenfalls. Neben [Eisenkraut], denn das errichtet regelrecht eine Barriere gegen negative Energien. [Angelikawurzel] ist stark schützend, segnend und besänftigend. Zu guter letzt noch [Gewürznelken], die quasi all dies in sich vereinen und sogar noch intensivieren. Das Ganze riecht nach dem Mörsern sehr schön aromatisch, würzig und irgendwie sehr sauber und frisch. Mission erfüllt!


In das Kesselchen hatte ich unterdies erneut eine feine Schicht Salz auf den Boden gestreut. Darüber eine Schicht Sand aus einer anderen Schale, die ich schon über zwei Jahre benutze und darin quasi gesammelt habe. Oben drauf dann frischen Räuchersand und eine glühende Kohle. Wobei ich dazu sagen muß daß ich als aller Erstes, draußen noch den Kessel hatte in der kühlen Nachtluft stehen lassen, während meiner spontanen Aufräum-Aktion und dabei ein Anna Riva Schutz-Räucherstäbchen abbrennen lassen habe. Sicher ist sicher, hehe.


Und da steht er dann! =) Ist er nicht hübsch? Ehrlicher Weise sollte ich aber eingestehen daß ich den Altar danach schon wieder umdekoriert habe. Alles ein bißchen versetzt. Ich komme da immer nicht zur Ruhe, bis es sich perfekt anfühlt. 


Ganz ein feines Teilchen und es läßt sich wunderbar darin räuchern! Jetzt werd ich vielleicht auch mal wieder häufiger auf Kohle räuchern. Seit einer ganzen Weile mache ich das eigentlich außer zu besonderen Anlässen nur noch auf dem Stövchen. Da fällt natürlich auch die Rauchentwicklung flach, was es viel milder macht. Mein Mann kam doch tatsächlich abends nach dem Training mit den Worten zu Tür rein: "Boh, sag mal - hast Du gekifft?!" Haha! Soviel mal dazu. Da kann frau noch soviel lüften, es bleibt halt doch einiges in der Luft stehen. Aber das Kesselchen ist schon toll. Der Boden wurde nicht heiß, nur warm. Wodurch er sich wunderbar von einer Stelle zur anderen bewegen ließ. Aber auch am Henkel tragen und schwenken war problemlos möglich. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Bisher mußte ich ja mein Speckstein-Schälchen noch immer auf einen Teller stellen und hab selbst dann noch aufgepaßt wie ein Lux. Sollte man selbstverständlich mit einer glühenden Kohle auch tun. Trotzdem ist das so schon was anderes. Prima.

 
Irgendwie konnte ich ihm gestern abend mit keiner Aufnahme so wirklich gerecht werden. Aber ich glaube man sieht auch so daß ich da echt einen Glücksgriff gemacht habe :)

2 Kommentare:

  1. Da haste aber einen Glücksgriff gemacht, so ein süßer Hexenkessel, er gefällt mir sehr gut! Seit langem bin ich auch auf der Suche nach einem passenden Kesselchen, aber das zieht sich wohl. Auch deine Hekate-Figur ist zauberhaft. Könntest du mir da bitte deine Bezugsquelle verraten? Würd mich tierisch freuen. Das Aufbewahren von Kräutern, Harzen usw verlangt auch bei mir immer wieder organisatorisches Händeln, Harze, Pulver und so bewahre ich gerne in Salbenkruken aus der Apotheke auf, die find ich praktisch, ebenso braune Weithalsfläschchen. Dein Reinigungstitual ist ne super Sache! Danke fürs Teilen liebe Athena, sende dir Wald- und Wiesengrüsse

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    1. Vielen lieben Dank für Dein Feedback, freut mich sehr zu hören <3
      Die Göttinnen sind von www.figuren-shop.de
      Aber vorsicht, da kannst Du einkaufen bis zum Umfallen! =D
      Ich hab meine Tee-Kräuter und Gewürze inzwischen in Tupper- bzw. Lock&Lock-Dosen im Küchenschrank. Räucherkräuter und Harze aber in der Kommode. In Weck-Gläsern, kleinen Marmeladengläschen und und Allem was kommt ;-)

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